- Holtroper Kirche
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Die evangelisch-lutherische Holtroper Kirche steht im ostfriesischen Großefehn-Holtrop. Im Jahr 2005 wurde ihr ursprünglicher Name „St. Jürgen“ wieder ausfindig gemacht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Beschreibung
Die Entstehung der Kirche wird auf das 13. Jahrhundert geschätzt. Die Holtroper Kirche ist eine der größten Dorfkirchen Ostfrieslands. Sie hat einen separat stehenden, schiefen Glockenturm vom Parallelmauertyp, der drei Glocken beherbergt. Ursprünglich befand sich an der Ostseite der Kirche eine halbrunde Apsis, die jedoch aus statischen Gründen schon nach fünfzig Jahren abgetragen werden musste.
Im Inneren der Kirche ist bemerkenswert insbesondere der in einer Dorfkirche ungewöhnliche Lettner, der den vorderen Altarbereich vom Gemeindebereich abtrennt. Das Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert entstammt der Künstlerschule Cröpelin aus Esens und wurde im Jahr 2001 restauriert. Es stellt in drei übereinander angeordneten Bildern die Abendmahlsszene, die Kreuzigung und die Auferstehung dar.
Bei der Kirchenrenovierung Anfang der 1970er Jahre wurde an der Nordwand ein mittelalterliches Fresko entdeckt, das das Weltgericht darstellt. Auf dem Lettner befindet sich eine Kreuzigungsgruppe aus dem 15. Jahrhundert, die neben dem Gekreuzigten seine Mutter, den Lieblingsjünger Johannes und zwei kleine Engelsgestalten zeigt.
Eine einmanualige historische Orgel von Hinrich Justus Müller aus dem Jahr 1772 befindet sich auf der Westempore der Kirche. Sie wurde zuletzt im Jahr 2000 restauriert und erhielt bei dieser Gelegenheit zwei der ursprünglichen Zungenregister zurück.[1]
Kirchengemeinde
Die Holtroper Kirche ist die Gemeindekirche der Großefehntjer Dörfer Akelsbarg, Felde, Wrisse und Holtrop, die ungefähr zweitausend evangelische Gemeindeglieder umfasst. Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Eine Besonderheit der Gemeinde ist ihr Bibelgarten.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Bernd Rüdiger, Heinz Ramm: Friesische Kirchen im Auricherland, Norderland, Brokmerland und im Krummhörn, Band II, Jever 1990, ohne ISBN
- Robert Noah: Gottes Häuser in Ostfriesland, Norden 1989, ISBN 3-922365-80-9
- Manfred Meinz: Der mittelalterliche Sakralbau in Ostfriesland, in: Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands Band XLVI, Aurich 1966
- Harald Vogel u.a.: Orgellandschaft Ostfriesland, 2. Aufl. Norden 1997, ISBN 3-928327-19-4
Weblinks
- Homepage der Kirchengemeinde mit Kirchenführung
- Genealogie-Forum: Holtrop
- Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Holtrop (PDF-Datei; 36 kB)
- Bibelgarten der Kirchengemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Orgel auf NOMINE e.V., gesehen 23. April 2011.
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