KAHLA/Thüringen Porzellan

KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH
Rechtsform	GmbH
Gründung	1844
Sitz	Kahla, Thüringen
Leitung	Holger Raithel
Mitarbeiter	ca. 300
Umsatz	25 Mio. Euro (2007)
Branche	Porzellan
Website	www.kahlaporzellan.com

Stand des VEB Porzellanwerk Kahla auf der Leipziger Herbstmesse 1953

Porzellangeschirr des VEB Kahla auf der Leipziger Herbstmesse 1954

Die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH ist ein Hersteller von Haushalts- und Hotelporzellan in Kahla.

Geschichte

Die Porzellanfabrik Kahla wurde 1844 von Christian Eckardt gegründet. Die Firma entwickelte sich schnell zur größten Porzellanfabrik Thüringens und war 1914 einer der größten Porzellanhersteller in Deutschland. Begonnen hatte die Produktion von Kahlaer Porzellan mit 20 Beschäftigten am 27. August 1844. Ab 1927 gehörten unter anderem die Porzellanwerke Arzberg, Hutschenreuther und Schönwald zum Unternehmen. Trotz Wirtschaftskrisen konnte sich Kahlaer Porzellan durchsetzen, vor allem durch sein berühmtes Kobaltblau und sein bekanntes und in vielen Haushalten benutztes Seriengeschirr mit Strohblumen- und Zwiebelmusterdekor.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Porzellanfabrik Kahla zunächst Sowjetische Aktiengesellschaft, 1952 dann Volkseigener Betrieb. Bis Ende der 1950er Jahre waren die Betriebsstätten in Kahla verstreut. 1961 wurden Fabrik- und Bürogebäude am heutigen Standort neu gebaut sowie die moderne Tunnelofentechnik installiert. 50 Prozent der Produktion wurden damals in über 30 ost- und westeuropäische Länder exportiert. Kahla wurde als VEB Feinkeramik zum Zentrum der Porzellanindustrie in der DDR. 1979 gehörten 17 Porzellanwerke mit 18.000 Beschäftigten zu diesem Kombinat.

Nach der Wende privatisierte die Treuhand 1991 das Unternehmen, das allerdings schon zwei Jahre später 1993 Konkurs anmelden musste. 1994 gründete Günther Raithel, ein ehemaliger Rosenthal-Vorstand, als mehrheitlicher Gesellschafter die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH. 49 % besaß die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft an dieser GmbH.

Die Fertigungsanlagen wurden modernisiert. Die Produkte wurden in zwei Linien unterteilt: KAHLA Elegance und KAHLA Modern. Die Porzellanform „Aronda“, entwickelt von der Designerin Barbara Schmidt wurde auf der Messe Ambiente 1994 erfolgreich vorgestellt. Im Frühjahr 1995 wurde der Bereich KAHLA-Hotelporzellan als zweites Standbein geschaffen. Von der System- bis zur Spitzengastronomie deckt das Unternehmen alle Bedürfnisse ab. Im Jahr 2000 übernahm die Familie Raithel die restlichen Anteile vom Land Thüringen.

Seit der Neugründung 1994 mit umfangreichen Investitionen in moderne Fertigungstechnologien hat das Unternehmen über 70 nationale und internationale Designpreise erhalten. In 2009 präsentierte KAHLA mit der Einführung der neuen Porzellanform TAO seine Nachhaltigkeitsstrategie. KAHLA hat sich zu einem der modernsten und innovativsten Porzellanunternehmen Europas entwickelt.

Literatur

• 150 Jahre Porzellan KAHLA: Die Geschichte eines Unternehmens. Selbstverlag KAHLA/ Thüringen Porzellan GmbH, Kahla 1994
• Richard Denner: Die Geschichte der Porzellanindustrie in Kahla. J. Beck, Kahla 1930
• Helmut Scherf, Jürgen Karpinski: Thüringer Porzellan. Buch- und Kunstverlag, Leipzig 1980

Weblinks

• Offizielle Homepage des Unternehmens