Manfred Brunner (Politiker)

Manfred Brunner (Politiker)
Manfred Brunner beim FDP-Bundesparteitag

Manfred Brunner (* 31. Juli 1947 in München) ist ein deutscher Politiker (FDP, BFB). Er war Kabinettschef bei der EG-Kommission in Brüssel.

Leben

Brunner leistete nach dem Abitur seinen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern und erreichte bei der Bundeswehr den Grad des Majors der Reserve. Sein Studium der Rechtswissenschaften in München schloss er 1982 mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Nach einer Tätigkeit als Sozius einer Anwaltskanzlei arbeitet er seit 1987 als selbständiger Anwalt.

1965 trat er der FDP bei, 1969 wurde er Vorsitzender der Deutschen Jungdemokraten. Von 1973 bis 1987 saß er für die FDP im Stadtrat von München. 1983 wurde er als Nachfolger von Josef Ertl Vorsitzender der FDP in Bayern. Dieses Amt hatte er bis 1989 inne, als er von Josef Grünbeck abgelöst wurde. 1984 kandidierte Brunner für die FDP als Münchner Oberbürgermeister, erhielt jedoch nur 3,6 % der Stimmen und damit weniger als seine Partei. Er war 1992 auch Kabinettschef Martin Bangemanns bei der EG-Kommission in Brüssel. Er galt als prominenter Gegner des Maastricht-Vertrags und der Euro-Einführung, weshalb er freiwillig aus der EG-Kommission ausschied. Im Januar 1992 gründete er die Stiftung Demokratie und Marktwirtschaft mit Sitz in München.

Nach der Ratifikation des Maastricht-Vertrags im Dezember 1992 erhob Brunner Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit dem Argument, die Übertragung von Hoheitsrechten auf die Europäische Union sei mit dem Demokratieprinzip unvereinbar. Das Verfassungsgericht wies die Klage 1993 im sogenannten Maastricht-Urteil zurück.

1994 initiierte er die Gründung der nationalliberalen Partei Bund Freier Bürger (BFB), zu deren Vorsitzendem er gewählt wurde. Bei der Europawahl im Juni des gleichen Jahres erzielte die Partei bundesweit 1,1 %. Im Februar 1996 erhielt der BFB bei den Stadtratswahlen in München 3,2 %. Neben Manfred Brunner zog Evelyn Menges in den Rat ein. Im Januar 1998 fusionierte der BFB mit Heiner Kappels "Offensive für Deutschland" zum BFB-Die Offensive. Bei den Bundestagswahlen im Herbst des gleichen Jahres kam die Partei nur auf 0,2%. Anfang 1999 erklärte Brunner wegen zunehmend rechtslastiger Tendenzen im BFB seinen Rücktritt und Austritt aus der Partei, deren Führung anschließend sein innerparteilicher Konkurrent Heiner Kappel übernahm. Der BFB löste sich Ende 2000 auf.

Brunner wurde 1999 wieder Mitglied der FDP und gehörte dem Landesverband Sachsen an, trat aber nach ca. zwei Jahren wieder aus der Partei aus.

Brunner ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist als Rechtsanwalt tätig.

Weblinks

 Commons: Manfred Brunner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Manfred Brunner — ist der Name folgender Personen: Manfred Brunner (Skispringer), deutscher Skispringer Manfred Brunner (Politiker) (* 1947), deutscher Politiker (FDP, BFB) Manfred Brunner (Skirennläufer) (* 1956), österreichischer Skirennläufer …   Deutsch Wikipedia

  • Brunner (Familienname) — Brunner ist ein deutscher Familienname. Der Name ist hauptsächlich südlich der Mainlinie verbreitet. Herkunft und Bedeutung Der Name Brunner leitet sich unter anderem vom mittelhochdeutschen brunne mit der Bedeutung ‚Quelle, Brunnen‘ ab; er… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Brunner (ÖVP) — Karl Brunner (* 31. Dezember 1889 in Vitis, Niederösterreich; † 3. April 1964 in Graz) war ein österreichischer Politiker (ÖVP) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Karl Brunner besuchte die Volksschule und Handelsschule. Im Jahr …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Mahler (Politiker) — Gerhard Mahler (* 6. November 1930 in Plochingen; † 26. März 1996 in Salzburg) war ein deutscher Unternehmer und Politiker (CDU). Er war von 1972 bis 1976 Staatssekretär im Staatsministerium Baden Württemberg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bru–Brz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Berühmte Persönlichkeiten der Philipps-Universität Marburg — Bekannte Persönlichkeiten der Philipps Universität Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Professoren 1.1 Theologie 1.2 Rechtswissenschaften 1.3 Wirtschaftswissenschaften 1.4 Medizin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Persönlichkeiten der Philipps-Universität Marburg — Bekannte Persönlichkeiten der Philipps Universität Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Professoren 1.1 Theologie 1.2 Rechtswissenschaften 1.3 Wirtschaftswissenschaften 1.4 Medizin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Stuttgart — Die folgenden Listen enthalten: In Stuttgart geborene Persönlichkeiten, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Stuttgart hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind im Laufe ihres… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”