- La vie en rose (Chanson)
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La vie en rose (französisch für Das Leben in Rosa, umgangssprachlich Leben durch die rosarote Brille) ist der Titel eines 1945 geschriebenen, weltberühmten Chansons der französischen Sängerin Édith Piaf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Édith Piaf, die Mitte der 1930er Jahre bereits zu den aufstrebenden Stars des französischen Chansons zählte, hatte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lediglich Fremdkompositionen in ihrem Repertoire. Bei der Anfang 1945 von ihr komponierten Melodie zu La vie en rose handelte es sich zunächst um einen Rohentwurf. Marguerite Monnot, die Édith Piaf als Pianistin begleitete, gefiel das neue Stück weniger. Marianne Michel, eine Kollegin der Sängerin, war hingegen von dem Titel begeistert. Édith Piaf schrieb für sie daher auch den dazugehörigen Text. Die musikalische Ausarbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit einem weiteren Kollegen – dem Filmkomponisten Louis Guglielmi (Künstlername: Marcel Louiguy). Die erste, 1945 eingespielte Aufnahme des Songs mit Marianne Michel als Sängerin war zunächst ein Flop. Dies änderte sich, als Édith Piaf das Stück ein Jahr später in einem Pariser Studio selbst einspielte.[1]
In der Piaf-Version von 1946 wurde La vie en rose erstmals zum Erfolg. Der Text war einfach gehalten. In anrührenden Worten beschreibt er die Gefühle einer verliebten Person, die ihrem Schatz nahe ist und daher glücklich. Zitat: „Wenn er mich in seine Arme nimmt, wenn er leise mit mir spricht, dann bin ich im siebten Himmel.“ In den Nachkriegsjahren wurde das Stück zunehmend populär. Unter dem Titel La vita è rossa, interpretiert von Nilla Pizzi, erschien bereits 1948 eine italienische Version. Unter dem Titel Schau mich bitte nicht so an kam das Lied im Folgejahr auch in Deutschland heraus. Textkomponisten waren Ralph Maria Siegel und Hans Doll; interpretiert wurde die neue Version gleich zweimal – von Detlev Lais und Lale Andersen. Den endgültigen Durchbruch als Welthit hatte La vie en rose 1950 schließlich in der Version von Louis Armstrong, zu der Mack David den englischen Text schrieb. Die Armstrong-Version popularisierte das Stück weit über Jazz-Kreise hinaus. Eine weitere Version aus dem Jahr 1950 sang Marlene Dietrich in dem Hitchcock-Film Die rote Lola (Stage Fright).[1]
Édith Piaf selbst nahm La vie en rose in unterschiedlichen Versionen auf, darunter auch eine englischsprachige. Die Anzahl eingespielter Coverversionen nahm mit den Jahren stetig zu. Apples iTunes Music Store listete Anfang 2011 hunderte unterschiedlicher Einspielungen; im zwei- bis dreistelligen Bereich liegen auch die Angaben der beiden Musik-Webseiten Discogs und Coverinfo. Erneuten Bekanntheitsgrad erlangte das Lied, als es 1977 von Grace Jones im Disco-Stil neu eingespielt wurde. Eine weitere Disco-Version erschien 1993 von Donna Summer. Im Lauf der Jahre wurde das Lied in mehr als zwölf Sprachen und von vielen verschiedenen Musikern und Sängern eingespielt. Die deutschsprachige Version wurde unter anderem gecovert von Caterina Valente (1964), Nana Mouskouri (1976) und der Schlagerband Wind (2007). Hildegard Knef sang sowohl die deutsche als auch die französische Version. Jazzmusiker und -interpreten wie Toots Thielemans, Sophie Milman, Dee Dee Bridgewater und Diana Krall spielten und sangen das Stück ebenso wie Popstars (Cyndi Lauper, Belinda Carlisle), Easy-Listening-Größen (Bing Crosby, Bette Midler, Vince Hill), Instrumental-Unterhalter (André Rieu) und Chanson-Interpreten (Dalida, Yves Montand, Colette Renard, Cheb Khaled). Unter dem Titel La vie en rose lief 2007 auch ein Film an mit Marion Cotillard in der Hauptrolle über das Leben von Édith Piaf.
Bekannte Versionen (Auswahl)
- 1945: Marianne Michel – La vie en rose (Ersteinspielung)
- 1946: Édith Piaf – La vie en rose
- 1948: Nilla Pizzi – La vita è rossa (erste italienische Fassung)
- 1949: Detlev Lais – Schau mich bitte nicht so an (deutscher Text: Ralph Siegel und Hans Doll)
- 1949: Lale Andersen – Schau mich bitte nicht so an
- 1950: Marlene Dietrich – La vie en rose (in Hitchcock-Film Die rote Lola bzw. Stage fright)
- 1950: Louis Armstrong – La vie en rose (mit englischem Text von Mack David)
- 1960: Carli Tornehave – I rosenrött jag drömmer (schwedische Version)
- 1962: Dean Martin – La vie en rose
- 1964: Caterina Valente – Schau mich bitte nicht so an
- 1965: Connie Francis – La vie en rose
- 1965: Vince Hill – Take me to your Heart again (britische Version)
- 1970: Josephine Baker – La vie en rose
- 1970: Milva – La vita è rossa
- 1976: Nana Mouskouri – Schau mich bitte nicht so an
- 1977: Grace Jones – La vie en rose (Disco-Version)
- 1978: Hildegard Knef – Schau mich bitte nicht so an / La vie en rose (deutsche und französische Version)
- 1979: Helena Vondráčková – Vyznání v ružích (tschechische Version)
- 1993: Donna Summer – La vie en rose (Disco-Version)
- 1996: Madeleine Peyroux – La vie en rose
- 1998: Toots Thielemans – La vie en rose (Instrumentral-Jazzversion)
- 1998: Patricia Kaas – La vie en rose
- 1998: Ute Lemper – La vie en rose
- 2003: Bianca Graf – La vie en rose
- 2004: Sophie Milman – La vie en rose
- 2004: In-Grid – La vie en rose (Electronic-Lounge-Version)
- 2005: Dee Dee Bridgewater – La vie en rose
- 2006: Wendy Van Wanten – Duizend regenbogen (flämische Version)
- 2007: Wind – Schau mich bitte nicht so an
- 2007: Belinda Carlisle – La vie en rose
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Kai Sichtermann: Kultsongs & evergreens, Kapitel „La vie en rose“. Parthas Verlag 2010, ISBN 978-3-86964-029-7
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