- Mahlberg
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Wappen Deutschlandkarte 48.2869444444447.8113888888889180Koordinaten: 48° 17′ N, 7° 49′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 180 m ü. NN Fläche: 16,59 km² Einwohner: 4.703 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 283 Einwohner je km² Postleitzahl: 77972 Vorwahl: 07825 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 073 Adresse der
Stadtverwaltung:Rathausplatz 7
77972 MahlbergWebpräsenz: Bürgermeister: Dietmar Benz Lage der Stadt Mahlberg im Ortenaukreis Mahlberg ist eine kleine Stadt im Südwesten von Baden-Württemberg und gehört zum Ortenaukreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Mahlberg liegt zwischen den Vorbergen des Schwarzwalds und dem Rhein in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen den Städten Freiburg im Breisgau im Süden (ca. 40 km) und Offenburg im Norden (ca. 26 km).
Nachbargemeinden
Unmittelbare Nachbargemeinden sind Kippenheim im Norden (dahinter folgt Lahr), Kappel-Grafenhausen im Westen jenseits der Bundesautobahn 5 und Ettenheim im Südosten (mit Ortsteil Altdorf).
Stadtgliederung
Zu Mahlberg gehört die ehemals selbstständige Gemeinde Orschweier, in der etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung lebt. Zur Stadt Mahlberg in den Grenzen vom 30 September 1973 gehören die Stadt Mahlberg und das Gehöft Allmendhöfe. Zur ehemaligen Gemeinde Orschweier gehört das südlich von Mahlberg gelegene Dorf Orschweier und der Wohnplatz Bahnstation Orschweier. Im Stadtteil Mahlberg lag das in Mahlberg aufgegangene Dorf Altenmahlberg.[2]
Vor einigen Jahren wurde zusätzlich mit der Nachbargemeinde Ettenheim ein interkommunales Industriegebiet namens „DYN A5“ ausgewiesen und erschlossen.
Geschichte
Mahlberg wurde im Jahre 1215 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1223 wurden dem Ort von Kaiser Friedrich II. (HRR) die Stadtrechte verliehen. Mahlberg war zu dieser Zeit Reichsburg und der Sitz eines Reichschultheißen. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Herrschaftsbereich der Familie Geroldseck. Nach dem Aussterben dieser Familie Mitte des 15. Jahrhunderts kam die Stadt zur Markgrafschaft Baden, wobei eine Gemeinherrschaft mit den Grafen von Nassau-Saarbrücken vereinbart wurde. Nach Auflösung des Gemeinschaftsbesitzes von Baden und Nassau im Jahr 1629 wurde die Stadt dann zum Zentrum der gleichnamigen Baden-Badischen Herrschaft.
Nach dem Reichsdeputationshauptschluss wurde Mahlberg zunächst Sitz des gleichnamigen Oberamtes, das zur Landvogtei Hochberg gehörte. 1806 wurde es als landesherrliches Amt dann direkt der Provinz Mittelrhein unterstellt. Bei der erneuten Neuordnung 1809 wurde es als Amt Mahlberg dem Kinzigkreis mit Sitz in Offenburg unterstellt. Schließlich wurde das Mahlberger Amt 1813 mit den Amt Ettenheim vereinigt. Das neue Amt nahm in Ettenheim seinen Sitz. Von diesem Zeitpunkt an hatte Mahlberg als Stadt keine Bedeutung mehr in der Verwaltungsgeschichte von Baden. Seit 1924 gehörte die Stadt zum Bezirksamt Lahr, aus dem 1939 der Landkreis Lahr wurde.
1935 verlor Mahlberg im Zuge der nationalsozialistischen zentralen Verwaltungs-„Bereinigung“ seine Stadtrechte, bekam diese jedoch 1950 wieder zurück, nachdem sich der damalige badische Ministerpräsident Leo Wohleb (noch vor der Gründung Baden-Württembergs) dafür eingesetzt hatte. Mit der Auflösung des Landkreises Lahr fiel Mahlberg an den neuen Ortenaukreis.
- Eingemeindungen
Die bis dahin selbständige Gemeinde Orschweier wurde im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg am 1. Oktober 1973 zur Stadt Mahlberg eingemeindet. Dem gingen – letztlich ergebnislose – Verhandlungen auch mit den Nachbargemeinden Ettenheim und Kippenheim voraus.
Politik
Mahlberg ist eine der kleinsten Städte Baden-Württembergs und trotzdem selbstständig. Mit der größeren Nachbarstadt Ettenheim verbindet sie ein Wasser- und Abwasserzweckverband, zusätzlich ein gemeinsames „Interkommunales Industriegebiet DYN A 5“.
Bürgermeister ist Dietmar Benz, seit 2010 in seiner dritten Amtsperiode.
