- MFS (Label)
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MFS
Logo des LabelsAktive Jahre 1990 bis 2005 Gründer Mark Reeder Sitz Berlin Website www.mfs-berlin.de Sublabel Flesh, Telemetric Genre(s) Trance, Techno MFS (Akronym von Masterminded For Success) war ein unabhängiges deutsches Plattenlabel aus Berlin, das überwiegend Musik aus dem Bereich der elektronischen Musik veröffentlichte. Gründer des Labels ist der in Berlin lebende britische Künstler Mark Reeder. MFS gilt als eines der wichtigsten deutschen Trance-Labels.[1]
Auf MFS und den beiden Sublabels Flesh und Telemetric erschienen seit der Gründung 1990 über 200 Alben, EPs und Singles von Künstlern wie Dr. Motte, Paul van Dyk, Cosmic Baby, Mijk van Dijk, Humate, Joe T. Vannelli, Ellen Allien, Denki Groove, DJ Clé und Marco Zaffarano.
Geschichte
MFS wurde im Dezember 1990 von Mark Reeder gegründet. Reeder war zu dieser Zeit als Toningenieur für das ostdeutsche Label VEB Deutsche Schallplatten Berlin tätig und konnte sie überzeugen, ein Label für elektronische Tanzmusik zu gründen. Die Inspiration für den Namen MFS fand Reeder nach eigenen Aussagen in der Abkürzung des ostdeutschen Ministerium für Staatssicherheit.[2]
Die ersten Plattenverträge zeichnete Reeder mit den Musikern Paul Browse und Johnny Klimek (Effective Force), dem DAF-Sänger Gabi Delgado-López und Saba Komossa.
Die erste Veröffentlichung war Rocky Ones Take You Back (MFS 001). Bald folgten erste Releases von Effective Force wie Diamond Bullet (MFS 003) oder Delgado und Komossa als 2 German Latinos mit der Single Viva La Droga Electronica! (MFS 006). Schon mit diesen frühen Veröffentlichungen positionierte sich MFS als eines der wichtigsten deutschen Trance-Labels. Im Frühjahr 1991 begann die Zusammenarbeit mit den Musikern Mijk van Dijk, Cosmic Baby und Paul van Dyk. Aus der Zusammenarbeit von Cosmic Baby und Paul van Dyk entstand das Projekt The Visions Of Shiva, die mit Perfect Day und How Much Can You Take? zwei frühe Hits des Genres produzierten. Der Track Love Stimulation von Humate blieb zunächst nur Eingeweihten bekannt, und entwickelte sich erst nach dem Re-Release durch Jive Records im Jahr 1998 in Großbritannien zum Hit.
Cosmic Baby und Mijk van Dijk veröffentlichten 1992 auf MFS mit Tranceformed from beyond einer der ersten gemixten Trance-Compilations.
Auch im Bereich der Videokunst setzte MFS Maßstäbe, als Paul van Dyk den ersten Teil der STUD!O K7 Video-Compilation X-Mix mit einem DJ-Set untermalen durfte. Die X-Mix 1 - The MFS Trip betitelte Compilation erschien im August 1993.
1993 wurde der VEB Deutsche Schallplatten Berlin abgewickelt, nachdem bereits zuvor die Urheberrechte vieler Produktionen verkauft wurden. MFS zog Anfang 1994 in ein neues Büro um; gleichzeitig wurden neue Künstler gesignt[3]
Nachdem Cosmic Baby MFS im Jahr 1994 verlassen hatte, wurde Paul van Dyk zum wichtigsten Künstler des Labels. Auf MFS erschienen die ersten beiden Van-Dyk-Alben 45 RPM (1994) und Seven Ways (1996) sowie zahlreiche Singles. Mit For an Angel produzierte Van Dyk auch einen der bekanntesten Tracks der Szene, der über MFS allerdings nur auf dem Album 45 RPM erschien. Die erfolgreiche Single-Auskopplung erschien später auf britischen Label Deviant Records. 1998 verließ Van Dyk endgültig MFS, um sein eigenes Label Vandit zu gründen. Zwischen MFS und Van Dyk kam es in der Folge noch zu einem Rechtsstreit um die Frage der Veröffentlichung des dritten Albums Out There and Back.
Nach 1999 distanzierte sich Reeder zunehmend von der Trance-Szene und widmete sich verstärkt dem Techno. Dies spiegelte sich insbesondere in der Veröffentlichungspolitik wider. Neben Techno- und House von Corvin Dalek und Kama Arts erschienen auch Projekte wie Berlin Mitte Boys (Jürgen Laarmann, DJ Clé, Mike Vamp, Hugo, Robbie und Thomas Ramstedter), die vor allem mit einer Cover-Version des Titels New York City Boy von den Pet Shop Boys in Erscheinung traten und sich nach nur einer Platte wieder auflösten.
Die letzten Releases erschienen 2005 auf dem MFS-Sublabel Flesh.
Einzelnachweise
- ↑ Die Bedeutung von Jugendkultur in der Jugendphase am Beispiel "Techno", von Sandra Rauch, Grin Verlag, 2008
- ↑ Mark Reeder: The Man Behind The Curtain, abgerufen am 3. Juni 2010
- ↑ Robert Klanten: Localizer 1.0. Die Gestalten, 1995, ISBN 3-931-12600-5
Weblinks
- www.mfs-berlin.de
- MFS – Label-Diskografie bei Discogs (englisch)
- The Unofficial MFS Discography
Kategorien:- Deutsches Musiklabel
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