Luise Henriette von Mangoldt

Luise Henriette von Mangoldt

Luise Henriette von Mangoldt (* 28. November 1823 in Pegau bei Leipzig; † 26. März 1865 in Tharandt) war eine deutsche Pädagogin und Namensgeberin des Gymnasiums Luisenstift in Radebeul-Niederlößnitz.

Leben und Wirken

Der Vater von Luise von Mangoldt war als Leutnant eines Reiterregiments in Leipzig stationiert. Später wurde er im Rang eines Rittmeisters nach Dresden und dann nach Freiberg versetzt, wo Luise von Mangoldt ihre Jugend verbrachte. Sie besuchte das Institut einer Mrs. Carry aus London und erhielt eine fundierte, besonders auch fremdsprachliche Ausbildung.

Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1842 übersiedelte Luise von Mangoldt mit ihrer Mutter nach Tharandt. Hier schlossen sie sich der evangelisch-lutherischen Brüdergemeinde an.

1853 gründete Luise von Mangoldt in Tharandt eine Handarbeitsschule. 1856 weilte sie zu Besuch in der Töchterschule Waldenburg, deren Leitung sie übernehmen sollte. Auf Bitten der Tharandter kehrte sie jedoch zurück und eröffnete am 12. Oktober 1857 eine Töchterschule. Ihre Fähigkeiten im Umgang mit Kindern und ihr christlich-soziales Engagement fanden in der für Mädchen vor allem aus ärmeren Familien gegründeten Schule ihren Niederschlag. Neben Hausarbeitslehre (Stricken, Nähen u. a.) gab es Bibelunterweisungen, Singen und Turnen. Die Schule wurde von Internen und Externen besucht und erweiterte sich schnell:

  • 1860: 20 Schülerinnen (11 Interne / 9 Externe)
  • 1861: 31 Schülerinnen (14 Interne / 17 Externe)
  • 1862: 41 Schülerinnen (23 Interne / 18 Externe)
  • 1863: 45 Schülerinnen (24 Interne / 21 Externe)
  • 1864: 50 Schülerinnen (24 Interne / 26 Externe)

Luise von Mangoldt strebte eine Erziehung der jungen Mädchen zu einfachen Christinnen an, mit „gründlicher Durchbildung in den Elementargegenständen, in Kunst und Sprachen“.

Im Jahr 1860 kam es zum Ankauf eines eigenen Hauses; 1863 erbat sie sich eine Diakonisse zu Hilfe, Schwester Lydia Fröhlich kam nach Tharandt. Als 1865 mehrere Schülerinnen an Masern erkrankten und ein Mädchen an Lungenentzündung verstarb, steckte sich vermutlich auch Luise von Mangoldt an. Ihre schon immer schwache Konstitution vermochte der Krankheit keinen Widerstand zu leisten. Am 26. März 1865 verstarb Luise von Mangoldt. Sie wurde auf dem Friedhof in Tharandt beigesetzt.

Kurz vor ihrem Tode übergab sie die Leitung an die Gräfin Julie Vitzthum, danach erfolgte die Umbenennung in Luisenstift. Luise von Mangoldt bestimmte testamentarisch, dass ihre Schule an die Dresdner Diakonissenanstalt übergeben werden sollte. Im Jahr 1870 wurde das Luisenstift nach Niederlößnitz verlegt, wo es heute ein Gymnasium ist.

Literatur

  • G. Molwitz: Jubiläums-Bericht der evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt zu Dresden. Dresden 1894.

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