- Kurt Lucas
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Kurt Lucas (* 1. September 1905 in Berlin; † 25. Dezember 1986) war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär (FDGB). Er war Vorsitzender der Industriegewerkschaft Transport und der Industriegewerkschaft Eisenbahn.
Leben
Lucas, Sohn einer Köchin, erlernte nach dem Besuch der Volksschule den Beruf eines Schleifers. Er war ab 1920 gewerkschaftlich organisiert und trat 1921 dem KJVD sowie 1925 der KPD bei. Er übte verschiedene gewerkschaftliche und Parteifunktionen aus.
Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten beteiligte sich Lucas am Widerstand. Im März 1933 wurde er verhaftet und in das KZ Sonnenburg verbracht. Nach seiner Entlassung unter Polizeiaufsicht gestellt, betätigte er sich erneut illegal. Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht lief er zu den tschechoslowakischen Partisanen über.
Ab 1945 wirkte er als hauptamtlicher FDGB-Funktionär. Er war unter anderem Zweiter Vorsitzender sowie 1950 als Vorsitzender des Zentralvorstandes der IG Transport. Von 1950 bis 1952 wirkte er als Hauptabteilungsleiter im Ministerium für Verkehr und studierte an der Bezirksparteischule „Friedrich Engels“ in Berlin. Von 1950 bis 1955 gehörte er als Mitglied auch dem FDGB-Bundesvorstand an. Lucas war ab Februar 1954 bis Mitte 1955 Vorsitzender des Zentralvorstandes der IG Eisenbahn. 1955 wurden ihm seine Funktionen „wegen Schädigung des Ansehens der Gewerkschaften“ entzogen. Zwischen 1955 und 1970 war Lucas in der Verwaltung der Sozialversicherung tätig.
1954/1955 war er als Mitglied der FDGB-Fraktion Abgeordneter der Volkskammer.
Literatur
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 494.
- Andreas Herbst: Lucas, Kurt. In: FDGB-Lexikon. Berlin 2009.
Vorsitzende des Zentralvorstandes der IG Eisenbahn im FDGBTheodor Kotzur (1946–1949) | Roman Chwalek (1949–1951) | Otto Seeger (1951–1954) | Kurt Lucas (1954–1955) | Karl Fritsche (1955–1959) | Karl Iffländer (1959–1963)
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