Lonschnik

Lonschnik
Lonschnik
Łącznik
LonschnikŁącznik führt kein Wappen
LonschnikŁącznik (Polen)
LonschnikŁącznik
Lonschnik
Łącznik
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Prudnik
Gmina: Zülz
Fläche: 7,94 km²
Geographische Lage: 50° 27′ N, 17° 44′ O50.45416666666717.729166666667Koordinaten: 50° 27′ 15″ N, 17° 43′ 45″ O
Einwohner:

1103 (2. Feb. 2009[1])

Postleitzahl: 48-210
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: OppelnPrudnik
Nächster int. Flughafen: Breslau
Kattowitz
Stadtplan von Lonschnik

Lonschnik, Polnisch Łącznik, ist mit 1100 Einwohnern das größte Dorf in der zweisprachigen Gemeinde Zülz (Biała) im Powiat Prudnicki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Straßendorf Lonschnik liegt rund 25 Kilometer südwestlich von Oppeln, 18 km nordöstlich von Prudnik (Neustadt) und 8 km nordöstlich von Zülz, an der Zülz in der historischen Region Oberschlesien.

Geschichte

Die Gründung des Dorfes Lonschnik erfolgte wohl gegen Ende des 13. Jahrhunderts an der Kreuzung der Straßen Oppeln–Neustadt und NeisseKrappitz. Eine Parochie Lonschnik wurde 1335 erwähnt und wahrscheinlich von den Grafen von Proskau gestiftet.[1] Das Dorf entwickelte sich ursprünglich als Angerdorf um die Kirche, dehnte sich später aber unregelmäßig als Straßendorf aus. 1337 wurde das Dorf als Lausinicz erwähnt, 1534 als Luntznickh.[2][3]

An die Stelle der alten Pfarrkirche St. Marien, die 1718 abgerissen wurde, trat 1723 ein neuer Barockbau.[1]

Lonschnik fiel 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen und wurde 1818 dem Landkreis Neustadt O.S. zugeordnet. Davor hatte Lonschnik dem Oppelner Kreise angehört.

Im Jahre 1784 wurde 2 Kilometer südöstlich des Dorfes die Kolonie Dambine (Dębina) als Weiler Lonschniks gegründet.[2] Damals wurden für Lonschnik die Namensformen Lontschniz, Locznik und Longeznick angegeben.[4] Im 19. Jahrhundert waren Lontschnig und Loncznig im Gebrauch.

Ein evangelischer Friedhof entstand 1870 durch Abtrennung eines Teiles des katholischen Friedhofs.

1896 erhielt Lonschnik Anschluss an die Bahnlinie der Neustadt-Gogoliner Eisenbahn-Gesellschaft. Der Bahnhof Lonschnik befand sich in der Ansiedlung Dambine.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Lonschnik 846 Personen (92,2%) für den Verbleib bei Deutschland und 75 für die Angliederung an Polen. Lonschnik verblieb wie der gesamte Stimmkreis Neustadt beim Deutschen Reich.[5]

Ab 1933 führten die neuen nationalsozialistischen Machthaber groß angelegte Umbenennungen von Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. 1936 wurde Lonschnik in Wiesengrund O.S. umbenannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Dorf 1945 als Łącznik unter polnische Verwaltung und wurde Sitz einer Gmina (in den Jahren 1954–1973 war diese Verwaltungseinheit in Polen abgeschafft). 1975 wurde Lonschnik der Gemeinde Zülz zugeteilt.

Die Gegend und besonders die Gemeinde Zülz werden von einer zahlenmäßig großen deutschen Minderheit bewohnt. Seit 2006 ist die Gemeinde offiziell zweisprachig, 2008 wurden zusätzliche amtliche Ortsnamen in deutscher Sprache eingeführt.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen Lonschniks:[6]

Jahr Einwohner
1784 431
1830 650
1844 816
1855 846
Jahr Einwohner
1861 879
1900 1234
1933 1191
1939 1264

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Maria Heimsuchung

Die katholische Pfarrkirche Maria Heimsuchung wurde von 1720 bis 1723 erbaut und von 1874 bis 1877 um die Westfassade mit Querhaus und Frontturm ergänzt. Das Langhaus wird von einer Stichkappentonne überwölbt, die mit Fresken des Marienzyklus von Franz Anton Sebastini von 1761 bedeckt ist. Sie wurden erst 1922 wieder freigelegt und überarbeitet. Ebenso wurden die Rokoko-Altäre 1930 rekonstruiert. Die barocke Kanzel zeigt Jesus als Sämann.[7]

Verweise

Weblinks

 Commons: Lonschnik – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Informationen über Lonschnik

Fußnoten

  1. a b c Vgl. biala.gmina.pl abger. am 21. Oktober 2009
  2. a b Vgl. Gemeinde Zülz abger. am 21. Oktober 2009
  3. Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  4. Vgl. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. Brieg, bei Johann Ernst Tramp 1784
  5. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 21. Oktober 2009
  6. Quellen der Einwohnerzahlen:1784: [1] – 1830: [2] – 1844: [3] – 1855, 1861: [4] - 1910: [5] – 1933, 1939: [6]
  7. Vgl. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien.

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