- Monddistanz
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Als Monddistanz oder Lunardistanz wird der Winkelabstand des Mondes zu hellen Fixsternen bezeichnet, die in der Nähe seiner Bahn am Himmel liegen.[1]
Da der Mond für seinen Umlauf am Fixsternhimmel 27,321 Tage braucht (siderischer Monat), legt er pro Tag durchschnittlich 13° und stündlich annähernd 0,5° zurück. Diese 0,5° entsprechen ungefähr seinem eigenen scheinbaren Durchmesser. Der Mond bewegt sich demnach unter den Sternen in jeder Stunde etwas mehr als eine Vollmondbreite nach links weiter. Daher hat er während jedes Umlaufes um die Erde (Mondmonat) zu jedem Fixstern genau einmal einen bestimmten Abstand (bei Beachtung der Reihenfolge bzw. West-Ost-Abfolge). Aus der Messung des Abstands zwischen dem Mond und einem bestimmten Fixstern lässt sich daher aus den Daten der Mondbahn die Zeit der Beobachtung ermitteln, sofern man den genäherten Standort und den Zyklus des momentanen synodischen Monats kennt. Wird gleichzeitig die Sternzeit (Stand des Sternhimmels) durch Methoden der Astrogeodäsie bestimmt, lässt sich aus der Differenz von siderischer Zeit und Ortszeit die geografische Länge ermitteln.
Der Lauf des Mondes unter den Fixsternen kann seit dem frühen Mittelalter mit sogenannten Mondtafeln berechnet werden. Kepler konnte dies um 1600 bereits genauer als 0,1°. Heute werden diese Tafeln in Bezug auf Greenwicher Zeit (GMT) berechnet und in den astronomischen und nautischen Jahrbüchern von 1763 bis 1925 tabelliert. Durch Messung von Monddistanzen konnte so ab dem Mittelalter die geografische Länge auch auf Schiffsfahrten errechnet werden.
Siehe auch
- Mondtafel, Mondbahn
- Längenbestimmung, (historisches) Längenproblem
- Tobias Mayer (Lösung des Längenproblems).
Einzelnachweise
- ↑ Franz Adrian Dreier: Winkelmessinstrumente. Vom 16. bis zum frühen 19.Jahrhundert. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1979 (Kataloge des Kunstgewerbemuseums Berlin 13, ZDB-ID 1168417-3).
Weblinks
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