Liste der Herrscher Irlands

Liste der Herrscher Irlands

Die Liste der Herrscher Irlands enthält die Herrscher und Monarchen welche seit dem Beginn des hohen Mittelalters über die irische Insel bis zum Act of Union von 1800 geboten, indem die Personalunion zwischen dem Königreich Irland und dem Königreich Großbritannien durch eine Realunion mit dem Namen „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland“ ersetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Das irische Hochkönigtum

Hauptartikel: Irische Hochkönige

Das frühmittelalterliche Irland war durch mehrere miteinander rivalisierende Clanns geprägt, welche die Herrschaft in mehreren Kleinkönigreichen innehatten. Die dominierenden Clanns gehörten dem Dynastieverband der Uí Néill (O'Neill) an, die ihre Herkunft von dem halblegendären irischen Hochkönig Níall Noígíallach („Niall mit den neun Geiseln“) herleiteten. Dies waren die Cenél Conaill, Cenél nÉndae, Cenél nEógain, Cenél Coirpri, Cenél Lóegaire, Clann Cholmáin, Síl nÁedo Sláine und Cenél Fiachach. Daneben existierten noch weitere Clanns, die um die Herrschaft in den Kleinkönigreichen Ailech, Mide, Connacht, Munster, Ulster und Leinster stritten.

Die ersten historisch greifbaren Hochkönige (irisch: Árd Rí na hÉireann) traten allerdings erst im 9. Jahrhundert auf. Diese waren in der Regel Könige eines der Kleinkönigreiche die eine dominierende Stellung gegenüber den anderen Kleinkönigen erlangten oder von denen eine Anerkennung als Hochkönige entgegengebracht wurde. Faktisch aber konnte keiner der Hochkönige je eine unumstrittene Alleinherrschaft auf der Insel errichten, da solchen Bestrebungen die Kleinkönige entgegentraten.

Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Clann Verwandtschaft Anmerkungen
Máel Sechnaill mac Máele Ruanaid
(† 30. November 862)
846–862 Clann Cholmáin König von Mide. Erster historisch greifbarer „König von ganz Irland“ (ri hÉrenn uile).
Áed Findliath
Áed der gute Krieger
(† 879)
862–879 Cenél nEógain Sohn von Niall Caille König von Ailech.
Flann Sinna
Flann vom Shannon
(† 25. Mai 916)
879–916 Clann Cholmáin Sohn von Máel Sechnaill König von Mide. In seiner Zeit begannen die Einfälle der Wikinger auf der irischen Insel.
Niall Glúndub
(† 14. September 919)
916–919 Cenél nEógain Sohn von Áed Findliath König von Ailech. Gefallen im Kampf gegen Wikinger.
Donnachd Donn
Duncan mit dem braunen Haar
(† 944)
919–944 Clann Cholmáin Sohn von Flann Sinna König von Mide.
Congalach Cnogba
(† 956)
944–956 Síl nÁedo Sláine Neffe müttlericherseits des Vorgängers König von Mide.
Domnall ua Néill
(† 980)
956–980 Cenél nEógain Enkel von Niall Glúbdub König von Ailech, nannte sich als erster „Hochkönig von Irland“.
Máel Sechnaill mach Domnaill
(† 2. September 1022)
980–1002 Clann Cholmáin Enkel von Donnchad Donn König von Mide, siegte 980 über die Wikinger in der Schlacht von Tara, von Brian Boru verdrängt.
Brian Boru
Brian Bóruma mac Cennétig
(† 23. April 1014)
1002–1014 Dál gCais Enkel von Donnchad Donn König von Munster und Leinster, erster Hochkönig der nicht der Uí Néill angehörte, siegte und fiel 1014 gegen die Wikinger in der Schlacht von Clontarf. Die nach ihm benannte Brian Boru Harp ist seit dem 16. Jahrhundert das Wappen Irlands. Seine Nachkommen sind die O'Brian.
Máel Sechnaill mac Domnaill
(† 2. September 1022)
1014–1022 Clann Cholmáin
Diarmait mac Maíl na mBó
(† 7. Februar 1072)
1022–1072 Uí Chainnselaig König von Leinster.
Toirdelbach Ua Briain
(† 14. Juli 1086)
1072–1086 Dál gCais Enkel von Brian Boru König von Munster.
Domnall Ua Lochlainn
(† 10. Februar 1121)
1086–1121 Cenél nEógain König von Ailech.
Muirchertach Ua Briain
(† 10. März 1119)
1101–1119 Dál gCais Sohn von Toirdelbach König von Munster, erhob sich 1101 zum Hochkönig.
Tairrdelbach Ua Conchobair
(† 1156)
1120–1156 Uí Briúin Síl Muiredaig Enkel mütterlicherseits von Toirdelbach Ua Briain König von Connacht.
Muirchertach Mac Lochlainn
(† 1156)
1156–1166 Cenél nEógain Enkel mütterlicherseits von Toirdelbach Ua Briain König von Tyrone.
Ruaidrí Ua Conchobair
(† 1186)
1166–1186 Uí Briúin Síl Muiredaig Sohn von Tairrdelbach Ua Conchobair König von Connacht, letzter irischer Hochkönig. In seiner Zeit begann ab 1169 die Landnahme der Anglonormannen in Ostirland.

