Lukas Engesser

Lukas Engesser

Lukas Engesser (* 18. Oktober 1820 in Villingen; † 31. Januar 1880 in Freiburg im Breisgau) war deutscher Architekt.

Engesser studierte an der Bauschule des Polytechnikums Karlsruhe bei Friedrich Eisenlohr, Heinrich Hübsch und Thiery. Erst nach dem Studium schloss er sein Abitur ab und absolvierte 1845 das Staatsexamen. Während einer Italienreise 1853 bis 1854 fertigte er viele Zeichnungen für Hübschs Werk Die altchristlichen Kirchen[1] an. Ab 1855 war er für die Hochbauten der Bahnstrecke Basel-Waldshut verantwortlich, 1857 für den Bau des Kehler Bahnhofs.[2] Am 6. August 1863 wurde er zum erzbischöflichen Baumeister der Erzdiözese Freiburg ernannt, sein Kollege in Karlsruhe wurde Friedrich Feederle.[3]

Zu seinen damaligen Bauten, die er vorwiegend in neoromanischem und altchristlichen Stil errichtete, zählen Kirchen in Freiburg-St. Georgen (St. Georg), Mahlberg, Höllstein, Lörrach, Bremgarten, Obereggingen, Müllheim (Baden), Schopfheim, Lellwangen (zu Wittenhofen) und Weisweil sowie mehrere Pfarrhäuser.[2] Zudem war er an Restaurierungsarbeiten am Breisacher Stephansmünster, an der Freiburger Martinskirche und am Speyerer Dom beteiligt.[4]

Nach einer Erkrankung Engessers wurde Franz Baer (1850–1891) erst zu seinem Stellvertreter und später zu seinem Nachfolger.

Der Ingenieur Friedrich Engesser (1848–1931), der sich für den badischen Staat hauptsächlich mit dem Bau von Eisenbahnen und Brücken beschäftigte, war mit Lukas Engesser verwandt.[5]

Engesser stand in regem Kontakt mit zahlreichen Künstlern seiner Zeit, darunter Lucian Reich, Moritz von Schwind, Franz Xaver Reich, Johann Nepomuk Heinemann, Rudolf Gleichauf und Wilhelm Dürr.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vollständiger Titel: Die altchristlichen Kirchen nach den Baudenkmalen und älteren Beschreibungen und der Einfluss des altchristlichen Baustyls auf den Kirchenbau aller späteren Perioden: Atlas enthaltend 63 Platten nebst deren Erklärung auf drei Bogen, Volltextausgabe in der Universitätsbibliothek Heidelberg
  2. a b Lukas Engesser. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 10, E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 550
  3. Werner Wolf-Holzäpfel: Der Architekt Max Meckel 1847–1910. Studien zur Architektur und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland., Josef Fink, Lindenberg 2000, ISBN 3-9337-8462-X, S. 150 f.
  4. Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland, 1933
  5. Walter Sbrzesny: Friedrich Engesser. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 530.

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