- Timirjasewo (Kaliningrad, Slawsk)
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Siedlung Timirjasewo/Neukirch
ТимирязевоFöderationskreis Nordwestrussland Oblast Kaliningrad Rajon Slawsk Frühere Namen Joneykischken (bis 1785)
Neukirch (bis 1946)Bevölkerung 1227 Einwohner
(Stand: 2011[1])Zeitzone UTC+3 Telefonvorwahl (+7) 40163 Postleitzahl 238611 Kfz-Kennzeichen 39, 91 OKATO 27 236 861 001 Geographische Lage Koordinaten 55° 5′ N, 21° 36′ O55.08333333333321.606944444444Koordinaten: 55° 5′ 0″ N, 21° 36′ 25″ O Lage in Russland Oblast Kaliningrad Timirjasewo (russisch Тимирязево, deutsch Neukirch , litauisch Joneikiškiai) ist eine Siedlung im Rajon Slawsk in der russischen Oblast Kaliningrad. Der Ort ist Sitz der Landgemeinde Тimirjasеwskоje selskоje posselenije.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort Joneykischken entstand wohl in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in einem Gebiet, das vorher als „Morastiger Wald“ bezeichnet wurde. Um 1650 wurde dort eine erste hölzerne Kirche erbaut. Diese soll 1717 nach einem Blitzschlag abgebrannt sein. 1740 wurde eine neue Feldsteinkirche fertiggestellt. Im Zusammenhang mit dem Kirchenneubau wurde der Ortsname (möglicherweise 1785) in Neukirch geändert. In Folge der Grossen Pest entstand als erster Verein in der Elchniederung der Köllmische Beerdigungsverein zu Neukirch.
Mitten in der landwirtschaftlich geprägten Niederung gelegen, war Neukirch Sitz der Kreisbauernschaft, der Viehverwertungsgenossenschaft und des Linkuhnen-Seckenburger-Entwässerungsverbandes. Die Elchniederungsbahn verband Neukirch mit der Umgebung sowie mit der Reichsbahnstrecke Königsberg-Tilsit. Eine große Molkerei im Ort verarbeitete Milch zu Tilsiter Käse. Im Jahr 1939 verzeichnete Neukirch 1589 Einwohner.
Im Ersten Weltkrieg war Neukirch im August 1914 von der Russischen Armee besetzt, entging jedoch einer größeren Zerstörung. Im Zweiten Weltkrieg wurden die von der nationalsozialistischen Führung als nicht kampftauglich betrachteten Bewohner (insbesondere Frauen und Kinder) am 10. Oktober 1944 angesichts der heranrückenden Front mit der Bahn nach Sachsen evakuiert. Am 16. Januar 1945 hatten auch die mit dem Volkssturm zurückgebliebenen Männer Neukirch zu verlassen. Die noch verbliebenen oder später wieder zurückgekehrten Bewohner wurden 1948 von der Siegermacht Sowjetunion ausgewiesen.
Nach der Angliederung des Gebietes an die Sowjetunion 1945 wurde der Ort nach dem Pflanzenphysiologen Kliment Timirjasew (1843–1920) in Timirjasewo umbenannt. Die Kirche wurde zu Sowjetzeiten als Lagerhalle benutzt und brannte nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1995 aus. Viele Gebäude sind heute verfallen oder baufällig.
Söhne und Töchter des Ortes
- Karlheinz Sommer (1907–1989), Gynäkologe
Landgemeinde Timirjasewo
Seit der Verwaltungsreform in der Oblast Kaliningrad 2008/2009 ist Timirjasewo namensgebender Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde Timirjasewskoje selskоjе posselenije mit 16 Siedlungen.
russischer Name deutscher Name Аисты (Aisty) Neuhof-Reatischken[2]
1938–45 BudewegБольшие Бережки (Bolschije Bereschki) Alt Lappienen
1938–45 RauterskirchВерхний Бисер (Werchni Bisser) Bogdahnen
1938–45 BolzfeldeДублинино (Dublinino) Doblienen Заповедное (Sapowednoje) Seckenburg Исток (Istok) Neu-Weynothen
1938–45 PreußenhofЛенинское (Leninskoje) Pokraken
1938–45 WeidenauЛозняки (Losnjaki) Grietischken
1938–45 GrieteinenЛужки (Luschki) Dittballen
1938–45 StreulageОктябрьское (Oktjabrskoje) Alt-Weynothen
1938–45 WeinotenОстровное (Ostrownoje) Motzwethen
1938–45 MotzfeldeРжевское (Rschewskoje) Adlig Linkuhnen Солонцы (Solonzy) Dwarrehlischken
1930–50 Herrendorf[2]Тимирязево (Timirjasewo) Neukirch Тумановка (Tumanowka) Bartscheiten
1938–45 OswaldЩегловка (Schtscheglowka) Brittanien Vorsitzender des Gemeinderates ist seit November 2008 Graf Wladimir Jakowlewitsch.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ unter www.gov39.ru
- ↑ a b Wurde umbenannt durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950
- ↑ unter www.gov39.ru
Kategorie:- Ort in der Oblast Kaliningrad
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