Die englische Herrschaft auf Irland

Hauptartikel: Lordschaft Irland

Im Jahr 1169 übernahm mit Richard „Strongbow“ de Clare der erste Anglonormanne die Herrschaft auf irischem Boden, indem er das Königreich Leinster an sich brachte. Bereits im Jahr 1172 landete der englische König Heinrich II. Kurzmantel auf der Insel und unterwarf deren Osten der direkten englischen Herrschaft. Nachdem Johann Ohneland 1199 den englischen Thron bestiegen hatte war die irische Herrschaft (irisch: Tiarnas na hÉireann, eng: Lordship of Ireland) mit der englischen Krone verbunden. Die englischen Könige waren fortan bestrebt die Insel dauerhaft zu unterwerfen, indem sie englische Verwaltungsstrukturen etablierten und Land an englische Siedler und Adlige (Hiberno-Normannen) vergaben. Dagegen formierte sich in aller Regelmäßigkeit der Widerstand der eingesessenen irischen Bevölkerung, angeführt von deren Clanns, so dass die Engländer das gesamte Mittelalter über faktisch nie die Herrschaft auf der gesamten Insel wahrnehmen konnten. Irische Clannherrschaften konnten sich in weiten Teilen der Insel behaupten.

Haus Plantagenet (angevinische Dynastie)

