Krankenhaus Am Urban

Klinikum Am Urban

Das Krankenhaus am Urban in Berlin-Kreuzberg war das dritte städtische Krankenhaus und wurde zwischen 1887 und 1890 nach den Plänen des Architekten Hermann Blankenstein in offener Pavillon-Bauweise errichtet.

Geschichte

Der ursprüngliche Komplex bestand mit wenigen Veränderungen bis zum Zweiten Weltkrieg: Bei einem Luftangriff 1943 wurde ein Drittel der Gebäude zerstört. Größere Bauvorhaben erfolgten dann von 1966 bis 1970 mit der Errichtung eines Versorgungs- und Behandlungstrakts und des neungeschossigen V-förmigen Bettenhauses. Seit 1994 hatte das Krankenhaus einen Hubschrauberlandeplatz, der aber nicht mehr existiert und durch eine Grünanlage ersetzt wurde.

1999 übernahm die landeseigene Berliner Krankenhaus-Gesellschaft Vivantes das Krankenhaus. Das „Vivantes Klinikum Am Urban“ verfügt über zwölf medizinische Fachabteilungen mit 178 Ärzten und 438 Pflegekräften. Zugleich ist das Klinikum Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité- Universitätsmedizin Berlin.

Leitende Ärzte der ersten Jahrzehnte

• Albert Fraenkel - entdeckte 1886 den Erreger der Lungenentzündung; er war ab 1890 Direktor des neu erbauten Krankenhauses und leitete zugleich dessen Innere Abteilung.
• Werner Körte - leistete Bahnbrechendes auf den Gebieten der Gallen- und Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie; er war von 1889 bis 1924 Direktor der Chirurgischen Abteilung.
• Carl Benda - entdeckte 1896 die Mitochondrien und erkannte als erster, dass die Akromegalie mit Tumoren in der Hirnanhangdrüse zusammenhängt; er leitete ab 1896 das Pathologische Institut.

Literatur

• Herbert Schwenk: Lexikon der Berliner Stadtentwicklung. Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 2002, ISBN 3-7759-0472-7, S. 159.
• Reinhard Bolk: Das Krankenhaus am Urban - Medizingeschichtliche Untersuchung eines Krankenhauses der Stadt Berlin 1887-1945. Westkreuz-Verlag, Berlin/Bonn 1984, ISBN 3-922131-34-4.

Weblinks

• Das Urbankrankenhaus auf der Seite von Luise-Berlin
• Vivantes Klinikum am Urban - Geschichte des Hauses
• Archivunterlagen in der Datenbank Krankenhausgeschichte
• Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste

52.49236111111113.412416666667

Koordinaten: 52° 29′ 33″ N, 13° 24′ 45″ O