- Königsberger Paukenhund
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Paukenhunde zogen die Pauke, die einem Königsberger Regiment im Deutschen Krieg zugefallen war.
Bei Königgrätz eroberte das Königsberger Infanterie-Regiment 43 den Paukenwagen des k.u.k. Infanterie-Regiments Karl Salvator von Toskana Nr. 77. Sultan, der Bernhardiner, der ihn gezogen hatte, lag erschossen vor ihm. Der Paukenwagen wurde beim Einzug der Truppe in Königsberg mitgeführt und erregte großes Aufsehen. Dem Regiment wurde ein planmäßiger Paukenhund zugestanden. Er war bei allen Paraden und beim Aufzug vor der Schloßwache dabei. Albert Krantz (Musiker) leitete das Musikkorps des Regiments von 1883 bis 1920.
Die Hunde hießen Pascha oder Sultan. Nach dem Ersten Weltkrieg musste der letzte Pascha seinen Abschied nehmen. Auf einem Gut erhielt er sein Gnadenbrot. Bei der Aufstellung der Reichswehr wünschte das Infanterie-Regiment 1 die Wiedereinführung des Paukenwagens. Der Kaufmann Kalitzki schenkte dem Regiment einen neuen Bernhardiner. Im April 1945 erschoss der Betreuer den Hund und sich selbst.
Literatur
- Herbert Meinhard Mühlpfordt: Königsberg von A bis Z. Ein Stadtlexikon. Leer 1972
- Hermann H. Behrend: Die Paukenhunde von Königsberg. Das Ostpreußenblatt XXI (1970), S. 36
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