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
BL MS Royal 14 C VII f.9 (Henry II).jpg Heinrich II. Kurzmantel
Henri Court-manteau
(* 5. März 1133; † 6. Juli 1189)
1154–1177 Landete im Jahr 1172 auf der irischen Insel und unterwarf deren Osten der direkten englischen Herrschaft. Die Insel geriet damit in Territorialverbund des angevinischen Reichs.
BL MS Royal 14 C VII f.9 (John).jpg Johann Ohneland
Jean sans Terre
(* 24. Dezember 1167; † 19. Oktober 1216)
1177–1216 Sohn des Vorgängers Johann wurde 1177 von seinem Vater zum Herrn von Irland ernannt. Nachdem er 1199 den englischen Thron übernommen hatte, wurde die irische Herrschaft mit der englischen Krone dauerhaft verbunden. Johann führte in den Jahren 1185 und 1210 persönlich je einen Feldzug auf die Insel, um deren Clans zu unterwerfen und um sie einer englischen Administration zu unterstellen. Das Land wurde an englische Barone vergeben und ein Justiciar wurde als Stellvertreter des Königs installiert.
BL MS Royal 14 C VII f.9 (Henry III).jpg Heinrich III.
Henry of Winchester
(* 1. Oktober 1207; † 16. November 1272)
1216–1272 Sohn des Vorgängers Gegen die englische Herrschaft erhob sich 1258 eine irische Allianz unter Brian Ua Néill (Brian O'Neill), der auch zum Hochkönig proklamiert wurde. Die Iren wurden aber 1260 in der Schlacht von Druim-dearg geschlagen, Brian fiel.
Edward1 of England.jpg Eduard I.
Edward Longshanks
(* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307)
1272–1307 Sohn des Vorgängers Fortschreitende Aufstände der Iren. Die Engländer unter Thomas de Clare unterwerfen 1276 das Fürstentum Thomond, unterlagen aber in einer Schlacht bei Glenmalure. 1297 wird in Dublin ein anglo-irisches Parlament installiert.
Edward2 of England.jpg Eduard II.
Edward of Caernarfon
(* 25. April 1284; † 21. September 1327)
1307–1327 Sohn des Vorgängers Erneuter Aufstand der irischen Clanns, die am 1. Mai 1316 den schottischen Königsbruder Edward Bruce zu ihrem Hochkönig krönten. Die Iren siegen am 10. Mai 1318 bei Dysert O'Dea, werden aber am 14. Oktober 1318 bei Faughart geschlagen und Edward Bruce getötet.
Eduard3 novaStatuta.jpg Eduard III.
(* 13. November 1312; † 21. Juni 1377)
1327–1377 Sohn des Vorgängers
Richard II King of England.jpg Richard II.
Richard of Bordeaux
(* 1367; † 14. Februar 1400)
1377–1399 Enkel des Vorgängers Er ernannte 1386 seinen Günstling Robert de Vere, 9. Earl of Oxford, zum „Duke of Ireland“. Führte 1394/95 persönlich einen Feldzug nach Irland, der die englische Herrschaft stabilisierte. Zog 1399 ein zweites Mal auf die Insel, musste den Feldzug aber abbrechen als Henry of Bolingbroke in England nach dem Thron griff. Er war der letzte mittelalterliche Landesherr, der den irischen Boden betrat.

Haus Lancaster

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Henry4.JPG Heinrich IV.
Henry of Bolingbroke
(* 1366/67; † 20. März 1413)
1399–1413 Enkel von Eduard III.
Heinrich V.jpg Heinrich V.
Henry of Monmouth
(* 16. September 1387; † 31. August 1422)
1413–1422 Sohn des Vorgängers
HenryVIofEngland.JPG Heinrich VI.
(* 6. Dezember 1421; † 21. Mai 1471)
1422–1461 Sohn des Vorgängers

Haus York

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Edward4.jpg Eduard IV.
Edward of York
(* 28. April 1442; † 9. April 1483)
1461–1470 Ur-Urenkel von Eduard III.

Haus Lancaster

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
HenryVIofEngland.JPG Heinrich VI.
(* 6. Dezember 1421; † 21. Mai 1471)
1470–1471

Haus York

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Edward4.jpg Eduard IV.
Edward of York
(* 28. April 1442; † 9. April 1483)
1471–1483
King Edward V from NPG.jpg Eduard V.
(* 1470; † vermutlich 1483)
1483 Sohn des Vorgängers
Richard III of England.jpg Richard III.
Richard of Gloucester
(* 2. Oktober 1452; † 22. August 1485)
1483–1485 Onkel seines Vorgängers

Haus Tudor

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Henry Seven England.jpg Heinrich VII.
Henry Tudor
(* 28. Januar 1457; † 21. April 1509)
1485–1509 Ur-Ur-Urenkel von Eduard III.
Hans Holbein d. J. 049.jpg Heinrich VIII.
(* 28. Juni 1491; † 28. Januar 1547)
1509–1541 Sohn des Vorgängers

