Luftkissenbahn

Luftkissenbahn
Schema einer Luftkissenbahn
Duke Hospital PRT
Narita Airport Terminal 2 Shuttle System
Tracked Hovercraft test system, the RTV 31.
Aérotrain prototype #02

Eine Luftkissenbahn oder Luftkissenschwebebahn ist ein spurgeführtes Luftkissenfahrzeug, das als ein Massenbeförderungsmittel ähnlich einem Zug oder einer Trambahn eingesetzt werden kann.

Technik

Die Luftkissenbahn fährt nicht auf Rädern und Schienen, sondern auf einem Luftkissen unter der Kabine wie bei einem Luftkissenboot. Der Überdruck unter der Luftschürze hebt dabei die Bahn vom Boden ab und ein Starrseilzug wie bei einem Sessellift zieht die Kabine auf ihrem Luftpolster über eine Führungsschiene der Strecke entlang. Ähnlich, nur mit magnetischer Abstossung, funktionieren Magnetschwebebahnen, diese können jedoch ihre Magnete für den Auftrieb dazu verwenden, Vortrieb zu erzeugen, die Luftkissenbahn jedoch benötigt eine zusätzliche Vortriebsquelle, meist Seilzüge oder angetriebene Gummiräder, welche waagerecht montiert die Betonschiene abfahren. Die Luftkissenbahn ist sehr leise und bewegt sich sehr vibrationsarm, da keine Berührung mit dem Boden stattfindet. So erhöht sich der Komfort für die Fahrgäste.

Der Energieaufwand für den Betrieb ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Bahnsystemen, da die Kontaktreibung wegfällt. Dadurch ergibt sich auch ein wesentlich geringerer Verschleiss von Bauteilen. Aufgrund der Konstruktion eignet sich die Bahn jedoch nur für plane, d. h. gerade Strecken ohne markante Steigungen und Gefälle. Neben seilgetriebenen Bahnen gibt es auch rückstoßgetriebene oder linearmotor getriebene Systeme.

Als Urvater der heutigen Luftkissenbahn-Systeme wäre der französische Aerotrain zu nennen, welcher mit zwei Pratt & Whitney Flugzeugturbinen angetrieben wurde und durch diese auch mit Luft für die Luftkissen versorgt wurde. Aufgrund des hohen Lärmpegels und anderer Probleme wurde das Projekt nach 1969 beendet.

Geschichte

Die erste bekannt gewordene Luftkissenschwebebahn ist der französische Aérotrain, der ab 1965 getestet wurde. Es handelte sich um eine auf einer umgekehrt T-förmigen Betonschiene geführte Bahn mit Rückstoßantrieb (zunächst durch Propeller, testweise durch Raketenmotoren, später durch Strahltriebwerke). Nach der Ölkrise sollte dieses System mit Linearmotorantrieb ausgerüstet werden (in etwa zur selben Zeit wurden die damals zahlreichen Konzepte für gasturbinengetriebene Hochgeschwindigkeitszüge aufgegeben), die Entwicklung wurde aber zu Gunsten des TGV aufgegeben.

Im Rahmen der Entwicklung der deutschen Magnetschwebebahn Transrapid entstand auch ein Versuchsträger (Transrapid 03), bei dem es sich um eine linearmotorgetriebene Luftkissenschwebebahn handelte. Nach negativ ausgefallenen Vergleichtests mit dem Transrapid 02 wurde das Konzept nicht weiter verfolgt.

Eine 1,28 km lange Luftkissenschwebebahn wurde 1985 im Wintersportort Serfaus in Tirol realisiert. Angetrieben wird die Dorfbahn Serfaus über ein seitlich verlaufendes Seil. Eine weitere Luftkissenschwebebahn ist die Skymetro am Flughafen Zürich, die ebenfalls über Seile angetrieben wird und dort das alte Flughafengebäude mit dem neuen Vorfeld-Terminal E (Midfield) auf 1,138 km Länge verbindet.

Weblinks


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