Liste der Merkhilfen im Feuerwehrwesen

Liste der Merkhilfen im Feuerwehrwesen

Für den Dienst bei der Feuerwehr existieren verschiedene Merkhilfen (Eselsbrücken, Akronyme), die in Einsatz und Übung Verwendung finden.

Merkschema Thema Hintergrund
3A Erste Hilfe 3 A für das Auffinden von Personen
  • Anschauen
  • Ansprechen
  • Anfassen
3A

auch erweitert zu

4A

Gefahrguteinsätze Drei / Vier Grundsätze im Gefahrguteinsatz:
  • Abstand
  • Aufenthaltsdauer
  • Abschirmung
  • Aktivität
4A-1C-4E[1]

auch erweitert zu

5A-1B-1C-5E[2]

Lagebeurteilung Neun / zwölf Punkte zur Lageeinschätzung im Einsatz:
  • Atemgifte,
  • Ausbreitung
  • Angstreaktion / Panik
  • Atomare Gefahren / ionisierende Strahlung
  • Absturz
  • Biologische Gefahren
  • Chemische Gefahren
  • Explosion
  • Erkrankung / Verletzung
  • Elektrizität
  • Einsturz
  • Ertrinken / Wassergefahren
ABS Technische Hilfe Erstmaßnahmen beim Eintreffen an einer Unfallstelle
  • Absicherung der Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr
  • Brandschutz für die Einsatzstelle sicherstellen
  • Stabilisieren der Lage (z.B. Sichern der PKW/Umgebung gegen Abrutschen)
5W[3][4] Absetzen eines Notrufes Fünf Informationen für die Leitstelle:
  • Wo geschah es?
  • Was geschah?
  • Wie viele Personen sind betroffen?
  • Welche Art der Erkrankung/Verletzung liegt vor?
  • Warten auf Rückfragen!
AIRBAG[5] Technische Hilfe Sechs Grundsätze für die Öffnung eines PKWs:
  • Abstand halten
  • Innenraum erkunden
  • Rettungskräfte warnen
  • Batterien abklemmen
  • Abnehmen der Innenverkleidung
  • Gefahren an den Komponenten der Sicherheitseinrichtungen
Alle meiden Atemgifte
Wasser sucht seinen Weg
Einsatzlehre Merksprüche um sich über die Anfangsbuchstaben die Sitzordnung im Fahrzeug zu merken:

gegen die Fahrtrichtung: Angrifftruppführer, Melder, Angrifftruppmann
In Fahrtrichtung: Wassertruppführer, Schlauchtruppführer, Schlauchtruppmann, Wassertruppmann

AUTO[6] Technische Hilfe Vier Punkte um alternative Antriebstechniken zu erkennen:
  • A ustretende Betriebsstoffe
  • U nterboden erkunden
  • T ankdeckel öffnen
  • O berfläche absuchen
FRAU[7] Waldbrandeinsatz Vier Punkte für das sichere Vorgehen bei Wald- und Flurbränden:
  • F unk
  • R ückweichen
  • A usschau
  • U eberwachung
GAMS[8]

früher GAS-Regel[9]

