- Kleiner Rosenkranz zum Jesuskind
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Der Kleine Rosenkranz zum Jesuskind ist eine erweiterte Form des Rosenkranzgebetes und des Rosenkranzes. Er geht auf eine Überlieferung aus dem Jahre 1636 zurück und wird mit der Absicht gebetet, die Geheimnisse der Göttlichen Kindheit zu verehren.
Inhaltsverzeichnis
Die Ehrwürdige Schwester Margarita Parigot vom Heiligsten Sakrament
Schon mit 12 Jahren trat Marguerite Parigot in den Karmel ihrer Heimatstadt Beaune (Frankreich) ein. Die ehrwürdige Ordensschwester „Margarete vom Allerheiligsten Sakrament“ verstand es, die Andacht zum Jesuskind zu einer weit verbreiteten Volksandacht in Frankreich zu machen. Von den ersten Monaten ihres Noviziates an sah sie sich von Jesus dazu erwählt, seine Kindheit und seine Krippe besonders zu verehren. Das vertraute sie ihrer Novizenmeisterin Schwester Maria Quatrebarbes von der Hl. Dreifaltigkeit mit den Worten an: „Das Jesuskind hält meine ganze Aufmerksamkeit dauernd auf die Zeit von seiner Geburt bis zu seinem zwölften Lebensjahr fixiert; es ist wie eine Mauer, die ich nicht übersteigen kann.“[1]
Diese göttlichen Gunsterweise wirkten sich zunächst jahrelang nur in der Gemeinschaft des Klosters von Beaune aus. Nach dem Jahre 1636 traten dabei große Veränderungen ein: Das Jesuskind rief die begnadete Karmelitin dazu auf, sie solle über das Kloster hinaus eine Gemeinschaft gründen unter dem Titel „Familie des Jesuskindes“. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft sollten jeden Fünfundzwanzigsten des Monats in Erinnerung an die Menschwerdung und Geburt Jesu Christi durch Gebet und Busswerke heiligen und dabei auch einen Rosenkranz besonderer Art, den „Rosenkranz vom Jesuskind“ beten. Die Geheimnisse im äußeren und seelischen Zustand des göttlichen Kindes sollten dabei betrachtet werden, vor allem aber sollten die „Hausgenossen“ in der „Familie des Jesuskindes“ bemüht sein, den Zustand des göttlichen Kindes, seine Demut, seine Güte und Liebenswürdigkeit, seine Herzenseinfalt nachzuahmen. Die „Familie des Jesuskindes“ verbreitete sich in Frankreich und darüber hinaus sehr rasch. Schwester Margarete vom Allerheiligsten Sakrament verstarb am 26. Mai 1648 im Karmel zu Beaune.
Das Rosenkranzgebet
Der Rosenkranz besteht aus insgesamt 15 Perlen, aufgeteilt in eine Dreier- und in eine Zwölfergruppe. Man betet in folgender Reihenfolge:[2]
- Drei Mal: Und das Wort ist Fleisch geworden. Vater Unser.
- Einmal: Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
- Zwölf Mal: Ave Maria.
- Einmal: Ehre sei dem Vater.
Die drei Vater Unser sind zu Ehren der drei Personen der Heiligen Familie. Die zwölf Ave Maria wollen an die zwölf Jahre der Kindheit des Herrn erinnern.
Betrachtung der Kindheit Jesu
Die Unbeschuhte Karmelitin Margarete vom Allerheiligsten Sakrament empfahl beim Beten der zwölf Ave Maria folgende Geheimnisse der Kindheit Jesu zu betrachten:[3]
- Seine Fleischwerdung
- Die 9 Monate im Leib der Mutter
- Seine Geburt
- Die Anbetung der Engel und Hirten
- Seine Beschneidung
- Die Anbetung der Könige
- Die Darstellung im Tempel
- Die Flucht nach Ägypten
- Seine Rückkehr aus Ägypten
- Das verborgene Leben in Nazareth
- Die Wallfahrten mit Maria und Josef
- Sein Aufenthalt im Tempel mitten unter den Lehrern
Siehe auch
- Jesuskind
- Wettinger Jesuskind
- Santuario di Gesù Bambino di Praga in Arenzano, Italien auf Cathopedia
Literatur
- Gebetsheft der Wallfahrtskirche-Basilika "Santuario di Gesù Bambino di Praga" in Arenzano GE (Italien). Novene und Gebete zum Prager Jesuskind. Arenzano 2010.
- Philippe Beitia. Gesù Bambino di Praga. Storia e spiritualità. Gribaudi. Milano 2009, ISBN 978-88-7152-986-8.
- Ferdinand Holböck. Warum ist Gott ein Kind geworden? Stein am Rhein (Christiana) 1982, ISBN 3-7171-0717-8.
Quellen
- ↑ * Ferdinand Holböck. Warum ist Gott ein Kind geworden? Stein am Rhein (Christiana) 1982, ISBN 3-7171-0717-8. S.69.
- ↑ * Gebetsheft der Wallfahrtskirche-Basilika "Santuario di Gesù Bambino di Praga" in Arenzano GE (Italien). Novene und Gebete zum Prager Jesuskind. Arenzano 2010. S.15.
- ↑ * Philippe Beitia. Gesù Bambino di Praga. Storia e spiritualità. Gribaudi. Milano 2009, ISBN 978-88-7152-986-8. S.141.
Weblinks
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