- August von Thümen
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Heinrich Ludwig August von Thümen (* 30. Dezember 1757 auf Gut Stücken, Landkreis Zauch-Belzig, Mark Brandenburg; † 15. März 1826 auf Schloss Caputh) war königlich preußischer Generalleutnant und Flügeladjutant des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III..
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er entstammte einem alten märkischen Adelsgeschlecht, das im Jahr 1281 erstmals erwähnt wird.
Thümen begann seine militärische Laufbahn bei der preußischen Armee am 24. Juni 1769 als Junker im Infanterieregiment Prinz von Preußen (Nr. 18). Am Ende seiner Karriere war er Generalleutnant und nahm am 26. Januar 1820 seinen Abschied als erster kommandierender General im Großherzogtum Posen.[1]
Im Jahr 1806 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments Graf Kuenheim und war von 1808 bis 1812 Kommandant der Zitadelle Spandau. 1813 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Brigadechef im III. Armee-Korps ernannt. In dieser Funktion übernahm er in den Befreiungskriegen am 31. März 1813 die Belagerung der Zitadelle Spandau und eroberte sie; eine Gedenktafel an der Zitadelle erinnert heute daran. Am 23. April kapitulierten die Franzosen und zogen am 27. April ab. Gegen Zahlung einiger Silbergroschen durfte sich die Bevölkerung an den Folgetagen die beschädigte Festung anschauen. Die eingenommenen Gelder sollten dem Wiederaufbau ihrer Wohnhäuser zugute kommen.
Im September 1813 drängte seine Division in der schon verloren geglaubten Schlacht bei Dennewitz die Franzosen, die unter dem Oberbefehl von Marschall Michel Ney standen, in schweren Kämpfen zurück und ermöglichte dadurch den Sieg. Ein von Karl Friedrich Schinkel entworfener und 1817 errichteter Obelisk auf einer Anhöhe zwischen Niedergörsdorf und Dennewitz, von der aus Thümen die Schlacht entschieden hatte, erinnert noch heute an die Gefallenen der Schlacht. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er einen Monat später am 21. Oktober 1813 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet.
Im Jahr 1814 wurde Thümen Generalleutnant und schließlich 1815 kommandierender General in Posen, wo er u.a. die Landwehr zu organisieren hatte.[2]
Außerdem war Thümen Gutsherr auf den beiden Gütern Caputh, das er im Jahr 1820 kaufte, und Neu-Langerwisch, beide im heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Außerdem war er Rechtsritter des Johanniterordens.
Thümen heiratete am 26. März 1787 in Potsdam Karoline Fischer (* 28. November 1762 in Potsdam; † 7. Oktober 1856 in Berlin), die Tochter des Wilhelm Friedrich Fischer und der Madelaine Le Cointe. Beider ältester Sohn war der königlich preußische Generalleutnant Wilhelm von Thümen (1792-1856). Seine Tochter Davida war mit dem Dichter Hoffmann von Fallersleben verlobt, der ihr zahlreiche Gedichte widmete.
Der General, seine Tochter Davida und weitere Familienmitglieder sind in einer Familiengrabstätte im Kirchpark Caputh begraben, die während der DDR-Zeit stark verwahrlost und teilweise zerstört wurde. Zwei Urenkelinnen des Generals ließen im Jahr 2002 die Grabstätte wieder instand setzen und weihten sie unter Würdigung der Presse wieder feierlich ein.
Orden und Ehrenzeichen
- Pour le Mérite (21. Oktober 1813)
- und andere
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Monatshefte für Politik und Wehrmacht, Organ der Gesellschaft für Heereskunde, Verlag Schneider, 1916, Seite 75f. (Auszüge)
- ↑ Kurd Wolfgang von Schöning: Die Generale der Chur-brandenburgischen und königlich preussischen Armee von 1640-1840, Seite 222 Nr.1165, Verlag C.G. Lüderitz, 1840, (Digitalisat)
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A Band XIII (Band 60 der Gesamtreihe). C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, S. 484
- Gerold Paul: „die Staatskasse soll nichts verlieren …“. Vortrag über August von Thümen, den einstigen Schlossherrn von Caputh, in: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 1. April 2008, S. 11
- Bernhard von Poten: Thümen, Heinrich Ludwig August von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 167–169.
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1937, S. 444
- Johannes Wütschke: Festungsstadt Spandau vor 190 Jahren befreit, in: Spandauer Volksblatt vom 23. April 2003
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