Mikulovice (Nová Ves v Horách)

Mikulovice (Nová Ves v Horách)
Mikulovice
Mikulovice führt kein Wappen
Mikulovice (Nová Ves v Horách) (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Most
Gemeinde: Nová Ves v Horách
Fläche: 466,98 ha
Geographische Lage: 50° 35′ N, 13° 29′ O50.59083333333313.491388888889735Koordinaten: 50° 35′ 27″ N, 13° 29′ 29″ O
Höhe: 735 m n.m.
Einwohner: 78 (1. März 2001)
Postleitzahl: 435 45
Kfz-Kennzeichen: U
Verkehr
Straße: Horní Jiřetín - Hora Svaté Kateřiny

Mikulovice (deutsch Nickelsdorf) ist ein Ortsteil der Gemeinde Nová Ves v Horách in Tschechien. Er liegt viereinhalb Kilometer nordwestlich von Horní Jiřetín und gehört zum Okres Most (deutsch: Brüx).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf befindet sich auf dem Erzgebirgskamm am südlichen Fuße des Strážný vrch (Wachhübel, 761 m) und bildet mit Nová Ves v Horách ein geschlossenes Siedlungsgebiet. Nordöstlich erhebt sich die Jeřabina (Haselstein, 785 m), im Osten der Kopřivník (699 m), südöstlich der Kapucínský vrch, auch Kapucín (Kapuzinerhauberg, 743 m), im Süden der Čihadlo (Vogelherd, 792 m), südwestlich die Medvědí skála (Bärenstein, 924 m) und der Lišcí vrch (Fuchsberg, 905 m), im Westen der Lesenská pláň (Hübladung, 921 m) sowie im Nordwesten der Růžový vrch (Rosenberg, 729 m).

Mikulovice liegt auf einem Pass, der vom Nordböhmischen Becken ins Schweinitztal führt, und bildet eine Wasserscheide zwischen dem Nord- und Südabfall des Erzgebirges. Am westlichen Ortsrand entspringt der Pachenkovský potok, ein Zufluss der Schweinitz, und östlich von Mikulovice liegt das Quellgebiet des Jiřetinský potok.

Nachbarorte sind Nová Ves v Horách, Brüderwiese, Deutscheinsiedel und Mníšek im Norden, Klíny, Rašov und Sedlo im Nordosten, Křížatky, Janov und Mariánské Údolí im Osten, Horní Jiřetín, Lniště und Černice im Südosten, Jezeří und Červená Jáma im Süden, Lesná und V Díře im Südwesten, Rudolice v Horách und Malý Háj im Westen sowie Pachenkov und Hora Svaté Kateřiny im Nordwesten.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1599 in einem Kaufvertrag, mit dem Georg Hochhauser von Hochhausen mehrere Güter, darunter auch Černice und das kurz zuvor angelegte Nickelsdorf, für seine Herrschaft Eisenberg erwarb. Als Gründungszeitpunkt des Dorfes wird die Zeit um 1590, als Ladislav von Lobkowicz die Burg Hněvín als Pfand besaß, angenommen. Jedoch wurde das Dorf weder 1590 im Hamfescht von Langendorf und 1595 beim Verkauf von Hněvín durch Rudolf II. an die Stadt Brüx aufgeführt. Als Beteiligter am Prager Fenstersturz von 1618 verlor Nikolaus Hochhauser nach der Schlacht am Weißen Berg seine Güter. Diese wurden 1623 dem Wilhelm d.J. Popel von Lobkowicz zugesprochen. In der berní rula von 1654 sind für Nicklasdorf 14 Holzfäller-Chaluppen ausgewiesen, von denen zwölf wüst lagen. 1787 bestand das Dorf aus 47 Häusern und 1846 lebten in den 67 Häusern von Nickelsdorf 444 Menschen.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Nickelsdorf ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Gebirgsneudorf in der Bezirkshauptmannschaft Brüx und hatte 462 Einwohner. 1880 lebten in Nickelsdorf 524 Menschen, danach sank die Einwohnerzahl stetig. Zum Kataster von Nickelsdorf gehört auch das Forsthaus Flachsgrund/Lniště. Nach der Gründung der Tschechoslowakei entstand der tschechische Ortsname Mikulovice. 1930 hatte Nickelsdorf 396 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 als Ortsteil von Gebirgsneudorf zum Landkreis Brüx. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Mikulovice zur Tschechoslowakei zurück und die deutschen Bewohner wurden nachfolgend vertrieben. Ab 1949 gehörte Mikulovice zum neu errichteten Okres Litvínov. 1950 lebten in dem Dorf nur noch 59 Menschen. Mit Beginn des Jahres 1961 kam Mikulovice zum Okres Most zurück. Im Jahre 1970 hatte Mikulovice 13 Einwohner, in späteren Jahren wurden die Angaben jeweils zusammen mit Nová Ves v Horách ermittelt. 1992 wurde auf dem Strážný vrch eine Windkraftanlage errichtet; diese wurde in den Jahren 2003 und 2004 um zwei weitere Windräder erweitert. 1991 hatte der Ort 58 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 34 Wohnhäusern, in denen 78 Menschen lebten.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle
  • Teich Dřevařský rybník, er entstand im 18. Jahrhundert als Wasserspeicher und liegt südwestlich des Dorfes am Černický potok.

Weblinks


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