Kurd von Schöning

Kurd von Schöning
Lithographie 1829 nach Zeichnung von Franz Krüger

Kurd Wolfgang Wilhelm Gustav von Schöning (* 13. August 1789 in Morrn, Kreis Landsberg an der Warthe; † 2. April 1859 in Potsdam) war ein preußischer Generalmajor.

Er hatte sich im preußischen Heeresdienst Verdienste erworben und gewann als persönlicher Adjutant frühzeitig das Vertrauen des jungen Prinzen Carl von Preußen (1801–1883), den er auf seinen Reisen nach Italien und Russland begleitet hatte. Von Schöning quittierte 1827 im Range eines Generalmajors den Dienst. Im selben Jahr wurde er von König Friedrich Wilhelm III. zum Hofmarschall des Prinzen Carl ernannt. In den folgenden Jahren trat er mit zahlreichen Werken als Militärhistoriker hervor.

1843 wurde er Eigentümer und Bewohner der nach der Stadt Schöningen (bei Braunschweig, Herkunftsort der Familie v. Schöning) benannten Villa Schöningen, vis à vis vom Schloss Glienicke gelegen, dem Sommersitz des Prinzen Carl. Die repräsentative Vorstadtvilla war nach Plänen von Ludwig Persius gebaut worden. Der Architekt hatte sie als Bestandteil der von Peter Joseph Lenné und Karl Friedrich Schinkel geplanten Potsdamer Kulturlandschaft im Stil einer italienischen Turmvilla entworfen. Von Schöning bewohnte diese Villa mit seiner Familie bis zu seinem Tode 1859.

Nach einer Zeichnung von Franz Krüger (1797–1857) ist 1830 ein selbstpubliziertes Porträt[1] erhalten, das 1829 als Lithographie hergestellt wurde. 1824 veröffentlichte von Schöning das kulturgeschichtlich relevante „Journal von Glienicke“, in dem Gesellschafts- und Kulturereignisse der Familie des Prinzen Carl von Preußen aufgezeichnet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Werke

  • Geschichte des Königlich-Preußischen Dritten Dragoner-Regiments und derjenigen Dragoner-Regimenter, aus welchen dasselbe, bei der Reorganisation der Armee im Jahre 1808, hervorgegangen ist: Mit einer Einleitung über Dragoner im Allgemeinen und mit 2 Titelbildern. Dümmler, Berlin 1835.
  • Des General-Feldmarschalls Hans Adam von Schöning auf Tamsel Leben und Kriegsthaten, namentlich sein Zug mit 8000 Brandenburgern gegen die Türken. Ein Beitrag zur Erkennung der Zeitverhältnisse in den Kurbrandenburgischen und Kursächsischen Landen während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Mit dem Bildnisse des Feldmarschalls und 55 Fac similes von Namensunterschriften ausgezeichneter Zeitgenossen. Lüderitz, Berlin 1837.
  • Des General-Feldmarschall Dubislav Gneomar v. Natzmer (auf Gannowitz) Leben und Kriegsthaten, mit den Hauptbegebenheiten des von ihm errichteten Garde-Reiter-Regiments Gens d’armes. Mit dem Bildnisse des General Feldmarschalls und mit 57 Fac similes von hohen und ausgezeichneten Zeitgenossen. Lüderitz, Berlin 1838. (Nachdruck von 2007 lieferbar, ISBN 3-88706-802-5)
  • Die Generale der Chur-Brandenburgischen und Königlich Preußischen Armee von 1640 bis 1840. Eine historische Uebersicht, Sammt vielen eingewebten urkundlichen Notizen: als Jubelschrift dem Vaterländischen Kriegesheere geweiht. Lüderitz, Berlin 1840.
  • Geschichte des Königlich Preußischen Regiments Garde du Corps zu seinem hundertjährigen Jubelfeste. Unger, Berlin 1840. (Nachdruck von 1990 lieferbar, ISBN 3-88706-297-3)
  • Geschichte des Königlich-Preußischen Fünften Husaren-Regiments, mit besonderer Rücksicht auf Gebhard Lebrecht von Blücher, den ehemaligen Chef dieses Regiments. Nebst einer Einleitung über Preußische Husaren im Allgemeinen. 1843.
  • Historisch-biographische Nachrichten zur Geschichte der Brandenburg-Preußischen Artillerie. Aus bisher ungenutzten Urkunden zusammengestellt von Kurd Wolfgang von Schöning. Zwei Teile, Mittler, Berlin 1844. Teil I (Volltext)
  • Der Siebenjährige Krieg: nach der Original-Correspondenz Friedrichs des Großen mit dem Prinzen Heinrich und seinen Generalen bearb. von Kurd Wolfgang v. Schöning. Berlin, 1851–52.
  • Die fünf ersten Jahre der Regierung Friedrich des Großen bis zum Schluß des zweiten Schlesischen Krieges. G. Bosselmann, Berlin 1852–53.
  • Der Bayersche Erbfolgekrieg: nach der Original-Correspondenz Friedrichs des Großen mit dem Prinzen Heinrich und seinen Generalen aus den Staats-Archiven bearb. von Kurd Wolfgang v. Schöning. Riegel, Berlin 1854.
  • Das Regiment Garde du Corps. Berlin 1854.
  • Zur europäischen Politik im Jahre 1854.

