- Middelser Kirche
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Die evangelisch-lutherische Middelser Kirche in Middels, einem Stadtteil von Aurich, wurde um 1200 als romanische Saalkirche aus Granitquadern erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche in Middels wurde um 1200 als Ersatz für einen hölzernen Vorgängerbau auf einem vorchristlichen Gräberfeld errichtet.[1] Die Nordseite ist noch vollständig als Granitfassade erhalten, während an der Südseite im Zuge einer Renovierung teilweise Backsteinmauerwerk eingefügt wurde. Auf den romanischen Charakter weisen die kleinen hoch sitzenden Rundbogenfenster mit Trichterlaibungen. Die Apsis wurde im 13. Jahrhundert auf polygonalem Grundriss erneuert. Im Unterbau sind die Granitsteine erhalten; der obere Teil wurde mit Backsteinen neu aufgeführt. Das alte Rundbogen-Portal in der Südmauer ist zugemauert. Stattdessen wurde 1935 westlich ein zentraler Westeingang durch einen kleinen Vorbau geschaffen und die gesamte Westseite neu verklinkert. Im frei stehenden Glockenturm befindet sich eine Glocke aus dem Jahr 1748, die auf eine erste von 1502 zurückgeht, die zersprang und umgegossen werden musste.
Innenausstattung
Das Kircheninnere ist schlicht gestaltet und wird von einer leicht gewölbten Holzdecke abgeschlossen. Von hoher künstlerischer Bedeutung ist der romanische Taufstein aus dem 13. Jahrhundert, der im deutschen Küstengebiet im 13. Jahrhundert ohne Parallele ist und sich durch seine dramatischen Bewegungen in den dargestellten biblischen Szenen auszeichnet.[2] Die geschnitzte Kreuzigungsgruppe (um 1480) wurde 1985 wieder in der ursprünglichen Farbfassung restauriert und fand ihren alten Standort auf einem Balken im Triumphbogen wieder. Die Orgel wurde 1784-1786 von Hinrich Just Müller mit acht Registern auf einem Manual und angehängtem Pedal gebaut. Sie ist weitgehend erhalten und wurde von der Orgelbaufirma Alfred Führer in mehreren Phasen 1983/85/89 restauriert.[3] Das alte Kirchengestühl mit Türen und Traljengitter wurde im Zuge einer Renovierung durch moderne Sitzbänke ersetzt.
Siehe auch
Literatur
- Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3.
- Robert Noah: Die Kirche in Middels (Ostfriesische Kunstführer, Heft 10). Aurich 1986
Weblinks
- Nordwestreisemagazin: Ev. luth. Kirche in Middels
- Genealogie-Forum: Middels
- Monika van Lengen (Ostfriesland.de): Kirche und Orgel in Middels
Einzelnachweise
- ↑ Genealogie-Forum: Middels, gesehen 9. Oktober 2010.
- ↑ Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. 2010, S. 257.
- ↑ Orgel auf NOMINE e.V., gesehen 23. April 2011.
53.5369367.621507Koordinaten: 53° 32′ 13″ N, 7° 37′ 17″ O
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