Matthias (Dammartin)

Matthias (Dammartin)

Matthias von Trie (frz.: Mathieu de Trie, * vor 1209; † 1272), war Herr (Sire) von Trie (heute Trie-Château und Trie-la-Ville), Mouchy-le-Châtel und Plessis-Billebaut, sowie Graf von Dammartin.

Er war der älteste Sohn des Johann I. von Trie († vor 1237) und der Alix von Dammartin († vor 1237).

Ab 1224 lässt er sich urkundlich als Kastellan von Mouchy nachweisen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er Herr von Trie und Mouchy (ab 1241 urkundlich belegt). Ab 1251 war er auch Herr von Plessis-Billebaut.

1259 wandte sich Matthias an das das königliche Parlament um dort die nordfranzösische Grafschaft Dammartin einzufordern, die sich seit mehreren Jahren in königlichem Besitz befand. Er berief sich dabei auf eine Urkunde König Ludwigs IX. des Heiligen, der diese noch vor dem Sechsten Kreuzzug ausgestellt hatte, in welcher er den Erben der Gräfin Mathilde von Boulogne († 1262) die Restituierung in der Grafschaft Dammartin versprach.[1] Die Versammlung bezweifelte die Authentizität des Dokuments, da das zugehörige Siegel bereits gebrochen und nicht mehr zu identifizieren war. König Ludwig IX. aber begutachtete das Dokument daraufhin persönlich und bestätigte seine Gültigkeit, da er die auf dem Siegel noch zu erkennenden und auf einem Schemel ruhenden Füße als die seines Siegelbildes erkannte. Darauf erkannte er das Erbrecht des Hauses Trie an und ernannte Matthias zum Grafen.[2]

Matthias war verheiratet mit Marselie von Montmorency, eine Tochter von Mathieu III. de Montmorency, ihre Kinder waren:

  • Rainald († 1324), Herr von Plessis-Billebaut, Mouchy und Mareuil;
  • Philipp († 1272) ∞ Alix von Mareuil;
  • Johann I. († 1302 in der Sporenschlacht), Herr von Trie etc., Graf von Dammartin;
  • Simon († um 1275), Kanoniker in Beauvais, Diakon in Mortain;
  • Theobald († nach 1302), Herr von Sérifontaine.

Wappen

Anmerkungen

  1. Matthias war über seine Mutter ein Cousin der Mathilde von Boulogne.
  2. Dieser Prozess wurde von Jean de Joinville, der selber ein Mitglied des Parlaments war, in seiner Biographie zu König Ludwig IX. (Vie de Saint Louis Teil I, S. 22) beschrieben. Dabei nannte er allerdings einen Sire Renaud de Trie namentlich als Bittsteller. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sich der greise Joinville im Namen geirrt als er 1305 mit seiner Schreibtätigkeit begann, denn da amtierte der Enkel von Matthias, Rainald (Renaud), als Graf von Dammartin. Matthias selber hatte einen jüngeren Bruder namens Rainald, der aber kein Sire von Trie war.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
französische Krondomäne Graf von Dammartin
1259–1272
Johann II.

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