- Helmut Kyank
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Helmut Kyank (* 7. Januar 1916 in Demitz-Thumitz (Sachsen); † 14. Dezember 1992 in Rostock) war ein deutscher Frauenarzt.
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Leben und Wirken
Helmut Kyank wurde als Sohn des Reichsbahnbeamten Max Kyank und seiner Frau Ida Kyank, geb. Noack, 1916 geboren. Er legte sein Abitur 1936 in Leipzig ab und wurde im darauffolgenden Jahr bis 1939 zum Wehrdienst eingezogen. Von 1939 bis 1944 studierte Kyank Medizin an der Universität Leipzig und wurde dort 1944 promoviert. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von 1944 bis 1945 erneut zur Wehrmacht eingezogen. Nach Ende des Krieges begann er seine Weiterbildung an der Universitätsfrauenklinik Leipzig, welche er 1950 mit dem Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe abschloss.
Helmut Kyank wurde 1952 an der Leipziger Universität habilitiert, zum Oberarzt und Dozenten ernannt und später zum Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Klinik berufen. 1958 nahm Kyank den Ruf als Professor mit Lehrstuhl an die Universitätsfrauenklinik Rostock an, wo er 1969 zum ordentlichen Professor berufen wurde. Kyank leitete die Rostocker Klinik bis zu seiner Emeritierung 1981. Sein Nachfolger wurde Hans Wilken.
Helmut Kyank verstarb 1992 im Alter von 75 Jahren.
Würdigung
Helmut Kyank war gemeinsam mit Karlheinz Sommer einer der bedeutendsten Lehrbuchautoren des Fachgebietes Gynäkologie und Geburtshilfe in der DDR. Er war von 1967 an Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der späteren Akademie der Wissenschaften der DDR, und ab 1968 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Von 1962 bis 1964 war Helmut Kyank Vorsitzender der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der DDR und von 1963 bis 1965 Vorsitzender der Problemkommission für Gynäkologie und Geburtshilfe beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR. Ab 1975 war er Mitglied des Advisory Board of the Annales Chirurgiae et Gynaecologiae. 1985 verlieh ihm die Universität Leipzig die Ehrendoktorwürde.
Weitere Ehrungen:
- 1965 Verdienter Arzt des Volkes
- 1971 Obermedizinalrat
- 1972 Ehrenmitglied der Purkyně-Gesellschaft Prag
- 1974 Nationalpreis III. Klasse für Wissenschaft und Technik
- 1974 Ehrenplakette der Gesellschaft für klinische Medizin der DDR
- 1976 Ehrenmitglied im Vorstand der Allunionsgesellschaft der UdSSR
- 1977 Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie
- 1978 Ehrenmitglied der Italienischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
- 1979 Ehrenmitglied der Rumänischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
Schriften (Auswahl)
- Helmut Kyank, Martin Gülzow: (Hrsg.): Erkrankungen während der Schwangerschaft. Thieme-Verlag, Leipzig, 1966
- Helmut Kyank, Karlheinz Sommer (Hrsg.): Lehrbuch der Gynäkologie. Georg Thieme, Leipzig, 1969
- Helmut Kyank, Karlheinz Sommer, Reinhold Schwarz (Hrsg.): Lehrbuch der Geburtshilfe. Georg Thieme, Leipzig, 1971
- Helmut Kyank, Reinhold Schwarz (Hrsg.): Gynäkologische Operationen. Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1986
- Helmut Kyank, Fritz K. Beller (Hrsg.): Erkrankungen während der Schwangerschaft. Thieme-Verlag, Leipzig/Stuttgart, 1990, ISBN 3-136-49005-3
Quellen
- Biografie Kyank, Helmut im Catalogus Professorum Rostochiensium
- Reinhold Schwarz: Die Geschichte der Universitäts-Frauenklinik Rostock 1887-1997: Was ist geblieben? Gynäkologisch-geburtshilfliche Rundschau 38 (1998), 151-157, doi:10.1159/000022254
- Beruflicher Werdegang aus der Personalakte der Universität Rostock (PDF-Datei; 243 kB)
- Liste der Verstorbenen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (PDF-Datei; 1002 kB)
Weblinks
- Literatur von und über Helmut Kyank im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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