Midodrin

Midodrin
Strukturformel
Strukturformel von Midodrin
Allgemeines
Freiname Midodrin
Andere Namen
  • (±)-1-(2,5-Dimethoxyphenyl)-2- glycinamidoethanol
  • 2-Amino-N-[2-(2,5-dimethoxyphenyl)-2- hydroxyethyl]acetamid (IUPAC)
Summenformel C12H18N2O4
CAS-Nummer
  • 42794-76-3 (Midodrin)
  • 3092-17-9 (Midodrin·Hydrochlorid)
PubChem 4195
ATC-Code

C01CA17

DrugBank DB00211
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Sympathomimetikum

Wirkmechanismus

α1-Adrenozeptor-Agonist

Verschreibungspflichtig: ja
Eigenschaften
Molare Masse 254,28 g·mol–1
Schmelzpunkt
  • 102–104 °C (Midodrin) [1]
  • 192–193 °C (Midodrin·Hydrochlorid) [1]
Sicherheitshinweise
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
EUH: keine EUH-Sätze
P: 301+310 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]

T
Giftig
(Hydrochlorid)
R- und S-Sätze R: 25
S: 45
LD50

68,8 mg·kg−1 (Ratte p.o.) (Midodrin·Hydrochlorid) [1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Midodrin (Handelsname Gutron®) ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung von hypotonen Kreislaufstörungen (orthostatische Hypotonie) dient. [3][4][5] Es handelt sich dabei um ein Prodrug, dessen Metabolit Desglymidodrin den eigentlichen Wirkstoff darstellt.

Der Arzneistoff wird in Form seines Hydrochlorids angewandt.

Chemische Struktur

Midodrin enthält die Grundstruktur 2-Phenylethylamin, die auch den körpereigenen Neurotransmittern Adrenalin und Noradrenalin zugrunde liegt.[6]

Pharmakokinetik und Wirkung

Strukturformel von Desglymidodrin

Durch Amidspaltung (Deglycinierung) entsteht im Organismus aus der Vorstufe Midodrin die aktive Substanz Desglymidodrin. Diese kann die Blut-Hirn-Schranke nur schwer überwinden. Desglymidodrin ist ein Agonist an α1-Adrenozeptoren (direktes Sympathomimetikum) und bewirkt eine Erhöhung des Tonus der arteriellen und venösen Gefäßmuskulatur und steigert dadurch den Blutdruck (Vasokonstriktion).

Einzelnachweise

  1. a b c Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
  2. a b c Datenblatt Midodrine hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. April 2011.
  3. Rote Liste online, Stand: Oktober 2009.
  4. AM-Komp. d. Schweiz, Stand: Oktober 2009.
  5. AGES-PharmMed, Stand: Oktober 2009.
  6. H. J. Roth u. H. Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York 1988, S. 408–409.
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