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören drei Gemeinderätinnen und elf Gemeinderäte an. Bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 kam es bei einer Wahlbeteiligung von 47,3 % (- 2,5) zu folgendem Ergebnis:[3]
CDU 56,5 % + 3,3 8 Sitze ± 0 SPD 26,0 % – 1,2 4 Sitze ± 0 andere 17,6 % – 0,4 2 Sitze ± 0 Wappen
Die Blasonierung des Mahlberger Wappens lautet: „In Blau ein goldener Sechsberg, darüber zwei schwebende silberne Sterne.“
Partnerschaften
Mahlberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Stadt Malaucène in der Provence. Malaucène liegt an den westlichen Ausläufern der Seealpen und etwa 40 km nordöstlich der im Rhônetal gelegenen Stadt Avignon.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind:
- das weithin sichtbare, 1630 von den Markgrafen von Baden erbaute Schloss (heute: Freiherren von Türckheim-Böhl) als Wahrzeichen der südlichen Ortenau,
- die Evangelische Pfarrkirche von 1687 im alten Ortskern mit einer weitgehend aus dem 18. Jahrhundert stammenden Innenausstattung,
- die Katharinenkapelle mit ihrem noch immer erhaltenen oktogonen Grundriss,
- der Radbrunnenhof,
- verschiedene Brunnen, darunter ein in Sicherung begriffener aus römischer Zeit.
Museen
Seit 1992 besteht in einer ehemaligen Zigarrenfabrik das Oberrheinische Tabakmuseum, wo die Tradition und Bedeutung der Tabakherstellung in ihren einzelnen Arbeitsgängen gezeigt wird. Der Anbau von Tabak war 200 Jahre lang ein bedeutender Zweig der Landwirtschaft in der Oberrheinebene. Das Museum gilt längst in Fachkreisen als einzigartig, ist es doch sowohl von der Ausstellungsfläche als auch den Exponaten her sogar der Welt größtes.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Mahlberg ist über die Autobahnausfahrt Ettenheim/Mahlberg an der A 5 (Basel – Karlsruhe) zu erreichen. Durch die Gemarkung von Mahlberg verläuft die Bundesstraße 3 (Buxtehude – Weil am Rhein). Im Ortsteil Orschweier liegt ein Bahnhof der Regionalbahn (Rheintalbahn von Mannheim nach Basel).
Regenerative Energien
Mahlberg besitzt auf dem Dach der Schule ein eigenes Solarkraftwerk mit einer Leistung von 33 kWp. Als erste Gemeinde im Ortenaukreis wurde sie dafür von der Deutschen Umwelthilfe mit dem Titel „Solar-Kommune“ ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden auf der Gemarkung seit Juni 2002 zwei der damals größten und leistungsstärksten serienmäßig hergestellten Windenergieanlagen der Welt mit je 2,5 Megawatt Leistung installiert. Eines davon ist jedoch seit Jahren außer Betrieb. Mittlerweile hat Mahlberg zahlreiche private Solaranlagen bezuschusst, weitere eigene Dachflächen (etwa des Feuerwehrhauses und Tabaktrockenschopfes des Tabakmuseums) für Solaranlagen verpachtet.
Bildung
In Mahlberg wurde 2010 die bisherige Hauptschule zugunsten einer mit der Nachbargemeinde Kippenheim gemeinsam betriebenen "Werk- und Realschule" aufgelöst, um damit einer von der baden-württembergischen Landesregierung angedrohten Auflösung einer der beiden Hauptschulen zu entgehen. Die vierklassige Mahlberger Grundschule mit zwei ersten "Filial"-Klassen im Ortsteil Orschweier wurde unter Eigenverwaltung beibehalten. Zudem ist Mahlberg Schulträger der „Hansjakob-Förderschule“ für den Ortenauer Südbezirk, die im Orschweierer Schulgebäude mit untergebracht ist und anteilig von den benachbarten Südbezirks-Gemeinden Ettenheim, Ringsheim, Rust und Kappel-Grafenhausen mit finanziert wird.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Landolin Karl von Blittersdorf (1792–1861), badischer Beamter
- Fidel Binz (1850–1920), badischer Bildhauer
- Karl Kromer (1865–1939), Komponist und Musiker
Weitere bekannte Einwohner
- Wolfram Siebeck (* 1928), Kolumnist und Gastrokritiker, hat seit Ende der 1980er Jahre einen seiner Wohnsitze im Mahlberger Schloss. Machte sich durch Kritik örtlicher Gastronomie gelegentlich nicht beliebt, wenngleich die nur im Ausland zur Veröffentlichung gedacht war.
- Christina Obergföll (* 1981), Speerwerferin, Europarekord im Speerwurf, Silbermedaille Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 312–314
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Weblinks
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