Nikolaj (Metropolit)

Nikolaj (Metropolit)
Metropolit Nikolaj während einer Messe

Nikolaj (weltlicher Name Nikolaj Metodiew Sewastijanow, auch Nikolay Metodiev Sevastiyanov geschrieben bulgarisch Николай Методиев Севастиянов; * 19. Juli 1969 in Sofia, Bulgarien) ist ein bulgarischer orthodoxer Geistlicher, Metropolit der Diözese Plowdiw der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche, Mitglied des Heiligen Synods und ehemaliger Bischof der bulgarisch-Orthodoxen Diözese von West- und Mitteleuropa (2001-2007).

Biographie

Nach dem Abschluss des Gymnasiums besuchte Nikolaj Metodiew Sewastijanow ein Zweijahreskurs der Geistlichen Akademie Iwan Rilski in Sofia.

Nach seinem Abschluss an der Theologischen Fakultät der Universität St. Kliment von Ohrid in Sofia, setzte Nikolaj sein Studium an der Moskauer Geistlichen Akademie fort und erlangte dort den wissenschaftlichen Titel des „Kandidaten der theologischen Wissenschaft“.

Am 6. Dezember 1990 wurde er Mönch, am 17. Mai 1993 zum Priester und am 29. Juni 1993 zum Archimandrit geweiht. In dieser Zeit war Nikolaj in der Geistlichen Akademie Iwan Rilski als Lehrkraft und bei der Sofioter Metropolie als Protosyngel tätig.

Am 7. Juli 2001 wurde Nikolaj zum Bischof der bulgarisch-Orthodoxen Diözese von West- und Mitteleuropa geweiht und wurde Vikar des Metropoliten von Sofia. Nach dem Tod des Metropoliten Arsenij von Plowdiw Ende 2006, wurde Nikolaj am 4. Februar 2007 zum Metropoliten von Plowdiw geweiht und am 11. Februar des gleichen Jahres von der Heiligen Synode der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche bestätigt [1].

Ansichten

Gesellschaft

Während eines Gottesdienstes in Kardschali im Jahre 2008 widersetzte er sich inbrünstig gegen Bulgariens Integration in die Europäische Union: Was nützt uns die Integration in die EU - [ist sie darum,] damit wir die Gay Paraden, die Paraden der Unzucht in den Städten nicht verbieten können?[2] 2010 attackierte er die Gay Parade erneut.[3] Metropolit Nikolaj hat die Diskotheken als Höhlen der Dämonen und der Unzucht, der Trunksucht und des Bösen verurteilt.[2] Bei der Auszeichnung des Bürgermeisters der bulgarischen Großstadt Pasardschik, der die Zurschaustellung von Homosexualität verboten hatte, erklärte Nikolaj im Hinblick auf Lesben und Schwule am 6. September 2010: Es ist der Auftrag der Kirche, den Teufel zu verdammen, wenn er versucht, die heilige Ordnung zu vernichten.[4]

Unglück im Ohridsee

Eine Woche nach dem Konzert der Sängerin Madonna in Sofia am 29. August 2009 sind 15 Bulgaren im Ohridsee bei einem Schiffsunglück ertrunken. Während des Gebets für ihre Seelen hatte der Metropolit die Tragödie als Gottes Strafe gedeutet und sie auf den Verfall der Sitten, einschließlich des Konzerts der Sängerin Madonna am Tage der Enthauptung des Heiligen Johannes des Täufers, zurückgeführt. Er hat auch an den Widerstand der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche gegen das Konzert erinnert.[5][6][7]

