Kloster Dalheim (Mainz)

Kloster Dalheim (Mainz)

Das Kloster Dalheim – in frühen Urkunden auch Mariendalen, Dalen oder Marienkron Mainz genannt – war ein Kloster in Mainz. Es wurde 1145 erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich wurde es von Erzbischof Arnold I. von Köln als Doppelkloster für Mönche und Nonnen gestiftet.

Erzbischof Siegfried II. von Eppstein reformierte es zu einem Klarissenkloster. 1251 entschieden sich die Nonnen für die Benediktinerregel und den Zisterzienserorden. Erzbischof Werner von Mainz vertraute das Kloster 1265 dem Abt von Ebersbach zur Visitation an und bestimmte als seine Aufgaben die Beichtjurisdiktion, das Auferlegen von Bußen, die Befreiung von Exkommunikation, das Recht auf Reformen und Korrekturen.

Grenzstein des Klosters, gefunden als Spolie bei Bauarbeiten in Mainz-Mombach.

1283 verkaufte die damalige Äbtissin einen Klostergarten an Heinrich von Weidas. Dies wird als Hinweis auf eine Verbindung des Klosters mit den Frauenzisterzen von Weidas und Altmünster gedeutet. 1296 erhielt die Äbtissin die Ortsherrschaft über Bretzenheim und Zahlbach und durfte „Käsegeld“, Fastnachtshuhn und eine Art Erbschaftssteuer einnehmen. Damit hatte das Kloster eine bedeutende Stellung unter geistlichen und weltlichen Großgrundbesitzern der Region erreicht.

Im 14. Jahrhundert schenkte der Mainzer Erzbischof dem Kloster 30 Mark Kölner Denare, die der Abt von Ebersbach ihm geschuldet hatte.

Das Kloster wurde 1395 und 1447 durch Hochwasser, 1769 durch einen Brand beschädigt. 1793 wurde es von den Franzosen größtenteils zerstört.[1] Sein Vermögen wurde der Mainzer Universität übertragen. 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation endgültig aufgehoben. Die heute nicht mehr vorhandenen Gebäude standen zwischen Zahlbach und der Dalheimer- oder Aureusmühle im Heiligen Tal, dem unteren Zahlbacher Weg, am Fuße des Abhanges, gegenüber den letzten Pfeilern der römischen Wasserleitung (Römersteine).[2]

Literatur

  • Arno Hesse: Die Klöster Eberbach und Haina und das Verhältnis zu den ihnen untergeordneten Zisterzienserinnen. Grin Verlag, 2008, ISBN 3638932826 (S. 65f.)

Einzelnachweise

  1. regionalgeschichte.net: Kloster Dalheim Mainz
  2. http://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/region/orte/orte-m/mainz/sehenswuerdigkeiten/kloster-dalheim.html

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