- Charles Watson
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Charles Denton „Tex“ Watson (* 2. Dezember 1945 in Dallas, Texas) ist ein US-amerikanischer Mörder. Er war Mitglied der Charles-Manson-Family und an den Morden an der Schauspielerin Sharon Tate sowie vier weiterer Personen beteiligt, ebenso an der Ermordung des Supermarktbesitzers Leno LaBianca und dessen Frau Rosemary.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Charles Watson ging in Farmersville zur Schule. Er beendete die Schule mit mehreren Auszeichnungen im Bereich des Sports. Watson wurde zweimal zum beliebtesten Schüler der Schule gewählt. Danach studierte er an der North Texas University, die er nach kurzer Zeit wieder verließ, um im Zuge der Hippie-Bewegung nach Kalifornien zu gehen. Während seiner Studienzeit, im Januar 1967, arbeitete Watson für die Braniff Airlines auf dem Flughafen Dallas Love Field. Im August 1967 zog Watson nach Los Angeles. Dort arbeitete er eine Zeit lang als Perückenverkäufer in Beverly Hills. Danach zog er nach West-Hollywood, in ein Haus am Wonderland Drive im Laurel Canyon. Dort lernte er 1968 Dennis Wilson kennen, ein Mitglied der Beach Boys, und über Wilson Charles Manson. Im Sommer 1968 schloss sich Charles Watson der Manson Family an.
Seit seiner Kindheit litt Watson, der aus einer streng religiösen Familie stammte, an Problemen mit den Überzeugungen seiner Eltern und der Kirche und war somit empfänglich für Mansons verworrene Ideologien. Watson reiste mit Manson und seinen (meist weiblichen) Sektenmitgliedern quer durch Kalifornien. Die meiste Zeit verbrachte die „Family” auf der Spahn Ranch. Watson wurde schnell zum willigen Mitläufer Mansons.
Watsons Beteiligung
Auf Mansons Geheiß wurde Watson in der Nacht vom 8. August zum 9. August 1969 zum Mörder. Gemeinsam mit Susan „Sadie” Atkins, Linda Kasabian und Patricia Krenwinkel drang er in das Anwesen von Roman Polanski und Sharon Tate ein, ermordete zusammen mit Atkins und Krenwinkel auf grausame Weise Sharon Tate und deren Freunde Abigail Folger, Voyteck Frykowski und Jay Sebring sowie den Studenten Steven Parent. In der Folgenacht töteten Watson, Krenwinkel und Leslie Van Houten Leno und Rosemary LaBianca in deren Haus.
Charles Watson war Ende September 1969 nach Texas geflohen und wurde auch dort verhaftet. Aufgrund bundesstaatlicher Befindlichkeiten lief sein Verfahren getrennt vom Manson-Prozess. Obwohl sich seine Anwälte daraus Verfahrensvorteile versprachen, wurde Watson am 21. Oktober 1971 zum Tod in der Gaskammer verurteilt. Wie seine Mittäter entging auch er der Vollstreckung infolge einer Gesetzesänderung, seine Todesstrafe wurde in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt. Alle bisherigen Gesuche auf Begnadigung wurden abgelehnt.
Resozialisierungsbemühungen Watsons
Während seiner Haft wandte sich Watson von den satanistischen und nazistischen Ideologien Mansons ab und suchte Erkenntnis im Christentum, wie bereits auch andere Ex-Mitglieder der Manson Family. 1979 heiratete er Kristin Joan Svelte, mit der er – während der Besuchszeiten – über die Jahre vier Kinder zeugte. Watson selbst sagt von sich, er sei „ein Wiedergeborener Christ geworden“.
Literatur
- Charles Watson: Bekenntnisse eines Mörders. Haenssler, 1988, ISBN 3-7751-1316-9.
- Charles Manson: Charles Manson in his own words. Grove Press, 1988, ISBN 0-8021-3024-0. (englisch)
- Ed Sanders: The Family: Die Geschichte von Charles Manson. Deutsche Übersetzung. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19644-1.
- Carol Greene: Der Fall Charles Manson. Mörder aus der Retorte. E.I.R., 2001, ISBN 3-925725-13-X.
- Vincent Bugliosi, Curt Gentry: Helter Skelter: The True Story of the Manson Murders. Norton, 2001, ISBN 0-393-32223-8. (englisch)
- Deutsche Ausgabe: Helter Skelter. Der Mordrausch des Charles Manson. Riva, München 2010, ISBN 978-3-86883-057-6.
Weblinks
- Literatur von und über Charles Watson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Über Charles Watson auf aboundinglove.org (englisch)
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