Einzelnachweise

  1. в-к Новинар: детайли около гласуването
  2. a b „Пловдивският митрополит Николай: Стига с тази интеграция, дотука!“, Genug mit der Integration, Schluss!, vesti.bg, 26 декември 2008 г.
  3. Bulgarian Bishop: Gay Parade Stands for Depravity, Shame auf www.novinite.com
  4. Bulgarischer Bischof: Schwule vernichten die „heilige Ordnung“ auf www.queer.de
  5. „Пловдивският митрополит Николай: Трагедията е божие наказание“, speshno.info, 6 септември 2009, Plowdiws Metropolit Nikolaj: Die Tragödie ist Gottes Strafe
  6. „Митрополит Николай: Бог ни наказа заради концерта на Мадона“, novinitepro.bg, 6 септември 2009 г. Metropolit Nikolaj: Gott hat uns wegen des Konzerts der Sängerin Madonna gestraft
  7. „Митрополит Николай: Трагедията в Охрид е божие наказание“, plovdiv.dir.bg, 6 септември 2009 г., Metropolit Nikolaj: Die Tragödie in Ohrid ist Gottes Strafe


Vorgänger Amt Nachfolger
Arsenij Metropolit von Plowdiw
2007–...
-

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Nikolaj Kocvár — Nikolaj (* 19. Dezember 1927 in Hanigovce als Nikolaj Kocvár; † 31. Januar 2006 in Prešov) war Metropolit von Prag der tschechischen Länder und der Slowakei. Kocvár wurde am 5. August 1950 zum Priester geweiht und besuchte von 1955 bis 1959 die… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaj Kocvar — Seine Seligkeit Metropolit Nikolaj (* 19. Dezember 1927 in Hanigovce als Nikolaj Kocvár; † 31. Januar 2006 in Prešov) war Metropolit von Prag der tschechischen Länder und der Slowakei. Kocvár wurde am 5. August 1950 zum Priester geweiht und… …   Deutsch Wikipedia

  • Boris Dorofejewitsch Jaruschewitsch Nikolaj — Boris Dorofejewitsch Jaruschewitsch bzw. Metropolit Nikolai (* 13. Januar 1892 in Kowno, Litauen; † 13. Dezember 1961 in Moskau) war ein russisch orthodoxer Theologe und Metropolit. Leben Nikolai wurde als Sohn eines Geistlichen und absolvierte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koa–Kod — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bund des russischen Volkes — Die Tage der Rache sind gekommen... lasset uns büßen, damit Gott uns nicht vernichtet. Dieses Bild vom Anfang des 20. Jh. (vermutlich von Apollon Majkow) stellt mehrere Bilder des Bundes dar …   Deutsch Wikipedia

  • Kocvár — Seine Seligkeit Metropolit Nikolaj (* 19. Dezember 1927 in Hanigovce als Nikolaj Kocvár; † 31. Januar 2006 in Prešov) war Metropolit von Prag der tschechischen Länder und der Slowakei. Kocvár wurde am 5. August 1950 zum Priester geweiht und… …   Deutsch Wikipedia

  • Serbisch-orthodoxe Kathedrale in Sarajevo — Die Serbisch orthodoxe Kathedrale zur Geburt der Allerheiligsten Gottesmutter, auch Mariä Geburt (serbokroatisch: Саборна Црква Рождества Пресвете Богородице/Saborna Crkva Roždestva Presvete Bogorodice) in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und …   Deutsch Wikipedia

  • Diözese von Wraza — Eine der Klosterkirchen im Tscherepisch Kloster Die Bulgarisch Orthodoxe Diözese von Wraza (bulgarisch Врачанска епархия) ist eine Eparchie (Diözese) der Bulgarisch Orthodoxen Kirche. Die Diözese von Wraza teilt sich heute in drei Okolija …   Deutsch Wikipedia

  • Metropolitanate of Zagreb, Ljubljana and all Italy — Metropolitanate of Zagreb, Ljubljana and all Italy …   Wikipedia

  • KOKiD — Die Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD) ist eine 1994 gegründete Organisation, die die Gesamtheit der orthodoxen Diözesen in Deutschland vertritt. Die (panorthodoxe) Kommission befasst sich mit Zusammenarbeit in der Pastoral… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”