Michail Pawlowitsch Schischkin

Michail Pawlowitsch Schischkin
Michail Pawlowitsch Schischkin, Tallinn 2010

Michail Pawlowitsch Schischkin (russisch Михаил Павлович Шишкин, wiss. Transliteration Michail Pavlovič Šiškin; * 18. Januar 1961 in Moskau) ist ein russischer Schriftsteller und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schischkin studierte Germanistik und Anglistik an der Staatlichen Pädagogischen Universität Moskau. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er drei Jahre als Journalist für die Jugendzeitschrift „Rowesnik“, danach unterrichtete er zehn Jahre Deutsch und Englisch an der „Schule Nummer 444“ in Moskau.

Michail Schischkin heiratete eine Schweizerin und lebt seit 1995 mit seiner Familie in Zürich, wo er als Russischlehrer, Lehrer und Dolmetscher für das Migrationsamt arbeitet. Im Herbstsemester 2009 war Schischkin Lehrbeauftragter für Russisch an der Washington and Lee University in Lexington (Virginia).

„Während Autoren wie Sorokin oder Pelewin existierende Schreibtraditionen bewusst zerstören, zielt Schischkin auf eine Aneignung und Weiterentwicklung der literarischen Tradition. Die russische Literaturgeschichte vergleicht er mit einem Baum, dessen Stamm von der slawischen Bibelübersetzung über die mittelalterlichen Chroniken in die großen Romane von Turgenjew, Dostojewski und Tolstoi wächst und im 20. Jahrhundert eine verästelte Krone bildet. Autoren wie Platonow stellen dabei geniale, aber unproduktive Zweige dar. Seine eigenen literarischen Vorbilder erblickt Schischkin im Werk von Tschechow, Bunin, Nabokov und Sascha Sokolow.“

Neue Zürcher Zeitung[1]

Literarisches Werk

  • 1993 Urok Kalligrafii (Die Kalligraphiestunde), in der russischen Literaturzeitschrift Snamija Nr.1/1993, Erzählung.
  • 1993 Wsech oschydaet odna notsch (Omnes una manet nox), in der russischen Literaturzeitschrift Snamija, Nr. 7 + 8/1993.
  • 1994 Slepoj musykant (Der blinde Musiker), «Snamija» Nr.1/1994.
  • 1994 Nemzy w russkoj literature (Essay. Die Deutschen in der russischen Literatur), in Nesawisimaja gaseta, deutsch ausgestrahlt im Sender «Deutsche Welle», 6. April 1994.
  • 1998 Willkommen in Z, Erzählung, in: Küsse und eilige Rosen. Die fremdsprachige Schweizer Literatur, Limmat Verlag.
  • 1998 Zweiunddreissigste Vorlesung, gekürzte Version des Anfangs einer alten Fassung des Romans Wsjatie Ismaila, deutsch Im Drehpunkt.
  • 1999 Wsjatie Ismaila (Die Eroberung von Ismail), Roman, gedruckt 1999 in der russischen Literaturzeitschrift Snamija Nr. 10/11/12 und 2000 als Einzelausgabe beim Vagrius-Verlag, Moskau.
  • 2000 Russkaja Schwejzarija. Literaturno-istoritscheskij putewoditel
    • 2003: Die russische Schweiz. Ein literarisch-historischer Reiseführer, aus dem Russischen von Franziska Stöcklin. Limmat Verlag, Zürich. ISBN 3-85791-438-6.
  • 2002 Montreux-Missolunghi-Astapowo. Auf den Spuren von Byron und Tolstoj: eine literarische Wanderung vom Genfer See ins Berner Oberland Limmat Verlag, Zürich. (Keine russische Originalfassung!)
  • 2005 Wenerin Wolos (Das Venushaar), in der russischen Literaturzeitschrift Snamija, Nr. 4/5/6-2005.
  • 2010 Pismovnik (auf Russisch), Roman

Auszeichnungen

  • 1994 Bestes Debüt des Jahres in Russland: Urok Kalligrafii (Die Kalligraphiestunde).
  • 2000 Russischer Booker-Preis für den besten Roman des Jahres: Wsjatie Ismaila (Die Eroberung von Ismail).
  • 2000 Werkbeitrag-Stipendium des Kantons Zürich für Die Russische Schweiz.
  • 2002 Werkjahr der Stadt Zürich für Montreux-Missolunghi-Astapowo, Auf den Spuren von Byron und Tolstoj.
  • 2005 Preis für das beste ausländische Buch des Jahres in Frankreich: Montreux-Missolunghi-Astapowo, Auf den Spuren von Byron und Tolstoj.
  • 2005 Nationaler Bestseller Preis in Russland für Wenerin Wolos (Das Venushaar).
  • 2006 Bolshaya Kniga-Preis in Russland für Wenerin Wolos (Das Venushaar).
  • 2011 Spycher: Literaturpreis Leuk, Schweiz, für Venushaar
  • 2011 Internationaler Literaturpreis - Haus der Kulturen der Welt für Venushaar.

Weblinks

 Commons: Michail Schischkin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NZZ zitiert nach Limmat-Verlag

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