nullum crimen sine lege

nullum crimen sine lege

nullum crimen sine lege (lat.): „kein Verbrechen ohne Gesetz“ ist ein fundamentaler Grundsatz des modernen Strafrechts. Er besagt, dass eine Handlung, die durch kein Gesetz strafbewehrt (pönalisiert) ist, nicht willkürlich zur Straftat erklärt werden kann.

Die verwandte Maxime nulla poena sine lege (keine Strafe ohne Gesetz) besagt, dass nur Strafen verhängt werden dürfen, die vom Gesetz vorgeschrieben sind.

Beide Grundsätze wurden von Anselm von Feuerbach formuliert. Sie gehen auf Cesare Beccarias einflussreiches Werk Dei delitti e delle pene (1764) zurück, in dem ein Strafrecht auf Grundlage des Vernunftrechts gefordert wurde. In derselben aufklärerischen Tradition steht auch die Zurechnungslehre Friedrich Esaias Pufendorfs: Aus der Willensfreiheit des Menschen folge, dass er nur für diejenigen Taten bestraft werden dürfe, die er frei gewollt hat. Das schließt eine Schuld bei Notwehr oder Unzurechnungsfähigkeit aus ("nulla poena sine culpa"). Das Prinzip nullum crimen fand erstmals im Josephinischen Strafgesetz 1787 Anwendung.

Die moderne Interpretation von nullum crimen sine lege kann folgende Rechtsgrundsätze umfassen:

Sonstiges

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  • Nullum crimen sine lege — (lat.): „kein Verbrechen ohne Gesetz“ ist ein fundamentaler Grundsatz des modernen Strafrechts. Er besagt, dass eine Handlung, die durch kein Gesetz strafbewehrt (pönalisiert) ist, nicht willkürlich zur Straftat erklärt werden kann. Die verwandte …   Deutsch Wikipedia

  • Nullum crimen sine lege — (lat.), keine strafbare Handlung, außer sie ist durch das Gesetz als eine solche bezeichnet. Vgl. Nulla poena etc …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • nullum crimen sine lege — nụl|lum cri|men si|ne le|ge [lat. = kein Verbrechen ohne Gesetz] (Rechtsspr.): eine Tat kann nur dann bestraft werden, wenn ihre Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde (Grundsatz des Strafrechts) …   Universal-Lexikon

  • nullum crimen sine lege — nul|lum cri|men si|ne le|ge [ kri:... ] <lat. ; »kein Verbrechen ohne Gesetz«> strafrechtlicher Grundsatz, nach dem eine Tat nur dann bestraft werden kann, wenn ihre Strafbarkeit bereits gesetzlich bestimmt war …   Das große Fremdwörterbuch

  • Nullum crimen, nulla poena sine praevia lege poenali — (Latin, lit. No crime, no punishment without a previous penal law ) is a basic maxim in continental European legal thinking. It was written by Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach as part of the Bavarian Criminal Code in 1813. The maxim itself …   Wikipedia

  • Nullum crimen — Nullum crimen, nulla poena sine praevia lege Saltar a navegación, búsqueda Nullum crimen, nulla poena sine praevia lege es una frase en latín, que se traduce como Ningún delito, ninguna pena sin ley previa , utilizada en Derecho penal para… …   Wikipedia Español

  • Nullum crimen, nulla poena sine praevia lege — es una frase en latín, que se traduce como Ningún delito, ninguna pena sin ley previa , utilizada en Derecho penal para expresar el principio de que, para que una conducta sea calificada como delito, debe estar establecida como tal y con… …   Wikipedia Español

  • Nulla poena sine lege — Der Grundsatz nulla poena sine lege (lat.) bedeutet wörtlich übersetzt „keine Strafe ohne Gesetz“ und wird als Rückwirkungsverbot im Strafrecht bezeichnet. Er wurde von Anselm von Feuerbach formuliert. Danach kann eine Kriminalstrafe nur dann die …   Deutsch Wikipedia

  • nulla poena sine lege — nụlla poena sine lege   [ pøna ; lateinisch »keine Strafe ohne Gesetz«], Grundsatz im Strafrecht, nach dem eine Tat nur dann bestraft werden kann, wenn Strafbarkeit und Strafe gesetzlich bestimmt werden, bevor die Tat begangen wurde (auch:… …   Universal-Lexikon

  • Nulla poena sine lege praevia — Der Grundsatz nulla poena sine lege (lat.) bedeutet wörtlich übersetzt: „Keine Strafe ohne Gesetz“ und wird als Rückwirkungsverbot im Strafrecht bezeichnet. Er wurde von Anselm von Feuerbach formuliert. Danach kann eine Kriminalstrafe nur dann… …   Deutsch Wikipedia

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