Das Königreich Irland

Hauptartikel: Königreich Irland

Erst zu Beginn der Neuzeit unter dem Haus Tudor begannen die Engländer Irland systematisch und nachhaltig zu unterwerfen. Durch den durch das irische Parlament 1541 erlassenen Crown of Irland Act wurde die englische Herrschaft in ein Königreich (eng: Kingdom of Irland) definiert, das in Personalunion mit dem englischen Königtum stand. Unter der Herrschaft Königin Elisabeths I. begehrten die Iren im neunjährigen Krieg (1594–1603) erfolglos gegen England auf. Durch den von England geförderten Protestantismus verschärften sich die Gegensätze der Krone gegenüber der dem Katholizismus anhängenden irischen Bevölkerung. Die konnte aber auch den Sturz des englischen Königtums 1649 nicht zur Erlangung der eigenen Freiheit nutzen, nachdem der Lordprotektor Oliver Cromwell in einem blutigen Feldzug die englisch-protestantische Herrschaft auf Irland zementierte. Dies wiederholte sich 1689 nach der Glorious Revolution in den Feldzügen des Wilhelm III. von Oranien, nach denen die irische Unabhängigkeitsbewegung abnahm.

Da der Souverän des Königreichs nur selten persönlich in Irland zugegen war wurde er von dem Lord Lieutenant of Ireland vertreten, der aus dem Amt des Justiciars hervorgegangen war.

Haus Tudor

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Hans Holbein d. J. 049.jpg Heinrich VIII.
(* 28. Juni 1491; † 28. Januar 1547)
1541–1547
Edward VI of England c. 1546.jpg Eduard VI.
(* 12. Oktober 1537; † 6. Juli 1553)
1547–1553 Sohn des Vorgängers
Mary I of England.jpg Maria I. die Blutige
Bloody Mary
(* 18. Februar 1516; † 12. November 1558)
1553–1558 Halbschwester des Vorgängers
Philipp
Philipp II. von Spanien
1554–1558 Ehemann von Maria I. Mitkönig seiner Frau in England und Irland.
Elizabeth I in coronation robes.jpg Elisabeth I.
Elizabeth the Virgin Queen
(* 7. September 1533; † 24. März 1603)
1558–1608 Halbschwester der Vorgängerin Der neunjährigen Krieg (1594–1603) endet für die Iren unter Aodh Mór Ó Néill, 2. Earl of Tyrone, mit einer Niederlage.

Haus Stuart

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
JamesIEngland.jpg Jakob I.
(* 19. Juni 1566; † 27. März 1625)
1603–1625 Ur-Urenkel von Heinrich VII. König von Schottland. Trat 1603 als Erbe der Tudor auch die Thronfolge in England und Irland an und begründete damit die Personalunion zwischen den drei Königreichen.
Charles I by Daniel Mytens.jpg Karl I.
(* 19. November 1600; † 30. Januar 1649)
1625–1649 Sohn des Vorgängers

Irland im Commonwealth of England

Bild Name
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Oliver Cromwell by Samuel Cooper.jpg Oliver Cromwell
(* 25. April 1599; † 3. September 1658)
1649–1658 Als Lordprotektor de facto Herrscher des republikanischen England. Unterwarf in mehreren Feldzügen auch Schottland und Irland der englischen Herrschaft (Rückeroberung Irlands). Beging dabei unter anderem 1649 das Massaker von Drogheda.
RichardCromwell.jpeg Richard Cromwell
(* 4. Oktober 1626; † 12. Juli 1712)
1658–1659 Sohn des Vorgängers Gab das Amt des Lordprotektors auf, worauf die Restauration des Stuartkönigtums folgte.

Haus Stuart

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
Charles II 1680 by Thomas Hawker.jpeg Karl II.
(* 29. Mai 1630; † 6. Februar 1685)
1660–1685 Sohn von Karl I.
James II of England.jpg Jakob II.
(* 14. Oktober 1633; † 16. September 1701)
1685–1690 Bruder des Vorgängers Weil sich das irische Parlament 1689 nicht der Glorious Revolution anschloss konnte König Jakob II. hier noch ein Jahr lang seine Herrschaft behaupten. Er war der erste Landesherr seit König Richard II. (1399), der die Insel betrat. Am 1. Juli 1690 unterlag er aber in der Schlacht am Boyne gegen seinen Schwiegersohn Wilhelm von Oranien und floh im Anschluss von der Insel.
1662 Mary II.jpg Maria II.
(* 30. April 1662; † 28. September 1694)
1690–1694 Tochter des Vorgängers
William III of England.jpg Wilhelm III.
Wilhelm von Oranien
(* 14. November 1650; † 19. März 1702)
1690–1702 Ehemann von Maria II. Regierte nach dem Tod seiner Frau aus eigenem Recht weiter und behauptete sein Königtum gegen die Jakobiten in Schottland und Irland. Nach dem Sieg von Boyne und dem Vertrag von Limerick 1691 wurde seine Herrschaft auch in Irland anerkannt. Nach ihm ist der Oranier-Orden benannt.
Anne1705.jpg Anne
(* 6. Februar 1665; † 1. August 1714)
1702–1714 Schwester von Maria II. Durch den Act of Union von 1707 Königin von Großbritannien in Personalunion mit Irland.