Literatur

  • Ausstellungskat. Schloss Glienicke - Bewohner, Künstler, Parklandschaft, hrsg. von Stiftung Schlösser und Gärten, Berlin 1987.
  • Bernhard von Poten: Schöning, Kurd von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 311 f.
  • Dirk Heydemann: Die Villa Schöningen und die Potsdamer Kulturlandschaft -- Überlegungen zur gartendenkmalpflegerischen Behandlung des Gartens. Masch.-schr. Diplomarbeit. Berlin, 1991. 171 S. mit zahlreichen Abb.
  • Harry Nehls: Kurd Wolfgang von Schöning (1789-1859) und Franz Marquis von Lucchesini (1786-1867) - zwei Hofmarschälle des Prinzen Carl von Preußen, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 87, 1991, 4, S. 438-451.
  • Ders.: Nur mehr von Athene bewacht. Die Villa Schöningen an der Glienicker Brücke, in: Museums Journal, 1, 1992, S. 54–55.
  • Klaus Kürvers: Villa Schöningen. Ein baugeschichtliches Gutachten, Potsdam 1999, 149 S.
  • Katie Hafner: Verwehte Spuren. Das Haus an der Brücke. Die Villa Schöningen in Potsdam und ihre Bewohner, Verlag Wilhelmshorst 2004.
  • Die Villa Schöningen an der Glienicker Brücke. Ein Deutsch-Deutsches Museum. Hrsg. von Mathias Döpfner und Lena Maculan, Berlin 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans von Schöning, Kurd Wolfgang von Schöning, Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlechte von Schöning und deren Gütern, Berlin 1830, Abb. vor S. 85

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kurd von Schöning — Lithography 1829 after a drawing by Franz Krüger Kurd Wolfgang Wilhelm Georg Von Schöning (13 August 1789 in Morrn, Landsberg an der Warthe 2 April 1859 in Potsdam) was a Prussian major general and historian of the Army. He was educated in the… …   Wikipedia

  • Kurd Wolfgang Wilhelm Georg Von Schöning — [1789 1859] served as Chamberlin for Frederick the Great and later wrote several volumes of Prussian historical notes which served as a primary source for the English work by historian Thomas Carlyle s History of Friedrich II of Prussia .His… …   Wikipedia

  • Schöning — oder Schoening ist der Familienname folgender Personen: August Ernst von Schöning (1745–1807), preußischer Landrat Hans Adam von Schöning (1641–1696), kurbrandenburgischer und kursächsischer Feldmarschall Johann Schöning (* unbekannt; † nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Schöning (Adelsgeschlecht) — Wappen der von Schöning Die Familie von Schöning ist ein aus Pommern stammendes altes Adelsgeschlecht. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Militärs/Sch — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

  • Dubislav Gneomar von Natzmer — (* 1654 in Gutzmin (heute poln. Chocimino), Kreis Schlawe (heute Sławno) in Pommern; † 13. Mai 1739 in Berlin), war ein preußischer Generalfeldmarschall …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried Emanuel von Einsiedel — (* 14. April 1690 in Vatterode; † 14. Oktober 1745 in Potsdam) war ein königlich preußischer Generalleutnant und Träger des Schwarzen Adlerordens. Seine Eltern waren Haubold von Einsiedel und Katharina Maria von Spitznasen. Sein Vater war… …   Deutsch Wikipedia

  • August von Thümen — Obelisk in Niedergörsdorf Hei …   Deutsch Wikipedia

  • Adam Joachim von Podewils — (* 4. Februar 1697 in Suckow in Hinterpommern; † 23. Juni 1764 in Varzin in Hinterpommern) war ein preußischer Offizier. Leben und Wirken Adam Joachim von Podewils entstammte dem namhaften, in Pommern schlossgesessenen Adelsgeschlecht derer von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhard Asmus von Zastrow — (* 1696 in Kölpin im Landkreis Neustettin; ⚔ 25. April 1757 bei Aussig) war preußischer Generalmajor. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”