- Mariä Krönung (Lautenbach)
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Die Wallfahrtskirche Mariä Krönung ist eine katholische Kirche in Lautenbach im Ortenaukreis. Das im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik errichtete Gebäude ist eines der bedeutendsten kulturellen Denkmäler im Renchtal. Mariä Krönung ist seit 1815 Pfarrkirche des Ortes.
Der Kirchenkomplex diente im 15. und 16. Jahrhundert sowie nach der Aufhebung des Klosters Allerheiligen im Rahmen der Säkularisation zeitweise als Wohnsitz der Prämonstratenser-Chorherren aus Allerheiligen.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Die Wallfahrtskirche entstand an Stelle einer Kapelle, die der bereits im 14. Jahrhundert bezeugten Verehrung eines als wundtertätig beschriebenen Bildnis Marias diente. Lokale Adelsgeschlechter – darunter insbesondere die Schauenburg – begannen 1417 mit dem Bau der Mariä Krönung geweihten Kirche mit dem Ziel, eine repräsentative Grablege für den lokalen niederen Adel zu schaffen. Die von Baumeister Hans Hertwig begonnene Kirche konnte – noch unvollendet – 1483 durch den Straßburger Bischof Albrecht geweiht werden. Zu dieser Zeit hatte bereits das Kloster Allerheiligen die Aufsicht über den Bau übernommen. 1488 wurde die Kirche vollendet. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche um ein heute als Pfarrhaus dienendes zweigeschossiges Hospiz erweitert. 1895 wurde die Kirche durch Max Meckel um zwei Joche vergrößert und mit einem Kirchturm ergänzt.
Baubeschreibung
Mariä Krönung wurde – wie vergleichbare regionale Bauten - in rotem Sandstein errichtet. Das Gebäude besteht aus einem nach der Erweiterung sechsjöchigen Langhaus mit Netzgewölbe. Die beiden ergänzten Joche befinden sich dabei im westlichen Eingangsbereich, das ursprüngliche Portal wurde bei der Erweiterung wiederverwendet. Der Kirchturm schließt an der Nordseite des erweiterten Langhauses an. Die Südseite des Langhauses birgt die Gnadenkapelle mit dem Marienbildnis. Sie befindet sich an Stelle der ursprünglichen Kapelle. Über die gesamte Breite des Langhauses spannt sich der Lettner vor den Chorraum.
Ausstattung
Besonders wertvoll sind die zwischen 1482 und 1488 in der Werkstatt von Peter Hemmel von Andlau entstandenen Glasmalereien, die neben religiösen Themen die Stifter sowie den lokalen Klerus darstellen. Der dreiteilige Hochaltar stammt vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Seitenflügel des Altars sind dabei besonders kunstvoll ausgeführt, ihr unbekannter Ersteller aus straßburgischer Schule wird daher als Meister des Lautenbacher Altars geführt. Ein weiterer wertvoller Altar ist Martin von Tours geweiht und stammt aus dem Jahr 1521. Das Chorgestühl datiert auf das 15. Jahrhundert, die Kanzel wurde 1650 von Johannes Mayr ausgeführt.
Literatur
- Georg Dehio, Ernst Gall: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg II. Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen. Deutscher Kunstverlag, München 1997, ISBN 3-422-03030-1. S. 411ff.
Weblinks
Commons: Wallfahrtskirche Lautenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien48.519018.118312Koordinaten: 48° 31′ 8,4″ N, 8° 7′ 5,9″ OKategorien:- Kirchengebäude im Erzbistum Freiburg
- Kirchengebäude im Ortenaukreis
- Marienkirche in Baden-Württemberg
- Kulturdenkmal im Ortenaukreis
- Lautenbach (Ortenaukreis)
- Gotisches Kirchengebäude in Baden-Württemberg
- Erbaut im 15. Jahrhundert
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