Haus Hannover (Welfen)

Bild Name
Alternativnamen
(Lebensdaten)
Regierungszeit Verwandtschaft Anmerkungen
König Georg der Erste.jpg Georg I.
Georg Ludwig von Hannover
(* 7. Juni 1660; † 22. Juni 1727)
1714–1727 Urenkel von Jakob I./VI. von England-Schottland Herzog von Braunschweig und Lüneburg, seit 1698 Kurfürst von Hannover. Als Sohn der durch den Act of Settlement begünstigten Sophie von der Pfalz konnte er die Thronfolge der Königin Anne antreten. Begründete die Personalunion Großbritanniens und Irlands mit Kurhannover.
King George II by Charles Jervas.jpg Georg II.
(* 10. November 1683; † 25. Oktober 1760)
1727–1760 Sohn des Vorgängers
George III in Coronation Robes.jpg Georg III.
(* 4. Juni 1738; † 29. Januar 1820)
1760–1801 Enkel des Vorgängers Nahm 1801 den Titel „König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland“ an.
Durch den Act of Union von 1800 wurde am 1. Januar 1801 die seit Jahrhunderten bestehende Personalunion zwischen Großbritannien und Irland aufgelöst und durch eine Realunion ersetzt. Damit wurde das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland begründet.

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland/Nordirland

Für die Könige des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland/Nordirland (1801/1927 bis heute) siehe: Liste der britischen Monarchen.

Bis zur Separation des Irischen Freistaates vom Vereinigten Königreich im Jahr 1921 wurde der Monarch in Irland weiter durch den Lord Lieutenant of Ireland vertreten. Nordirland verblieb 1921 im britischen Staat, welcher deshalb seit 1927 den offiziellen Namen „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland“ führt. Der Monarch wurde in Nordirland bis 1972 von dem Governor of Northern Ireland vertreten, dessen Aufgaben danach dem neugeschaffenen Amt des Secretary of State for Northern Ireland anvertraut wurden.

Das unabhängige Irland (Éire)

Hauptartikel: Irischer Freistaat
Hauptartikel: Irland (1937–1949)
Hauptartikel: Irland

Erst durch die Separation des irischen Freistaats (irisch: Saorstát Éireann, eng: Irish Free State) im Jahr 1921 erlangte Irland, mit Ausnahme von sechs der neun Ulster-Grafschaften (Nordirland), seine Unabhängigkeit mit dem britischen König als seinem Souverän. Dieser wurde bis 1937 durch den Governor-General of the Irish Free State vertreten. Die im Jahr 1937 in Kraft getretene Verfassung definierte denn Staat als Republik mit dem Namen „Irland“ (Éire), in welchem die Aufgaben des Staatsoberhauptes einem Präsidenten anvertraut wurde. Die außenpolitische Vertretung der Republik lag aber verfassungsgemäß weiter beim britischen Monarchen als dem Oberhaupt des Commonwealth of Nations, bis Irland in dem am 18. April 1949 erlassenen Republic of Ireland Act den Commonwealth verließ und somit nach rund 780 Jahren der Fremdherrschaft seine vollständige Souveränität erlangte.

Für die Präsidenten von Irland (1937 bis heute) siehe: Präsident von Irland (Uachtarán na hÉireann).

Siehe auch


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