- Konrad IV. von Tann
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Konrad IV. von Tann, auch von Thann oder von Dahn, (* ?; † 24. Dezember 1236, in Speyer) war von 1233 bis 1236 der 48. Bischof von Speyer.
Inhaltsverzeichnis
Familiäres Umfeld
Konrad entstammte der Familie von Dahn, die als bischöfliche Ministeriale in der südlichen Pfalz begütert waren. Die drei Burgen der Dahner Burgengruppe sowie Burg Neudahn waren als speyerische Lehen anfangs im ungeteilten Besitz der Familie.
Leben des Bischofs
Konrad von Dahn, Bruder des Burgherrn Friedrich I. von Dahn, war Domherr in Worms, Kustos von St. Cyriakus zu Worms-Neuhausen, sowie Propst der Stifte St. Andreas in Worms, Hl. Dreifaltigkeit und Allerheiligen zu Speyer. 1221 wurde er Domkustos in Speyer.
Die Dahner verfügten über enge Beziehungen zum Königshof Heinrichs VII. Konrad von Dahn, Bruder des Burgherrn Friedrich I. von Dahn, war Kleriker und Dompropst in Speyer. Ludwig Stamer konstatiert in seiner „Kirchengeschichte der Pfalz“, daß Konrad von Dahn der „treueste Ratgeber“ Kaiser Heinrichs VII. gewesen sei.
1220/1221 findet er sich unter den Begleitern Konrads III. von Scharfenberg auf dessen Italienreise, später im Gefolge des Königs. 1227 ging er Vertreter der Reichsregierung nach England, um mit König Heinrich III. über ein deutsch-englisches Bündnis zu verhandeln und um die Heirat des Königs mit einer Tochter des Königs von Böhmen zu vermitteln. Im gleichen Jahr erfolgte seine Ernennung zum Dompropst von Speyer.
Konrad von Dahn wurde am 10. Februar 1233 als Konrad IV. zum Bischof von Speyer gewählt und starb am Weihnachtsabend 1236. Sigmund Joseph Zimmern charakterisiert ihn in “Wetzer und Welte’s Kirchenlexikon“ als: „ein Mann von großen Kenntnissen und hohem Ansehen“, der sich an zwei Synoden gegen die strenge Ketzerverfolgung des Konrad von Marburg beteiligte. Bischof Konrad IV. entsandte 1234 den Domscholaster Konrad von Speyer von Frankfurt nach Rom, um deshalb im Namen des Reiches bei Papst Gregor IX. Beschwerde über Konrad von Marburg zu führen. Ludwig Stamer erklärt, daß sich der Bischof „eingehend mit der Verwaltung seines Bistums beschäftigte, wie die von ihm erhaltenen Urkunden bezeugen“.
Als Kustos des Cyriakusstiftes Worms ließ Konrad von Tann um 1197 ein Evangelienbuch fertigen, das er später mit nach Speyer nahm, als er dort Bischof wurde. Es befindet sich heute unter der Bezeichnung Speyerer Evangelistar oder Codex Bruchsaliensis 1 in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe.[1][2]
Wappen
Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des Wappenschildes führen im Wechsel das Familienwappen der von Tann und das Wappen des Bistums Speyer, ein silbernes Kreuz auf blauem Grund. Das Familienwappen der von Tann sind drei silberne Adler (2:1) auf rotem Grund.
Literatur
- Hans Ammerich: Das Bistum Speyer und seine Geschichte, Band 2: Von der Stauferzeit (1125) bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts; Kehl am Rhein 1999; ISBN 3-927095-44-3. speziell S. 4-6.
- Gatz: Die Bischöfe des Hl. Röm. Reiches 1198-1448, S. 743
- Ludwig Stamer: Kirchengeschichte der Pfalz, Band 2; Speyer 1949
- Sigmund Joseph Zimmern: Artikel Speyer in: Wetzer und Welte’s Kirchenlexikon oder Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hülfswissenschaften, Band 11; Freiburg: Herder’sche Verlagsbuchhandlung, 1882–1903; Sp. 596
Weblinks
Einzelnachweise
Vorgänger Amt Nachfolger Beringer von Entringen Bischof von Speyer
1233–1236Konrad V. von Eberstein Kategorien:- Deutscher
- Römisch-katholischer Bischof (13. Jahrhundert)
- Bischof von Speyer
- Mann
- Geboren im 12. oder 13. Jahrhundert
- Gestorben 1236
- Person (Dahn)
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