Klinik Hohe Mark

Klinik Hohe Mark

Die Klinik Hohe Mark ist ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Oberursel (Taunus) in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Leitbild

Ziel der Klinik Hohe Mark ist, für Menschen mit psychischen Störungen, einschließlich Suchterkrankungen, fachlich kompetente und christlich engagierte Hilfe zu leisten.[1]

Träger

Die Klinik Hohe Mark ist eine Einrichtung im Netzwerk des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes (DGD) mit Sitz in Marburg. Träger der Klinik ist die Krankenhaus GmbH des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes, zu der neben der Klinik Hohe Mark noch weitere Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen zählen.[2]

Entstehung und Gründung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts plante der aus Österreich stammende Nervenarzt Dr. Adolf A. Friedländer den Bau einer privaten nervenärztlichen Klinik für den deutschen und ausländischen Hochadel. Auf einer Waldwiese in der Nähe von Bad Homburg vor der Höhe, am Südhang des Taunus gelegen, wurde die Klinik von 1902 bis 1904 erbaut und am 1. März 1904 unter dem Namen Privatklinik Hohe Mark im Taunus eröffnet.[3]

Geschichte

Im Gründungsjahr 1904 wurden bereits insgesamt 52 Patienten behandelt. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs nahm die Patientenzahl kontinuierlich zu. Viele adlige und herrschaftliche Personen aus Deutschland, England, Schweden, Holland und den Vereinigten Staaten ließen sich in der Klinik behandeln. Unter anderem besuchte Kaiserin Auguste Viktoria im Jahr 1910 kranke Angehörige. Auf dem Gelände der Klinik konnten adlige und vermögende Patienten mit ihrer Dienerschaft Villen belegen. Prominentester Patient dieser Zeit war Prinz Heinrich der Niederlande. Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich die wirtschaftliche Situation erheblich, da dem Adel nicht mehr die finanziellen Mittel zur Verfügung standen. Friedländer verkaufte nach seiner Rückkehr aus dem Krieg 1918 das Anwesen an die Stadt Frankfurt. Diese führte die Klinik für die Beamtenschaft aus dem Mittelstand weiter. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise musste die Klinik aus finanziellen Gründen geschlossen werden.

Im Jahr 1930 wurde dem Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) die Klinik zum Kauf angeboten. Die Verhandlungen scheiterten zunächst an den Preisforderungen. Erst am 23. Juli 1933 erwarb der DGD die mittlerweile drei Jahre leer stehende Kuranstalt Hohe Mark. Unter der tatkräftigen Mitarbeit von Diakonissen und Bibelschülern des DGD wurden die verwahrlosten Gebäude renoviert und schließlich am 21. Oktober 1933 unter dem Namen Kuranstalt Hohe Mark für nervöse und seelische Leiden wieder eröffnet. Am 26. August 1939 wurde die Kuranstalt Hohe Mark auf Anordnung der Wehrmacht zum Reservelazarett umfunktioniert. Die neue Bestimmung verhinderte, dass die Einrichtung in das später von den Nationalsozialisten einsetzende Tötungsprogramm T4 psychisch kranker Menschen einbezogen wurde. Das Feldlazarett versorgte neben den deutschen Soldaten auch ausländische Flieger, die bei Einsätzen über Deutschland abgeschossen worden waren.

Nach der Befreiung durch US-amerikanische Soldaten blieb die Klinik bis 1946 Lazarett. In der Kuranstalt wurden zudem bis zu 400 Patienten behandelt. Dabei spielte die gute Beziehung der Anstaltsleitung zu den Alliierten, die die Einrichtung unterstützten, eine wesentliche Rolle. Der Grund war die gute Behandlung der ausländischen Flieger während des Krieges. Am 17. August 1948 erhielt die Kuranstalt die Anerkennung als Fachanstalt vom Regierungspräsidenten zurück, die ihr bereits 1935 zugesprochen worden war. Im Jahr 1969 wurde die Kuranstalt Hohe Mark in Klinik Hohe Mark umbenannt. Seit 1999 ist die Klinik mit der Übernahme der psychiatrischen Regionalversorgung des Frankfurter Ostens betraut.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leitbild der Klinik Hohe Mark, abgerufen am 18. März 2010
  2. Von der Kunst miteinander zu arbeiten, abgerufen am 18. März 2010
  3. a b Chronik der Klinik Hohe Mark, abgerufen am 18. März 2010
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