Gefahrguteinsätze Die Reihenfolge der vier Aufgaben, die beim Eintreffen bei einem Gefahrgutunfall durchzuführen sind:
  • Gefahr erkennen
  • Absperrung errichten
  • Menschenrettung durchführen
  • Spezialkräfte anfordern
HAUS[10] Hubrettungsfahrzeuge Vier Grundsätze zur Aufstellung von Hubrettungsfahrzeugen
  • Hindernisse
  • Abstände
  • Untergrund
  • Sicherheit
LAGE[11] Einsatz Merkregel für den Sicherheitstrupp im Atemschutzeinsatz
  • Lagefeststellung
  • Atmung vorhanden
  • Genügend Luft
  • Erweiterte Erkundung
MELDEN Einsatzlehre Sechs Informationen, die die Leitstelle im Rahmen der Lagemeldung erhalten muss:
  • Meldende Person
  • Einsatzstelle
  • Lage
  • Durchgeführte Maßnahmen
  • Einheiten, die eingesetzt wurden
  • Nachforderungen
PAKET Erste Hilfe Maßnahmen beim Auffinden einer verletzten Person
  • Person ansprechen
  • Atmung kontrollieren
  • Kurzen Notruf absetzen
  • Eigenwärme erhalten
  • Trösten / Beruhigen
SIEGER[12] Technische Hilfeleistung beschreibt den Ablauf einer vollständigen Rettung aus einem verunfallten Fahrzeug
  • SSicherung und Lage stabilisieren (siehe VERBAU)
  • IE: Innere Erkundung und Erstmaßnahmen am Patienten und am Fahrzeug
  • Genaue Abstimmung der Vorgehensweise mit dem inneren Retter / dem Notarzt
  • Entklemmen den Patienten (z.B: Anheben des Armaturenbretts oder Wegklappen des Vorderwagens)
  • Rettungsweg schaffen (z.B: Tür- / Seiten- / Dachentfernung)
SMS[13] Einsatzlehre Drei Verhaltensregeln im Atemschutz-Notfalleinsatz:
  • Strahlrohr sichern
  • Mayday-Meldung abgeben
  • in Sicherheit bringen
VERBAU[12] Technische Hilfeleistung beschreibt die einzelnen Schritte zur Absicherung der Unfallstelle
  • Verkehrsabsicherung
  • Erkundung (äußere und innere) des Fahrzeugs / der Fahrzeuge
  • Raumordnung: endgültige Aufstellung der Rettungsfahrzeuge, Vorhandensein der Rettungsgasse sichern, Festlegen von Arbeitszonen und Ablageplätzen
  • Batterien abklemmen und Brandschutz sicherstellen
  • Altglas: Entfernen noch vorhandener Glasscheiben
  • Unterbauen: Stabilisierung des Fahrzeuges
WOLKE[14] Fahrzeugkunde Fünf Punkte für das Überprüfen eines Fahrzeuges vor Fahrtantritt:
  • Wasser
  • Oel
  • Luft
  • Kraftstoff
  • Elektrizität

Einzelnachweise

  1. K.-H. Knorr - Die Gefahren der Einsatzstelle, Kohlhammer-Verlag
  2. U. Cimolino - Gefahen der Einsatzstelle, EInsatzpraxis.org
  3. ERSTE HILFE - Das unentbehrliche Nachschlagewerk für jedermann, Deutsches Rotes Kreuz, 1991
  4. Notruf: Fünf „W“, die im Notfall helfen, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
  5. AIRBAG-Regel, BRANDschutz, Kohlhammer-Verlag
  6. "Auto-Regel" - eine Faustregel zum Erkennen von alternativ angetriebenen Kraftfahrzeugen, K. Krebs , J. Heck - BRANDschutz, Ausgabe 7/2009, Kohlhammer-Verlag
  7. "FRAU-Regel" - eine Regel für das sichere Vorgehen bei Waldbrandeinsätzen (deutsche Version der bekannten englischen LCES-Regel)
  8. Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren - Truppführer, Neckarverlag, 2004
  9. Die GAMS-Regel, ABC-Gefahren-Blog, abgerufen am 10. August 2009
  10. HAUS-Regel J. O. Unger, N. Beneke - Haus-Regel, www.drehleiter.info
  11. LAGE - Merkschema für den Sicherheitstrupp im Atemschutzeinsatz, A. Ridder, Ch. Reeker , J. O. Unger, I. Horn, BRANDschutz 2/2008, Kohlhammerverlag
  12. a b Jan Südmersen et al, Eigenschutz geht immer vor!, Feuerwehrmagazin Sonderheft 2010: Technische Hilfeleistung nach PKW-Unfällen
  13. Standardisiertes, sicheres Vorgehen im Innenangriff, Ch. Ebner, BRANDschutz, Ausgabe 6/2006, Kohlhammer-Verlag
  14. WOLKE - eine Gedankenstütze für Maschinisten und Gerätewarte, U. Schmidt, BRANDschutz, Ausgabe 2/2005, Kohlhammer-Verlag

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