Michael Vermehren (Pastor)

Michael Vermehren (Pastor)
Epitaph in St. Aegidien

Michael Vermehren (* 10. November 1659 in Lübeck; † 25. April 1718 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Vermehren entstammte einer Familie, die um 1600 als Glaubensflüchtlinge aus Antwerpen über Stade nach Lübeck gekommen war. Sein Vater Paul Vermehren war Seidenhändler; der gleichnamige spätere sächsische Hofrat Paul Vermehren war sein Bruder.

Nach dem Besuch des Katharineums studierte er an den Universitäten Rostock und Straßburg Theologie. Das ihm von David Gloxin zugesprochene Schabbel-Stipendium versetzte ihn in die Lage, auch in Basel und bei Caspar Hermann Sandhagen in Lüneburg zu studieren. 1688 kehrte er nach Lübeck zurück und wurde im folgenden Jahr 1689 zum Prediger an die Aegidienkirche berufen; 1694 rückte er zum Archidiaconus (2. Pastor) und am 8. Januar 1711 zum Hauptpastor auf. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod aus. Seine Erben setzten ihm hier ein Epitaph, das sich heute am 3. Wandpfeiler des nördlichen Seitenschiffs befindet.[1]

Von seinen Söhnen wurde Michael Gottlieb Vermehren (1699-1748) Jurist und 1743 Senator der Hansestadt Lübeck; Christian Vermehren (* 1. Mai 1695; † 22. November 1765) wurde Pastor an St. Petri und Pauli in Bergedorf.[2]

Schriften

  • De salutandis atque salutantibus ex epistolis D. Pauli Apostoli / disputabunt Jacobus de Mellen et Michael Vermehren. Rostochii: Keilenberg 1681
  • Disputatio Theologica De Sermone Domini In Monte Matth. V. VI. VII. & Luc. VI. Argentorati: Spoor 1684
  • Michaelis Vermehren, Triumphierendes Lutherthum, oder Schriftmäßige Betrachtung der wahren Christlichen Kirchen, wie dieselbige der drey-einige Gott samlet und bauet, und sie in allen Anläufen ihrer Feinde siegreich triumphiren lässet, um solche recht zu erkennen, damit sich niemand stossen möge an den Triumph und Glorreichen Sieg welchen die Römische Kirche über die Lutheraner sol erhalten haben, und aus der Feder Cornelii Hazarts ausgeblasen hat Johannes Ubelgun[3] Mit einer Vorrede E. Ehrwürdigen Ministerii zu Lübeck. 1708

Literatur

Einzelnachweise

  1. Inschrift mit Übersetzung bei Adolf Clasen: Verkannte Schätze: Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch, Lübeck 2003, S. 146f. ISBN 3-7950-0475-6
  2. Sein Epitaph dort ist erhalten; Abbildung im Bildindex der Kunst und Architektur durch Suchmaske zugänglich (kein direkter link möglich).
  3. Johannes Ubelgun war ein Jesuit, der 1697 auch in Lübeck nachweisbar ist und im gleichen Jahr in Köln die Schrift des flämischen Jesuiten Cornelius HAzarrt (1617-1690) auf Hochdeutsch herausgab: Triumph Und Glorreicher Sieg Der wahren Kirchen Oder Der Christ-Catholischen Religion/ Uber Die unglaubige Heyden/ Mahometanen/ Juden/ Lutheraner/ Calvinisten/ Welt-Politischen Atheisten/ oder Libertinen und alle andere Neu-Glaubige heutiger Zeiten. Cöllen: Demen, 1697.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Vermehren — ist der Name der lübischen Patrizier Familie Vermehren und Familienname folgender Personen: Erich Vermehren (1919–2005), Auslöser der ersten NS Sippenhaft, später Unternehmer und Gründer der Una Voce Frederik Vermehren (1823–1910), dänischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Vermehren (Familie) — Wappen der Vermehren zu Lübeck Vermehren ist der Name einer aus Flämisch Brabant stammenden Lübecker Familie. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Vermehren (Hofrat) — Paul Vermehren (* um 1660 in Lübeck; † 1729 in Leipzig) war ein deutscher Jurist und ab 1715 als kurfürstlich sächsischer Oberpostdirektor für das gesamte Postwesen in Sachsen verantwortlich. Leben und Wirken Vermehren stammte aus Lübeck, wohin… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Lübeck — Die Liste enthält bedeutende Persönlichkeiten, die in Lübeck geboren wurden. Sie sind nach ihrem Geburtsjahr geordnet. Ob sie in der Stadt oder andernorts berühmt geworden sind, ist dabei unerheblich. Inhaltsverzeichnis 1 Bis 1799 2 1800 bis 1849 …   Deutsch Wikipedia

  • Aegidienkirche (Lübeck) — Turm der Aegidienkirche von Süden …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ve — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Arminia-Bonn — Wappen Basisdaten Gründung: 6. November 1863 Gründer: Max Lossen Gründungsort …   Deutsch Wikipedia

  • Arminia Bonn — Wappen Basisdaten Gründung: 6. November 1863 Gründer: Max Lossen Gründungsort …   Deutsch Wikipedia

  • K.St.V. Arminia — Wappen Basisdaten Gründung: 6. November 1863 Gründer: Max Lossen Gründungsort …   Deutsch Wikipedia

  • KStV Arminia — Wappen Basisdaten Gründung: 6. November 1863 Gründer: Max Lossen Gründungsort …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”