- Luftflotte Reich
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Luftflotte Reich Aktiv 5. Februar 1944–8. Mai 1945 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Luftwaffe Typ Höhere Kommandobehörde Grobgliederung siehe Unterstellter Bereich Stationierungsort Berlin-Wannsee Kommandeur Oberbefehlshaber GenOberst Hans-Jürgen Stumpff Die Luftflotte Reich war die Luftflotte der Luftwaffe der Wehrmacht, die am 5. Februar 1944 in Berlin-Wannsee unter der Bezeichnung Luftwaffenbefehlshaber Mitte aufgestellt wurde und für die Verteidigung des Reichsgebiets, insbesondere auch der Region um Berlin, gegen die alliierten Bombenangriffe zuständig war.[1] In das Vorwarnsystem der Luftflotte war auch das Führerhauptquartier Wolfsschanze einbezogen.[2] Neben unterstellten Geschwadern der Westfront wurden ohne Wissen Hitlers auch Staffeln von der Ostfront hinzugezogen.[3]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zu Beginn des Jahres 1944 verfügte das Luftwaffenkommando nur noch über sechs Tagjagd-Geschwader mit 19 Gruppen sowie einigen selbständigen Staffeln.[4] Insgesamt betrug der Anteil der Frauen in der Luftflotte im Frühjahr 1944 bereits knapp 70 Prozent.[5] Im April 1944 verlor die Luftflotte nach einem Bericht Gallands[6] mehr als ein Drittel ihrer Flugzeugbesatzungen.[7]In der Ardennenoffensive und beim Unternehmen Bodenplatte verlor sie ihre letzten Jägerreserven.[8]
Aufgrund der zunehmenden Bedrohung der Reichshauptstadt, wurde der Gefechtsstand der Luftflotte Reich am 3. März 1945 vom Hochbunker Heckeshorn nach Stapelburg verlegt. Am 8. März 1945 erging ein streng geheimer Aufruf Görings zum ultimativen Einsatz mit geringer Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr, der den Flugzeugführern von allen Jagdverbänden der Luftflotte Reich, der Ergänzungseinheiten des Generals der Jagdflieger und der Schuleinheiten des Generals der Fliegerausbildung zugetragen wurde.[9] Kurz vor Kriegsende am 9. April 1945 wurde der Gefechtsstand in ein Gutshaus in Quassel verlegt, heute ein Ortsteil von Lübtheen.[10]
Führung
Oberbefehlshaber des Verbandes war bis Kriegsende Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff, der bereits vor der Umorganisation am 3. Februar 1944 Luftwaffenbefehlshaber Mitte war.[11] Seine Stellvertreter und Chefs des Stabes waren Generalmajor Sigismund Freiherr von Falkenstein bis Mitte Mai 1944, gefolgt von Generalleutnant Andreas Nielsen.
Der Befehlshaber, wie zuvor schon der Luftwaffenbefehlshaber Mitte, hatte die Führung des Luftschutzes in seinem Bereich und gab entsprechende Befehle und Weisungen in Führungs- und grundsätzlichen Angelegenheiten an die nachgeordneten Luftgau-Kommandos. Er war zur Überprüfung der Luftschutzbereitschaft aller Stellen und aller Einzelobjekte berechtigt und delegierte dies in der Regel auf die unterstellten Luftgau-Kommandos.[12]
Erster Generalstabsoffizier und Leiter der Führungsabteilung der Luftflotte Reich war zuletzt Oberst i. G. Karl Kessel[13], später Generalmajor der Bundeswehr.[14] Oberstleutnant i. G. Werner-Eugen Hoffmann, später Generalleutnant der Bundeswehr, war Oberquartiermeister des Großverbandes.[15]
Unterstellter Bereich
Bezeichnung von bis Luftwaffenkommando West 28. September 1944 1. April 1945 IX. Fliegerkorps (J) September 1944 13. November 1944 I. Jagdkorps 5. Februar 1944 26. Januar 1945 14. Flieger-Division 1. April 1945 8. Mai 1945 15. Flieger-Division 1. April 1945 8. Mai 1945 Jagdabschnittsführer Ruhrgebiet 1944 1944 Luftgau-Kommando I 5. Februar 1944 8. August 1944 Luftgau-Kommando III 5. Februar 1944 8. Mai 1945 Luftgau-Kommando V September 1944 April 1945 Luftgau-Kommando VI 5. Februar 1944 Februar 1945 Luftgau-Kommando VII 5. Februar 1944 März 1945 Luftgau-Kommando VIII 5. Februar 1944
1. März 194523. Januar 1945
8. Mai 1945Luftgau-Kommando XI 5. Februar 1944 8. Mai 1945 Luftgau-Kommando XII 5. Februar 1944 1. April 1944 Luftgau-Kommando XIV September 1944 März 1945 Luftgau-Kommando XVI Dezember 1944 Januar 1945 Luftgau-Kommando XVII 5. Februar 1944 1. März 1945 30. Flak-Division Februar 1945 Mai 1945 5. Flak-Brigade Oktober 1944 Februar 1945 Siehe auch
Weblinks
- German Luftwaffe Fighter Forces 31 May 1944 Luftflotte Reich, LD&E/Command and General Staff College
Einzelnachweise
- ↑ Bernd Lemke: Die Luftwaffe 1950 bis 1970: Konzeption, Aufbau, Integration, S. 103
- ↑ Der Kommandant Führerhauptquartier, Bundesarchiv.
- ↑ Mit Eichenlaub und Schwertern. S. 1 (PDF-Datei).
- ↑ Die Geschichte der I / JG 11
- ↑ Franka Maubach: Die Stellung halten: Kriegserfahrungen und Lebensgeschichten von Wehrmachthelferinnen, S. 207.
- ↑ Robert Forsyth, Jim Laurier: Fw 190 Sturmbock Vs B-17: Europe 1944-45, S. 71.
- ↑ Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage: die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944 bis 1945, S. 72.
- ↑ Die Angriffe chronologisch, airpower.at
- ↑ Christian Möller: Die Störkampf- und Nachtschlachtgruppen der deutschen Luftwaffe 1942 - 1945: I.1 Keine Selbstmord-Einheiten!
- ↑ Berliner Unterwelten
- ↑ Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 604, Quelle BA N 1080/272.
- ↑ Gliederung und Kräfte des Luftschutzes im Einsatz.
- ↑ Karl Kessel, Munzinger.
- ↑ Einleitung zu 6. Luftwaffendivision BL 7-6 1957-1970, Bundesarchiv, 2006.
- ↑ Gotthold Schramm: Von der Nazi-Wehrmacht über die Bundeswehr in die NATO
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