- Die rote Lola
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Filmdaten Deutscher Titel Die rote Lola Originaltitel Stage Fright Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1950 Länge 105 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Alfred Hitchcock Drehbuch James Bridie,
Whitfield Cook,
Ranald MacDougall,
Alma RevilleProduktion Herbert Coleman,
Alfred HitchcockMusik Leighton Lucas,
Cole Porter,
Mischa Spoliansky,
LouiguyKamera Wilkie Cooper Schnitt Edward B. Jarvis Besetzung - Jane Wyman: Eve Gill
- Marlene Dietrich: Charlotte Inwood
- Michael Wilding: Det. Insp. Wilfried 'Ordinary' Smith
- Richard Todd: Jonathan Cooper
- Alastair Sim: Commodore Gill
- Sybil Thorndike: Mrs. Gill
- Kay Walsh: Nellie Goode
- Miles Malleson: Mr. Fortesque
- Patricia Hitchcock: Chubby Bannister
Die rote Lola (Original: Stage Fright, zu deutsch „Lampenfieber“) wurde 1949[1] von Alfred Hitchcock nach den Romanen Man Running und Outrun To Constable von Selwyn Jepson gedreht.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Jonathan Cooper wird von der Polizei gesucht, die ihn verdächtigt, den Ehemann seiner Liebhaberin ermordet zu haben. Seine Verlobte Eve Gill bietet ihm an, ihn zu verstecken, und Jonathan erzählt ihr in Form einer Rückblende den tatsächlichen Ablauf, wonach seine Liebhaberin, die Schauspielerin Charlotte Inwood, die wahre Mörderin sei. Eve beschließt, selbst nachzuforschen und lässt sich bei Charlotte Inwood als Zofe anstellen. Als sie den mit dem Fall beauftragten Detektiv Wilfred Smith trifft, beginnt sie, sich in ihn zu verlieben. Im Laufe des furiosen Finales, als sie zwischen Cooper und Smith immer mehr hin- und hergerissen wird, stellt sich heraus, dass Cooper doch der wahre Mörder ist.
Hintergrund
Der Film variiert das von Hitchcock immer wieder gewählte Thema des unschuldig Verfolgten (Die 39 Stufen, Saboteure, Der unsichtbare Dritte) dahingehend, dass sich der vermeintliche Held am Ende tatsächlich als schuldig herausstellt. Die Rückblende zu Beginn des Films, in der Jonathan Cooper seiner Verlobten Eve Gill erzählt, wie Charlotte Inwood ihren Ehemann erschlagen hat, erweist sich am Ende des Films als Lüge. Diese „filmische Lüge“ wurde Hitchcock damals von Kritik und Publikum übel genommen, der Film wurde kein großer Erfolg.
Heute ist die „erlogene“ Rückblende ein etabliertes Stilmittel; mehrere sehr erfolgreiche Filme basieren auf diesem Kunstgriff (z. B. Die üblichen Verdächtigen (1995) oder Identität (2003)). Hitchcock hat diesen vermeintlichen Fehler damals selbst bedauert, tatsächlich war er seiner Zeit nur um mehrere Jahrzehnte voraus.
Der deutsche Titel ist irreführend: Eine „Rote Lola“ taucht während des ganzen Filmes nicht auf. Vermutlich sollte es eine Anspielung auf Marlene Dietrichs Rolle der Lola Lola im Film Der blaue Engel von 1930 sein.
In Stage Fright ist erstmals Hitchcocks Tochter Patricia zu sehen: Sie spielte die Rolle der Chubby Bannister[2] und doubelte mehrmals Jane Wyman.[3]
Kritik
- tz München: „Einer der schlitzohrigsten Filme des Meisters Hitchcock“
- Lexikon des internationalen Films: „Relativ schwacher, weil konventioneller Krimi“
Auszeichnungen
1950 – Locarno International Film Festival
- Mention Preis für Alfred Hitchcock
Cameo
Hitchcock dreht sich um und sieht Eve in ihrer Verkleidung als Charlottes Dienstmädchen an.
Siehe auch: Cameo-Auftritt
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Jasper FilmLexikon. Stand 22. Jan. 2009.
- ↑ IMDb. Stand 22. Jan. 2009.
- ↑ Robert A. Harris, Michael S. Lasky; Joe Hembus (Hrsg.): Alfred Hitchcock und seine Filme. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1976 (Originalausgabe).
Literatur
- Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Hrsg. Joe Hembus: Alfred Hitchcock und seine Filme (OT: The Films of Alfred Hitchcock). Citadel-Filmbuch bei Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4
- François Truffaut: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-86141-8
Weblinks
- Die rote Lola in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritik von U. Behrens, filmzentrale
- Filmprogramm zu Die rote Lola
- Die rote Lola bei marlenedietrich-filme.de
Filme von Alfred HitchcockFilme vor 1940: Irrgarten der Leidenschaft | Der Bergadler | Der Mieter | Downhill | Easy Virtue | Der Weltmeister | The Farmer’s Wife | Champagne | Der Mann von der Insel Man | Erpressung | Juno and the Paycock | Elstree Calling | Mord – Sir John greift ein! | Mary | Bis aufs Messer | Nummer siebzehn | Endlich sind wir reich | Waltzes from Vienna | Der Mann, der zuviel wußte (1934) | Die 39 Stufen | Geheimagent | Sabotage | Jung und unschuldig | Eine Dame verschwindet | Riff-Piraten
Filme ab 1940: Rebecca | Der Auslandskorrespondent | Mr. und Mrs. Smith | Verdacht | Saboteure | Im Schatten des Zweifels | Gute Reise | Aventure Malgache | Das Rettungsboot | Ich kämpfe um dich | Berüchtigt | Der Fall Paradin | Cocktail für eine Leiche | Sklavin des Herzens | Die rote Lola | Der Fremde im Zug | Ich beichte | Bei Anruf Mord | Das Fenster zum Hof | Über den Dächern von Nizza | Immer Ärger mit Harry | Der Mann, der zuviel wußte (1956) | Der falsche Mann | Vertigo – Aus dem Reich der Toten | Der unsichtbare Dritte | Psycho | Die Vögel | Marnie | Der zerrissene Vorhang | Topas | Frenzy | Familiengrab
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