Margarete Hoell

Margarete Hoell

Margarete („Grete“) Hoell (geborene Baumgarten; * 18. Oktober 1909 in Hannover; † 15. Juli 1986 ebenda) war eine deutsche Kommunistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Grete Hoell, Tochter eines Bäckermeisters, besuchte bis 1925 die Volksschule, anschließend ein Jahr lang die Handelsschule. Über ihren späteren Mann Theodor Nagel kam sie 1929 zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). 1931 wurde die Ehe jedoch geschieden. Im selben Jahr hatte sie ihren neuen Lebensgefährten Kurt Willkomm kennengelernt, der politischer Redakteur der KPD-Zeitung Neue Arbeiter-Zeitung war. Im Januar 1933 kam ihre gemeinsame Tochter zu Welt. Am 5. November 1933 wurde Willkomm verhaftet und verstarb elf Tage später im hannoverschen Gestapo-Hauptquartier an den Folgen der brutalen Folter. Hoell wurde am 27. März 1934 ebenfalls verhaftet und vom Oberlandesgericht Hamm im Februar 1935 mit weiteren 23 Angeklagten – unter anderem wegen der Herstellung und Verbreitung illegaler Druckschriften – zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im März 1938 heiratete sie den Werkzeugmacher Emil Hoell, der 1933 wegen kommunistischer Parteiarbeit und nach dem 20. Juli 1944 erneut inhaftiert war.

Nach 1945 war Hoell insbesondere für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes aktiv. Als Zeitzeugin besuchte sie Schulen. 1982/83 gab sie die fünfbändige Reihe Hannoversche Frauen gegen den Faschismus mit heraus.

Margarete Hoells Name findet sich auf dem 1989 am Standort des ehemaligen Gerichtsgefängnisses enthüllten Mahnmal, das an die Verfolgten des NS-Regimes erinnert.

Literatur

  • Erlebnisse und Erfahrungen in der NS-Zeit. Margarete Hoell. Film-Begleitmaterial. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, Hannover 1984.
  • Wilhelm Sommer: Margarete Hoell. Eine hannoversche Kommunistin im Widerstand. In: Geschichte lernen 40 (1994), S. 48–53.
  • Dirk Böttcher et al. (Hrsg.): Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, S. 172.

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