Missionare von der Heiligen Familie

Missionare von der Heiligen Familie

Die römisch-katholische Männerkongregation der Missionare von der Heiligen Familie zählt circa 950 Mitglieder in 21 Ländern. Sie wurde 1895 von Jean-Baptiste Berthier gegründet und erhielt 1911 die päpstliche Anerkennung. MSF ist das Ordenskürzel des lateinischen Namens der Kongregation: Missionariorum a Sancta Familia.

Inhaltsverzeichnis

Ordensgeschichte

Der Orden wurde 1895 in Grave bei Nijmegen, Königreich der Niederlande, gegründet und unter das Patronat der Heiligen Familie gestellt. Bis 1957 wurde die Kongregation von dort aus geleitet. Seit 1958 befindet sich die Leitung in Rom. Schon 1911, bereits drei Jahre nach dem Tod Jean-Baptiste Berthiers, entsandte die Kongregation Missionare in das Amazonasgebiet Brasiliens, später nach Texas, Borneo (Kalimantan) und Java. Missionare von der Heiligen Familie wirken außerdem in Argentinien, Chile, Madagaskar und Nordnorwegen. Neuerdings auch in Papua-Neuguinea, Weißrussland und in der Ukraine. Die Kongregation hat das Ziel, als Ordensgemeinschaft an der missionarischen Sendung der Kirche teilzunehmen. Vorrangige Anliegen sind die Förderung der apostolischen Berufe für den Dienst der Mission (Christentum) und Evangelisierung, sowie die Familienseelsorge.

1937 gründete der Generalsuperior Pater Anton Maria Trampe die weibliche Kongregation der Missions- und Anbetungsschwestern von der Heiligen Familie.

Ordenssymbol

Der Stern versinnbildlicht den Stern von Bethlehem, das heißt die (nach christlichem Verständnis) Menschwerdung Gottes in der Geburt Jesu Christi. Das Kreuz steht für die Vollendung der Heilsgeschichte durch die Auferstehung Jesu. Der Kreis, als Symbol der ganzen Welt, weist auf die weltweite Missionstätigkeit der Kongregation hin in der Tradition des Missionsauftrags Jesu Christi (Mt 28,19-20a EU):

19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.

Deutsche Ordensgeschichte

Die erste deutsche Missionsschule wurde 1920 in Schloss Adolfsburg bei Oberhundem (Gemeinde Kirchhundem, Sauerland) eröffnet. Heute hat der Orden in Deutschland fünf Niederlassungen, sowie eine eigene Pflegestation für pflegebedürftige Mitbrüder; und selbstverständlich die Missionsprokura und das Provinzialat in Mainz. Die Gymnasien „Maria Königin“ in Lennestadt-Altenhundem und „St. Josef“ in Biesdorf (Eifel) werden in der Tradition der Ordensprovinz von Trägervereinen weitergeführt. Darüber hinaus wird die ordenseigene, monatlich erscheinende Zeitschrift „Der Sendbote“ (Erstausgabe 1904) erstellt.

Ordensstruktur

Die Leitung der Kongregation hat ihren Sitz in Rom. Die Generalleitung besteht aus dem Generaloberen, seit 2007 Edmund Michalski, und seinen vier Assistenten. Sie wird von Vertretern aller Provinzen für sechs Jahre auf dem Generalkapitel gewählt. Die deutsche Provinzleitung hat ihren Sitz in Mainz. Sie besteht aus dem Provinzial P. Egon Färber, seinem Stellvertreter P. Michael Baumbach, und den Assistenten P. Josef Brockerhoff und P. Hermann Pickmeier. Die Leitung der deutschen Provinz wird auf dem Provinzkapitel für drei Jahre gewählt.

Generalobere

Niederlassungen in der Ordensprovinz Deutschland

  • Mainz-Bretzenheim: Berthier-Haus, ein Seminar- und Begegnungsstätte; sowie Sitz der Provinzleitung
  • Altenhundem (Sauerland): Kloster und privates Gymnasium Maria Königin
  • Betzdorf: ehemaliges Verlagshaus des Sendboten, heute Ordensprokura und Pflegestation für alte und kranke Brüder
  • Biesdorf (Eifel): Missionshaus, ehemaliges Internat (bis 1993) und privates Sankt-Josef-Gymnasium
  • Kloster Bronnbach Niederlassung der Polnischen Provinz der Missionare von der Heiligen Familie
  • Lebenhan: Kloster und ehemaliges Internat (bis 1. Dezember 2008)[1]

Niederlassungen in der Republik Österreich

Bekannte Mitglieder

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel: Kloster Lebenhan verkauft vom 17. November 2008 auf ORDEN online abgerufen am 17. November 2008

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