- Matthias Bartelmann
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Matthias Bartelmann (* 1965 in Bamberg) ist ein deutscher Physiker mit Professur an der Universität Heidelberg. Er ist in der theoretischen Astrophysik tätig, mit den Forschungsschwerpunkten Kosmologie und Gravitationslinseneffekt.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Bartelmann ist gebürtiger Bamberger und besuchte in seiner Geburtsstadt ebenfalls das Gymnasium. Mit dem Abitur in 1984 erhielt er das bayerische Begabtenstipendium und wurde in die Stiftung Maximilianeum aufgenommen. Andere bekannte Stipendiaten waren z. B. der Physiker Werner Heisenberg und der Politiker Franz Josef Strauß. An der Ludwig-Maximilians-Universität München studierte Bartelmann von 1985 bis 1990 Physik und schloss mit dem Diplom ab. Das Thema seiner Diplomarbeit war "Der Einfluß einer Kombination von Mikro- und Makrolinsen auf die Statistik kosmologischer Objekte". Zum Promotionsstudium ging er ans Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München und promovierte 1992 an der LMU mit dem Thema "Großskalige Korrelationen kosmologischer Objekte aufgrund des Gravitationslinseneffekts". Die Arbeit wurde von der Max-Planck-Gesellschaft mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet. Die nächsten elf Jahre arbeitete Bartelmann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Astrophysik in Garching, mit Ausnahme der Jahre 1994 und 1995, wo er am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts, USA forschte. 1996 erhielt er von der Astronomischen Gesellschaft den Ludwig-Biermann-Förderpreis für junge Astronomen. Bartelmann habilitierte 1998 über "Diagnostics of galaxy clusters with light deflection and X-ray emission" und erhielt im selben Jahr das Heisenberg-Stipendium. Von 1998 bis 2003 war er wissenschaftlicher Projektleiter des deutschen Beitrags zum Planck-Weltraumteleskop, eines Satelliten zur noch genaueren Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung, die fundamentale Erkenntnisse in der Kosmologie bringen soll. 2003 erhielt Bartelmann den Ruf als Professor der theoretischen Astrophysik an die Universität Heidelberg, an der er heute noch lehrt. Von 2006 bis 2008 war er Dekan der Fakultät für Physik und Astronomie. Er lehrt unter anderem theoretische Physik, insbesondere theoretische Astrophysik, insbesondere Allgemeine Relativitätstheorie, Kosmologie, Gravitationslinsen und Hintergrundstrahlung.
Forschung, Lehre und Publikation
Die Forschungsgebiete von Bartelmanns Forschungsgruppe für Kosmologie am Institut für theoretische Astrophysik der Universität Heidelberg überschneiden und ergänzen sich teilweise. Sie umfassen:
- Der Gravitationslinseneffekt, insbesondere auch die beim starken Gravitationslinseneffekt auftretenden Einsteinringe. Ein Schwerpunkt liegt hier auf den
- Galaxienhaufen. Außerdem befasst er sich hier unter anderem mit dem Sunjajew-Seldowitsch-Effekt und Magnetfeldern in Galaxienhaufen.
- Kosmologie, insbesondere die Strukturbildung des Universums und die Rolle der Dunklen Materie und Dunklen Energie darin. Ein weiterer Schwerpunkt ist - verknüpft mit der Arbeit am Planck-Weltraumteleskop - die kosmische Hintergrundstrahlung und Gravitationslinseneffekte darauf.
Er veröffentlichte populärwissenschaftliche Artikel über seine Forschungsthemen in Sterne und Weltraum und in der Zeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Grossskalige Korrelationen kosmologischer Objekte aufgrund des Gravitationslinseneffekts. München 1992 (Dissertation).
- Weak gravitational lensing. Garching 2000.
- Struktur des Kosmos : Weltbilder von Hoyle bis Hubble. Heidelberg 2006, ISBN 3-938639-34-2.
Weblinks
- Literatur von und über Matthias Bartelmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
- Seite an der Universität Heidelberg
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