Karsten Rotte

Karsten Rotte

Karsten Rotte (* 21. November 1929 in Chemnitz; † 26. Juli 1997 in Würzburg) war ein deutscher Gynäkologe, Radioonkologe und Hochschullehrer in Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Rechtsanwalts Heinz Rotte und seiner Frau Elfriede besuchte Rotte die Volks- und Oberschule in Stollberg/Erzgeb. bis zum Abitur 1948. Im selben Jahr folgte er seinem Vater in den Westen nach Braunschweig und studierte Medizin in Würzburg mit einem Semester in Innsbruck.

Nach dem Staatsexamen 1956 war er Medizinalassistent in der Pathologie (Prof. Kirsch) und in der Medizinischen Poliklinik (Prof. Franke). Nach der Promotion[1] 1957 war er drei Jahre als Postgraduate an den Frauenkliniken in Madison (Wisconsin) und Minneapolis (Minnesota) und kehrte 1960 zurück an die Frauenklinik in Würzburg. Ihr Direktor, Prof. Schwalm, schickte Rotte 1961 zur Weiterbildung zu Prof. K. H. Bauer, der das Medizinische Strahleninstitut der Universität Tübingen leitete. Rotte kam 1965 als Facharzt zurück und wurde mit der Leitung der Strahlenabteilung betraut.

1972 habilitierte er sich für Röntgenologie und Strahlenheilkunde[2] Der außerplanmäßigen (1978) folgte 1981 die C 3-Professur.

Sohn und Tochter aus der ersten Ehe wurden Ärzte. Rottes zweite Frau Hanneliese war Mikrobiologin in Würzburg.

Rotte war seit 1951 Mitglied der Corps Moenania Würzburg und Lusatia Breslau.[3]

Wissenschaft

Rotte führte ab 1971 in Deutschland das High-Dose-Rate-Afterloading-Verfahren in der Brachytherapie des Uteruskarzinoms ein. Dem standen die Warnungen der Strahlenbiologen und das Festhalten der Gynäkologen und Gynäkoradiologen am Radium entgegen. So blieb die erste Publikation in der Fachzeitschrift Strahlentherapie und Onkologie 1973 unbeachtet. Der Durchbruch gelang 1974 auf der Arbeitstagung über Afterloading-Verfahren in Würzburg. Die Strahlenabteilung der Universitätsfrauenklinik Würzburg wurde zum Vorreiter des Afterloadings.

Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen, zahlreiche Publikationen und Handbuchbeiträge und mehrere Monographien machten Rotte bekannt. Vor seinem 65. Geburtstag wurde Rotte im November 1994 von seinen Mitarbeitern mit einer Tagung[4] auf der Festung Marienberg verabschiedet.

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Quantitative Untersuchungen am Zwerchfell bei chronisch-substantiellem Lungenemphysem
  2. Habilitationsschrift: Beeinflussung der Strahlensensibilität des DS-Karzinosarkoms der Ratte durch Immunreaktionen
  3. Kösener Corpslisten 1960, 141, 903; 81, 508
  4. Konzepte in der gynäkologischen Radioonkologie

Weblinks


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