Ludwig Krahmer

Ludwig Krahmer

Friedrich Ludwig Krahmer (* 13. September 1810 in Hunnesrück; † 20. Dezember 1895 in Halle an der Saale) war ein deutscher Pharmakologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Ludwig Krahmer, geboren am 13. September 1810 in Hunnesrück, studierte Medizin an der Universität Halle, wo er 1833 zum Doktor der Medizin promoviert wurde. In der folgenden Zeit war er Arzt am Hallenser Universitätsklinikum. 1838 schließlich fand seine Habilitation für Pharmakologie und Gerichtsmedizin statt. Im Jahr 1845 stellte die Universität ihn als außerordentlichen Professor ein. Schließlich beförderte man ihn 1852 zum ordentlichen Professor.

Seit dem Jahr 1859 fungierte Krahmer außerdem als Stadtphysikus. Lazarettarzt war er in den Feldzügen 1866 und während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871, wofür ihm die Kriegsdenkmünze verliehen wurde.

Krahmer beschäftigte sich außerdem mit statistischen Angaben, worüber er einige Werke veröffentlichte. Staatlichen Arbeitsstellen gegenüber zeigte er sich zurückhaltend, aber treu, wofür ihn das Kultusministerium Preußens belohnte. Darüber hinaus hatte er mehrfach an der Hallenser Universität die Stelle als Dekan der medizinischen Fakultät inne. 1883 erhielt er außerdem den Kronenorden zweiter Klasse. In der Fakultät hingegen genoss er ein weniger hohes Ansehen, da er das Interesse der Universität nicht genügend vertrat, als es um einen Neubau der Universitätsklinik ging. Im Jahr 1888 beantragte er, das Amt des Dekans nicht mehr länger innehaben zu müssen, was gestattet wurde. Dabei sollen die anderen Fakultätsmitglieder seinen Austritt derart heftig begrüßt haben, „dass der Schluss möglich erscheint, dass Krahmer nach internen Querelen »entmachtet« wurde“[1].

Am 20. Dezember 1895 verstarb Krahmer in Halle.

Werke

  • De nonullis exemplis vesicae fissae (Dissertation, 1833)
  • Analecta historica de argento nitrico pharmaco (Habilitationsschrift, 1838)
  • Das Silber als Arzneimittel betrachte (1845) Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • Handbuches der gerichtlichen Medizin für Ärzte und Juristen (1851, 2. Auflage 1857; online bei GoogleBooks)
  • Die Mortalitätsverhältnisse in der Stadt Halle in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1855)
  • Ärztliche Heilmittellehre (1859 bis 1864)
  • Handbuch der Staatsarzneikunde (drei Bände, 1874 bis 1879)
  • Hygiene (1876)
  • System der gerichtlichen Medizin (1879)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zitat aus Catalogus Professorum Halensis

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krahmer — ist der Familienname folgender Personen: Carlo Krahmer (1914–1976), britischer Jazz Schlagzeuger und Gründer des Jazz Labels Esquire Gerhard Krahmer (1890–1931), deutscher Archäologe Holger Krahmer (* 1970), deutscher Europapolitiker (FDP) Ludwig …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Benjamin Ouvrier — (* 7. Mai 1735 in Prenzlau; † 1. Oktober 1792 in Gießen) war ein deutscher evangelischer Theologe. Inhalt …   Deutsch Wikipedia

  • Susanne Heinhold-Krahmer — ist eine österreichische Hethitologin. Susanne Heinhold Krahmer promovierte 1975 an der Ludwig Maximilians Universität München mit einer Dissertation zum Thema „Arzawa. Untersuchung zu seiner Geschichte nach den hethitischen Quellen“. Derzeit… …   Deutsch Wikipedia

  • C.A. Schwetschke & Sohn — C. A. Schwetschke Sohn war ein Verlag, der von 1729 bis 1934 in Halle (Saale), Braunschweig und Berlin existierte. Das Verlagsprogamm umfasste vorwiegend wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften aus den Bereichen Theologie, Rechtswissenschaft,… …   Deutsch Wikipedia

  • C. A. Schwetschke & Sohn — C. A. Schwetschke Sohn war ein Verlag, der von 1729 bis 1934 in Halle (Saale), Braunschweig und Berlin existierte. Das Verlagsprogamm umfasste vorwiegend wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften aus den Bereichen Theologie, Rechtswissenschaft,… …   Deutsch Wikipedia

  • Verlag C.A. Schwetschke & Sohn — C. A. Schwetschke Sohn war ein Verlag, der von 1729 bis 1934 in Halle (Saale), Braunschweig und Berlin existierte. Das Verlagsprogamm umfasste vorwiegend wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften aus den Bereichen Theologie, Rechtswissenschaft,… …   Deutsch Wikipedia

  • Verlag C. A. Schwetschke & Sohn — C. A. Schwetschke Sohn war ein Verlag, der von 1729 bis 1934 in Halle (Saale), Braunschweig und Berlin existierte. Das Verlagsprogamm umfasste vorwiegend wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften aus den Bereichen Theologie, Rechtswissenschaft,… …   Deutsch Wikipedia

  • Verlag C. A. Schwetschke & Sohn — C. A. Schwetschke Sohn war ein Verlag, der von 1729 bis 1934 in Halle (Saale), Braunschweig und Berlin existierte. Das Verlagsprogramm umfasste vorwiegend wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften aus den Bereichen Theologie, Rechtswissenschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Dassel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Bohn — Johannes Bohn Johannes Bohn (* 20. Juli 1640 in Leipzig; † 19. Dezember 1718 ebenda) war ein deutscher Mediziner, der vor allem durch seine Schriften zur Rechtsmedizin Bedeutung erlangte. Er war in den Jahren 1693 und 1694 Rektor der Universität… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”