- Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel
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Die Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist ein am 1. November 1950 durch Papst Pius XII. verkündetes Dogma der römisch-katholischen Kirche und ist in Munificentissimus Deus bekundet.
Dogma
Die Definition des Dogmas in der Apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus lautet:
„Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die Unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.“
Das Dogma kann als logische Folgerung aus dem Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens angesehen werden, in welchem ausgesagt wird, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde. Da Maria, die Mutter Jesu, schon vor der Geburt von jedem Makel der Erbsünde bewahrt worden ist, hat sie bereits zu Lebzeiten auf der Erde dem göttlichen Bild des Menschen voll und ganz entsprochen, sodass sie beim Übergang ins ewige Leben keiner Läuterung mehr bedarf. Maria nimmt das vorweg, was alle Gerechten bei der Auferstehung am Jüngsten Tag erwartet. Der Vollendung des irdischen Lebens folgte die Aufnahme in das Himmelreich mit Leib und Seele.
Papst Paul VI. fasste das Glaubensgeheimnis von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel so im feierlichen Glaubensbekenntnis (Credo des Gottesvolkes) vom 30. Juni 1968 zusammen:
„Verbunden in einer ganz innigen und unauflöslichen Weise mit dem Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung, wurde die allerseligste Jungfrau, die unbefleckt Empfangene, am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen und – in Vorausnahme des künftigen Loses aller Gerechten – ihrem auferstandenen Sohne in der Verklärung angeglichen.“
Die römisch-katholische Kirche feiert dieses Glaubensgeheimnis am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel am 15. August. Die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ist nicht direkt in der Bibel berichtet. Folgende Belegstellen werden von der katholischen Dogmatik (unter anderen) als Belege angeführt:
- „Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, du und deine machtvolle Lade!“ (Ps 132,8 EU). Die hier erwähnte aus unverweslichem Holz gefertigte Bundeslade sei als Wohnung Gottes auf Erden ein Bild des unverweslichen Leibes Mariens.
- „Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar.“ (Offb 11,19 EU)
- „Wer ist die, die aus der Steppe heraufsteigt, auf ihren Geliebten gestützt?“ (Hld 8,5 EU)
Auch die sonnenumkleidete Frau aus der Apokalypse des Johannes (Offb 12,1 EU) und die Gnadenfülle Mariens (Lk 1,28 EU) werden als Hinweise auf die leibliche Aufnahme und Verherrlichung Mariens gedeutet.
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