Marie Priess

Marie Priess

Marie Priess, geborene Drews (* 1885[1], nach anderen Angaben 1899[2] in Klein Borstel; † 9. Januar 1983 in Reinbek) war eine deutsche kommunistische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und NS-Opfer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marie Drews entstammte einer Hamburger Arbeiterfamilie. Sie gehörte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an und war eine entschiedene Gegnerin des vom Deutschen Kaiserreich geführten Ersten Weltkrieges. Während der revolutionären Erhebung von Matrosen im Jahre 1918 gehörte die damals Neunzehnjährige als einzige Frau dem Arbeiter- und Soldatenrat an, der sich in Kiel gebildet hatte. In den Jahren der Weimarer Republik trat sie in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und engagierte sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus.

Nach der Machtübertragung an die NSDAP setzte sie ihren Widerstand gegen das NS-Regime illegal fort. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte sie zur Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen, die ausländische Zwangsarbeiter unterstützte und Verfolgten Unterschlupf gewährte. Zusammen mit ihrem Sohn Heinz Priess und dem Lehrer Ernst Mittelbach half sie den im Sommer 1942 über Ostpreußen mit einem Fallschirm abgesprungenen deutschen Kommunisten Erna Eifler und Wilhelm Fellendorf, die wegen der bereits begonnenen Verhaftungswelle gegen die Berliner Gruppen der Roten Kapelle dort vergeblich eine Kontaktaufnahme versucht hatten und mit ihren Reserve-Adressen nach Hamburg gekommen waren. Sie boten ihnen für einige Zeit ein Versteck. Als die Gestapo Kenntnis davon bekam, wurden Marie und ihr Sohn im Oktober 1942 verhaftet. Durch die alliierten Luftangriffe Ende Juli/Anfang Agust 1943 wurde das Gerichtsgefängnis so stark beschädigt, dass einige hundert Häftlinge Hafturlaub erhielten mit der Auflage, sich nach zwei Monaten wieder zu melden. Maria und Heinz Priess entschieden sich dafür, in den Untergrund zu gehen und illegal in Hamburg zu leben. Beide wurden am 19. Juni 1944 erneut festgenommen und im Oktober 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Heinz Priess wurde ins Zuchthaus Brandenburg deportiert und dort am 12. März 1945 hingerichtet. Seine Mutter Marie Priess konnte wegen zunehmender Desorganisation der Verkehrswege am Ende des Krieges nicht in eine Hinrichtungsstätte transportiert werden und überlebte daher.

Literatur

  • Gerda Zorn: Rote Großmütter gestern und heute, Köln 1989

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://books.google.com/books?id=EIwlAAAAMAAJ&q=%22Marie+Prie%C3%9F%22&dq=%22Marie+Prie%C3%9F%22&hl=de&ei=aYyDTq6gDIrU4QTFndGLAQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CD8Q6AEwBA Abgerufen 29. September 2011
  2. http://books.google.com/books?id=tOoZAAAAYAAJ&q=%22Marie+Prie%C3%9F%22&dq=%22Marie+Prie%C3%9F%22&hl=de&ei=aYyDTq6gDIrU4QTFndGLAQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CE0Q6AEwBw Abgerufen 29. September 2011

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