- Max Schlenker
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Max Martin Schlenker (* 8. September 1883 in Schwenningen; † 14. Februar 1967 in Königsfeld) war als Geschäftsführer des Langnam-Vereins ein einflussreicher Interessenvertreter der Schwerindustrie des Ruhrgebiets.
Leben
Er war Sohn eines Glasermeisters- und Uhrenfabrikanten und besuchte die Realschule in Rottweil. Nach einem Jahr Ausbildung in einer Bank studierte er in Tübingen und Halle an der Saale. Im Jahr 1904 promovierte er bei Gustav von Schönberg mit einer Arbeit zur Schwarzwälder Uhrenindustrie zum Dr. der Staatswissenschaften. Zwischen 1905 und 1907 arbeitete er an der Handelskammer in Osnabrück. Danach war er bis 1909 Syndikus des Handelskammer Arnsberg. In derselben Funktion wechselte er nach Chemnitz und 1913 nach Saarbrücken. Dort war er auch bis 1925 Generalsekretär der Wirtschaftlichen Vereine des Saargebiets. Unterbrochen wurde seine berufliche Tätigkeit durch die Teilnahme am ersten Weltkrieg.
Ab dem 1. April 1925 war er erster Geschäftsführer des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Rheinland und in Westfalen („Langnam-Verein“) sowie der Arbeitsgeberorganisation der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller mit Sitz in Düsseldorf. Daneben gehörte er weiteren kulturellen und wirtschaftlichen Organisationen an. Seit 1929 war er Ehrenbürger der Universität Münster.
Er setzte sich für eine mitteleuropäische Wirtschaftsgemeinschaft und eine europäische Zollunion unter deutscher Führung ein. Im Zusammenhang mit dem Ruhreisenstreit sprach er sich für ein hartes Vorgehen der Unternehmen aus.
Bereits früh hatte er Kontakt zum nationalsozialistischen Wirtschaftsbeauftragten Wilhelm Keppler. Im Jahr 1930 sprach er sich für eine ständische Organisation der Wirtschaft aus. Dabei ging es ihm nicht darum Machtpositionen der Industrie aufzugeben, vielmehr wurde darauf abgezielt parlamentarische Institutionen durch die Repräsentation von Verbandsinteressen zu ersetzen. Er sprach sich dabei für eine Orientierung am faschistischen Italien aus. In den Krisenjahren der Weltwirtschaftskrise befürwortete er autoritäre Notstandsdiktaturen. Am 11. Oktober 1931 nahm er an der Harzburger Tagung der "nationalen Opposition" gegen die Weimarer Republik teil.
Trotz seiner Nähe zu autoritären Positionen hat ihn die regionale Gauleitung nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 für politisch untragbar erklärt, und er musste zusammen mit Fritz Springorum seine Verbandsämter niederlegen. Danach war er Vorstandsmitglied der deutschen Verkehrs-Kredit-Bank AG und Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes Düsseldorf. Seit 1939 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil. Um 1941 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Maschinenfabrik Weingarten AG
Literatur
- Daniela Kahn: Die Steuerung der Wirtschaft durch Recht im nationalsozialistischen Deutschland. Das Beispiel der Reichsgruppe Industrie. Klostermann, Frankfurt 2006,
- Munzinger: Internationales Biographisches Archiv 00/1938 vom 1. Januar 1938
Weblinks
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