Kurt Wiedenfeld

Kurt Wiedenfeld

Kurt Wiedenfeld (* 30. September 1871 in Berlin; † 26. Dezember 1955 in Friedrichsbrunn/Harz) war ein deutscher Nationalökonom und Diplomat.

Wiedenfeld, Sohn eines Regierungs- und Baurats der Preußischen Eisenbahnverwaltung, studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an den Universitäten von Lausanne, München, Leipzig und Berlin. Nachdem er bereits 1892 in Leipzig zum Dr. jur. promoviert worden war, folgte 1900 in Berlin die Promotion zum Dr. phil. 1896 wurde er preußischer Gerichtsassessor. Seit 1898 war er Syndikus des Verbandes Deutscher Müller. Von 1897 bis 1903 war er im Archiv für Eisenbahnwesen des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten tätig. 1902 habilitierte er sich in Berlin für wirtschaftliche Staatswissenschaften. 1903 wurde er Mitglied des Statistischen Reichsamtes und im selben Jahr Professor der wirtschaftlichen Staatswissenschaften an der Akademie in Posen. In letzterer Funktion war er seit 1904 an der Handelshochschule zu Köln tätig. 1914 folgte er einem Ruf als Ordinarius an die Universität Halle.

1918 wurde er im Auswärtigen Amt als Vortragender Rat angestellt, mit dem Aufgabenbereich und der Verantwortung eines Dirigenten in der Handelspolitischen Abteilung. 1919 wurde er zum Leiter der Außenhandelsstelle befördert. 1920 folgte die Ernennung zum Ministerialdirektor. Von 1921 bis 1922 war er vorläufiger Vertreter des Deutschen Reichs in Moskau. Nachdem Wiedenfeld 1922 zur Disposition gestellt worden war, lehrte er von 1923 bis 1936 Nationalökonomie als ordentlicher Professor der Universität Leipzig.

Werke (Auswahl)

  • Die wirtschaftliche Bedeutung der Sibirischen Bahn, 1900 (34 Seiten).
  • Die nordwesteuropäischen Welthäfen - London, Liverpool, Hamburg, Bremen, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Havre - in ihrer Verkehrs- und Handelsbedeutung, 1903 (376 Seiten).
  • Wesen und Wert der Zentralproduktenbörsen, 1903 (14 Seiten).
  • Das Persönliche im modernen Unternehmertum, 1911. 2. Auflage: 1921 (108 Seiten).

Literatur

  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe (Rudolf Vierhaus, Hrsg.), Band 10, Saur, München 2008, S. 604.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wiedenfeld (Begriffsklärung) — Wiedenfeld ist der Name einer bis 1958 eigenständigen Gemeinde im Kreis Bergheim, siehe Wiedenfeld Wiedenfeld ist der Familienname folgender Personen: Hugo von Wiedenfeld (1852–1925), österreichischer Architekt Kurt Wiedenfeld (1871–1955),… …   Deutsch Wikipedia

  • Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler — Das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat ist ein Gelöbnis deutscher Gelehrter meist im Beamtenrang vom 11. November 1933 zur Feier der… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitteleuropäischer Wirtschaftstag — Der Mitteleuropäische Wirtschaftstag (MWT) war von August 1931 bis 1944 ein Interessenverband der führenden deutschen Konzerne, Banken und Wirtschaftsverbände, der zunächst das Ziel verfolgte, den mitteleuropäischen Markt wirtschaftlich zu… …   Deutsch Wikipedia

  • 1921 in Germany — See also: 1920 in Germany, other events of 1921, 1922 in Germany and the Timeline of German history. OverviewThe year 1921, like every year between World War I and Adolf Hitler s rise to power, was for Germany one of gloom, redeemed only by a few …   Wikipedia

  • Soviet–German relations before 1941 — German and Soviet troops shaking hands following the invasion of Poland. Soviet–German relations date to the aftermath of the First World War. The Treaty of Brest Litovsk,[1] ending World War I hostilities between Russia and Germany, was signed… …   Wikipedia

  • Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft — Die Enzyklopädie der Rechts und Staatswissenschaft erscheint seit 1922 im Springer Verlag, Berlin, in zwei Abteilungen. Begründet wurde sie vor dem Ersten Weltkrieg von Franz von Liszt und Walter Kaskel. Herausgegeben wurde die Abteilung… …   Deutsch Wikipedia

  • Verkehrswissenschaft — Verkehrswissenschaft(en) ist ein Sammelbegriff für alle wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit der Erforschung der naturwissenschaftlichen, technischen, technologischen, ökonomischen, soziologischen, juristischen, geographischen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Verkehrswissenschaften — Verkehrswissenschaft(en) ist ein Sammelbegriff für alle wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit der Erforschung der naturwissenschaftlichen, technischen, technologischen, ökonomischen, soziologischen, juristischen, geographischen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-türkische Vereinigung — Die Deutsch Türkische Vereinigung (DTV) wurde am 15. April 1914 in Berlin gegründet und diente aus globalstrategischen Gründen der Förderung deutscher kultureller und wirtschaftlicher Interessen im Osmanischen Reich. Nach dem Ausbruch des Ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Zechlin — Erich Wilhelm Zechlin (* 26. Juni 1883 in Schivelbein, Hinterpommern; † 24. Oktober 1954 in Malmö, Schweden) war ein deutscher Diplomat und Archivar. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”