- Kloster und Gymnasium Maria Königin
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Das Kloster und Gymnasium Maria Königin liegt nahe Altenhundem an der Landstraße 715, die von Altenhundem nach Bilstein führt. Gelegen an einer lichten Anhöhe kurz vor dem Abzweig zur Hohen Bracht ist der helle Gebäudekomplex mit dem Kruzifix auf dem Turm weither sichtbar.
Inhaltsverzeichnis
Missionare von der Heiligen Familie
Das Kloster mit angeschlossenem Gymnasium ist eine Einrichtung der Deutschen Ordensprovinz der Missionare von der heiligen Familie (MSF). Ordensgründer war der französische Priester Jean Berthier(1840 – 1908). Anliegen des Gründers war es, junge Männer auf einem „zweiten Bildungsweg“ zum priesterlichen und missionarischen Dienst zu führen. Insgesamt zählt der Orden circa 950 Mitglieder in 21 Ländern. MSF ist das Ordenskürzel des lateinischen Namens „Missionarium a Sancta Familia“ (nähere Einzelheiten zum Orden siehe den Hauptbeitrag Missionare von der Heiligen Familie).
Die Deutsche Ordensgeschichte begann im Jahr 1920 im Schloss Adolfsburg in Oberhundem mit der Gründung der ersten Missionschule. Diese wurde später nach Altenhundem verlagert und im Jahr 1962 im Rahmen eines veränderten Schulkonzeptes aufgegeben (siehe Folgeabschnitt). Die Deutsche Ordensprovinz (außer in Altenhundem bestehen fünf weitere Niederlassungen in Deutschland) ist eine alternde Provinz. Die meisten Mitbrüder arbeiten aber noch in der Pfarrseelsorge oder als Seelsorger in Krankenhäusern sowie in anderen Bereichen wie Priesterausbildung, Lebensberatung , Verwaltung von Trägervereinen ehemals eigener Schulen u. a.[1]
Rektor und Ansprechpartner der Ordensgemeinschaft MSF in Altenhundem ist Pater Rektor Johannes Nies. Pater MSF Leo Jahn ist neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit in verschiedenen Ortsteilen von Lennestadt insbesondere auch als heimischer Künstler bekannt geworden. Zu seinen bekannten Werken zählen u. a. das anlässlich der 1000-Jahr-Feier in Oedingen im Jahr 2000 aufgestellte Denkmal „Zeitbrunnen“ und das im Jahr 2007 am Rhein-Weser-Turm zur 75-Jahrfeier errichtete „Kreuz der Wanderer“.
Gymnasium Maria Königin
Wie bereits erwähnt, begann die Schultradition des Ordens MSF im Südsauerland im Jahr 1920 im Schloss Adolfsburg in Oberhundem mit der Gründung der ersten Missionschule , die im März 1940 durch die Nationalsozialisten zwangsweise aufgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg war ein dauerhafter Neubeginn in der Adolfsburg nicht mehr möglich, zumal die Baulichkeiten für die Missionsschule und das Internat nicht mehr geeignet waren. Schließlich konnte an dem jetzigen Ort (an der von Altenhundem nach Bilstein führenden Landstraße) im September 1958 die vom Orden neu erbaute Missionsschule mit Internat bezogen werden. Vier Jahre später wurde in 1962 die Missionsschule aufgegeben und mit der Realschule Maria Königin ein neuer Weg beschritten. Neben den Schülern, die im Internat lebten, wurden jetzt auch externe Schüler aufgenommen.
Im Jahr 1967 wurde dann das Private Alt- und Neusprachriche Gymnasium Maria Königin unter Leitung des Oberstudienrates Paul Tigges gegründet. Im Jahr 1971 folgte die Öffnung der Schule auch für Mädchen. Seit der Gründung im Jahr 1967 hat sich das Gymnasium aus kleinen Anfängen zu einer stattlichen Schule mit 894 Schülern und mehr als 50 Lehrkräften entwickelt (Stand Schuljahr 2010/2011). Das Bestreben um die christliche und wertorientierte Prägung des Schullebens zeigt sich auch in den Angeboten des Schulalltags (Schul- und Jugendgottesdienste, religiöse Freizeiten und Besinnungstage, Schulfahrten zur Wallfahrtstätte Kohlhagen u. a.). Außerdem besteht eine Partnerschaft mit dem von Missionaren von der hl. Familie getragenen Missionsprojekt Servir. Etwa 97 Prozent der Schüler/-innen sind katholisch; bei den Lehrkräften ist dieser Prozentsatz mit 90% etwas geringer[2].
Im Mai 2000 ging die Trägerschaft der Schule aus organisatorischen Gründen von dem Verein „Missionare der Heiligen Familie e.V.“ auf den neuen Träger „Gymnasium Maria Königin e. V.“ über. Auf die christliche Zielsetzung bzw. Ausrichtung der Schule hatte dies keine Auswirkung, Vorsitzender des Vereins ist der Pater Josef Vodde MSF .
Klosterkirche Maria Königin
Dem Missionshaus und dem Gymnasium ist die Klosterkirche Maria Königin angeschlossen. Die Bauarbeiten begannen im April 1957, der Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger nahm am 31. Mai 1959 die Weihe des Hauses vor.
Die Klosterkirche entstand nach den Entwürfen des Architekten Silberkuhl aus Essen als modernster sakraler Kirchenbau des Sauerlandes. Unter Verzicht auf eine Ausschmückung der Fassaden zeigt die Kirche die neue Formensprache einer modernen Bautechnik, die auf reine Flächenwirkung setzt. Das in die schlichte geschwungene Betonfläche eingelassene Fensterrelief lockert zwar die Wandfläche auf, vermittelt aber in seiner klaren geometrischen Formensprache den Ausdruck eines kühlen Funktionalismus. Der in sich geschlossene Baukörper vermittelt insgesamt ein gelungenes Zusammenspiel von Moderne und Spiritualität. Die Kirche wurde in den Jahren 1986/87 restauriert. Eingangstüren, Altar und Kreuz wurden durch phantasievolle Werke aus Bronze und Stein neu gestaltet. Hervorzuheben ist der Tabernakel im Mittelpunkt der Chorraumschale, der mit einer in rotem Glasmosaik ausgestalteten Scheibe optisch hervorgehoben wurde[3]
Weblinks
- Homepage von Maria Koenigin
- Homepage des Projekts Servir
- / Homepage des Ordens Missionare der heiligen Familie
Einzelnachweise
- ↑ http://www.msf-orden.de/index.php?option=com_content&task=view&id=39&Itemid=52
- ↑ http://www.maria-koenigin.de/ Rubrik Informationen,Abfrage vom 21.März 2011
- ↑ Ralf Breer und Otto Höffer, Kirchen und Kapellen in Attendorn, Lennestadt und Kirchhundem, Attendorn 1999, S. 64
51.0983333333338.0611111111111Koordinaten: 51° 5′ 54″ N, 8° 3′ 40″ O
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