- Karlheinz Sommer
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Karlheinz Sommer (* 23. März 1907 in Neukirch/Ostpreußen, heute Timirjasewo, Russland; † 18. Juli 1989 in Berlin) war ein deutscher Gynäkologe.
Karlheinz Sommer war (während und) nach seinem Studium der Medizin in Königsberg und Berlin seit 1930 im Sanitätsdienst der Reichsmarine tätig. Während des Zweiten Weltkriegs war er Marine-Stabsarzt. In dieser Funktion leitete er die geburtshilflich-gynäkologische Abteilung des 1939 fertiggestellten Marinehospitals Stralsund, dem heutigen Klinikum der Hansestadt. 1944 habilitierte er sich in Leipzig. Im Mai 1945 wurde unter seiner Leitung der Übergang von der Verwundetenbetreuung zu den Anfängen einer geburtshilflich-gynäkologischen Versorgung der Bevölkerung bewältigt und er war bis 1947 Dozent in Greifswald. Karlheinz Sommer folgte 1947 seinem Mentor Robert Schröter aus Kiel nach Leipzig, wo er u. a. als Professor mit Lehrauftrag (1950), mit vollem Lehrauftrag (1951) unterrichtete. In dieser Zeit war er Gynäkologischer Chefarzt der Universitäts-Frauenklinik (Triersches Institut). 1954 übernahm er die Leitung der Frauenklinik 2 der neu errichteten Medizinischen Akademie Magdeburg. Sein Nachfolger wurde Wilfried Möbius aus Leipzig.
Sommer wurde 1956 als Ordinarius und Nachfolger von Gustav Mestwerdt (1910–1979) an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen, wo er bis 1965 tätig war. Von 1958 bis 1960 und von 1962 bis 1964 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität. Seit 1965 war er Direktor des Zentralinstituts für Verkehrsmedizin der DDR in Berlin.
Karlheinz Sommer war gemeinsam mit Helmut Kyank einer der bedeutendsten Lehrbuchautoren des Fachgebietes Gynäkologie und Geburtshilfe in der DDR. Er war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und wurde 1982 als Altpräsidialmitglied mit deren Verdienstmedaille ausgezeichnet.
1965 folgte er seiner Frau Elisabeth Rose-Sommer, einer erfolgreichen Sopranistin, die er am Theater Stralsund kennengelernt hatte, nach Berlin, wo er 1989 im Alter von 82 Jahren starb.
Schriften (Auswahl)
- Helmut Kyank, Karlheinz Sommer (Hrsg.): Lehrbuch der Gynäkologie. Georg Thieme, Leipzig, 1969
- Egon Bernoth, Karlheinz Sommer, H Opitz: Untersuchungen der mechanischen Eigenschaften der menschlichen Eihaut nach vor- und rechtzeitigem Blasensprung. Arch Gynaecol Obstet 192 (1960),:365-78, DOI 10.1007/BF00669890, PMID 13799805
- Karlheinz Sommer: Risiken der Entbindung für das Kind und deren Vermeidung. Z Ärztl Fortbild (Jena). 56 (1962), 948-50, PMID 13978188
- Karlheinz Sommer: Über die perinatale Mortalität. Dtsch Gesundheitsw 14 (1959), 1034-6, PMID 13832766
- Karlheinz Sommer: Wehen und perinatale Mortalität. Kinderarztl Prax (1953), 1-10, PMID 13192916
- Karlheinz Sommer: Die Gonorrhöe der Frau. Ein Leitfaden für die Praxis. Thieme, Leipzig 1939
- Karlheinz Sommer: Über die Recklinghausensche Krankheit. Diss. Univ. Berlin 1933
Quellen
- Geschichte der Frauenklinik Stralsund
- Geschichte der Universitätsfrauenklinik Halle (Saale)
- Dekane der Halleschen Medizinischen Fakultät ab 1945 der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Träger der Verdienst-Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Weblinks
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