Mittegroßefehner Kirche

Mittegroßefehner Kirche
Lutherische Kirche Mittegroßefehn

Die evangelisch-lutherische Mittegroßefehner Kirche steht im gleichnamigen Ortsteil der ostfriesischen Gemeinde Großefehn. Sie wurde am 7. Januar 1857 eingeweiht und weist Stilformen der Neoromanik, der Neogotik sowie des Klassizismus auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Besiedelung Großefehns begann im Jahr 1633, als von vier Emder Kaufleuten mit dem Bau eines Kanals zur Trockenlegung des Moorgebiets im heutigen Westgroßefehn begonnen wurde. Dieses dehnte sich immer weiter aus, so dass um 1760 die Ostgrenze des Siedlungsgebiets Mittegroßefehns erreicht wurde. Im Jahre 1848 wurde an der Schrahörn-Straße ein Friedhof angelegt und ein Hilfsprediger angestellt, der in einem Raum der eigens dafür vergrößerten Schule II Gottesdienste abhielt. Im Jahre 1857 wurde die Gemeinde selbständig. Schon ein Jahr vorher begann auf Initiative des Pastors Johann Heinrich Leiner in der Mitte der Schulgemeinden II und III auf der Sandhöchte, dem höchsten Punkt des Ortes, der Bau der heutigen Kirche. Etwas jünger als die Kirche, aber doch im gleichen Baustil gehalten, ist der Kirchturm. Sein Bau wurde 1865 durch eine Spende König Georgs V. von Hannover ermöglicht.

Beschreibung

Die Mittegroßefehner Kirche ist ein Saalbau mit Rohziegelmauerwerk. Ihr Äußeres ist von der Neuromanik geprägt. Ihre Außenwände werden von aus Lisenen gebildeten Feldern mit rundbogigen, ornamentierten Fenstern mit Eisenmaßwerk gegliedert. Die Südseite weist fünf, die Nordseite vier Fenster auf. Im Osten ist der Bau durch eine angebaute halbrunde Apsis mit drei kreisrunden, ornamentierten Fenstern oberhalb des Altars abgeschlossen. Der Haupteingang befindet sich im Erdgeschoss des eingezogenen Glockenturmes im Westen. Dieser weist drei Geschosse auf und ist mit einem Satteldach gedeckt.

Der Innenraum der Kirche ist im neugotischen Stil gestaltet und mit einer flachen Balkendecke nach oben abgeschlossen. Taufstein und Kanzel stammen aus der Erbauungszeit der Kirche und wurden 1857 geschaffen. Der Altar ist im Stil des Neoklassizismus gehalten und füllt die ganze Apsis aus. In seinem Zentrum steht eine Christusdarstellung. Die Spitze des Kirchturms bildet der Dreimastschoner Königin Marie, benannt nach der Frau König Georgs V. von Hannover. Es wurde aus einer Kupferplatte herausgearbeitet, ist 1,35 Meter lang und 0,9 Meter hoch und erinnert an die vielen Seefahrer, die zur Zeit des Kirchenbaus in der Gemeinde lebten. Das Kirchengerät, bestehend aus Kanne, Kelch, Ciborium, Patene und Krankengerät, wurde ebenso wie die silberplattierte Taufschale im Jahre 1873 gestiftet. Brond de Grave Winter baute im Jahr 1859/60 die Orgel mit 13 Registern auf zwei Manualen und Pedal, die bisher noch nicht restauriert wurde. Eine Überholung in den 1970er Jahren war nicht nachhaltig, sodass das Instrument gegenwärtig stillgelegt ist.

Siehe auch

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