MÁV-Baureihe V60

MÁV-Baureihe V60
MÁV-Baureihe V60
MAV V60 2010.jpg
Nummerierung: V60.001–003
Anzahl: 3
Hersteller: Ganz & Cie, Budapest
Baujahr(e): ca. 1932
Ausmusterung: ca. 1960
Achsformel: F
Bauart: Kandó
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 13.570 mm
Dienstmasse: 93,8 t
Reibungsmasse: 93,8 t
Radsatzfahrmasse: 17,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Dauerleistung: 2.200 PS bei 70 km/h
Dauerzugkraft: 105,6 kN
Treibraddurchmesser: 1.150 mm
Stromsystem: 15 kV 50 Hz ~
Stromübertragung: mit Phasenumformer
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: Schrägstangenantrieb Bauart Kandó
Bremse: Handbremse
Druckluftbremse
Besonderheiten: serienmäßige Lokomotive mit Phasenumformer

Die MÁV-Baureihe V60 war eine stangenbetriebene elektrische Lokomotive der ungarischen Staatsbahn MAV und nach dem System Kandó arbeitende serienmäßig gebaute Elektrolok.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gleichzeitig mit der MÁV-Baureihe V40 fertigten die Ganz-Werke in Budapest auch eine sechsachsige Elektrolokomotive nach dem System Kandó für den Güterzugdienst. Daher war der Fahrzeugteil und der elektrische Teil dem der MÁV-Baureihe V40 ähnlich.

Die Maschinen bewältigten den Güterzugdienst auf der elektrifizierten Strecke BudapestHegyeshalom. Nach vier- bis fünfjährigem Betrieb nahmen die Kosten für die Wartung des mechanischen Getriebes stark zu. Auch mussten die Lokomotiven nach ca. 50.000 km wegen Einstellung des Stangenantriebes aus dem Betrieb genommen werden. Das und die Tatsache, dass die Kurbeln des Antriebsmotors nach ca. 500 000 km wegen Kurbelzapfenrissen ausgetauscht werden mussten, führten auch in Ungarn zu Bestrebungen, elektrische Lokomotiven mit Einzelachsantrieb zu entwickeln. Dazu kam es aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Reihe V55.

In den 1960er Jahren wurde das Bahnstromsystem in Ungarn einheitlich auf 25 kV 50 Hz Wechselstrom umgestellt. Das war der Grund, die Kandó-Lokomotiven auszumustern und durch neuere Baureihen zu ersetzen. Von der MÁV-Baureihe V60 blieb die V60.003 erhalten. Sie stand jahrelang auf dem Gelände der Universität Budapest ausgestellt und ist nun im Bahnpark Budapest hinterstellt.

Technische Merkmale

Der prinzipielle Aufbau der Lokomotive entspricht dem der Reihe V40. Die elektrische Ausrüstung ist dem der V40 gleich.

Der Unterschied zu dieser Baureihe ergibt sich aus dem Fahrwerk. Alle sechs angetriebenen Achsen verfügten über ein Seitenspiel. Die erste und dritte, weiterhin die vierte und sechste Achse waren miteinander verbunden durch je einen, an ihren Enden als Kugelzapfen ausgebildeten Hebel, dessen Drehpunkt auf dem Lokomotivrahmen saß. Diese Anordnung gewährleistete eine sichere Kurvengängigkeit der Lokomotive.

Das Triebwerk der Lokomotive stimmte prinzipiell mit dem der Baureihe V40 überein, nur die Abmessungen der Kuppelstangen waren unterschiedlich. Die Tragfedern sämtlicher Achsen befand sich unter denen und entsprach den Normen der MAV. Die Achslagergehäuse von je drei Treibrädern waren durch eine mit Ausgleichshebel versehene Aufhängevorrichtung verbunden, so dass der Lokomotivrahmen an vier Aufhängevorrichtungen hing und jeder Hauptträger als ein Zweistützenträger funktionierte.

Siehe auch

Literatur

  • Mihály Kubinszky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen. Akadémiai Kiadó, Budapest 1975, ISBN 963-05-0125-2.
  • Generaldirektion der MAV, Autonomieabteilung für Presse, Reklame und Propaganda (Hrsg.): Eisenbahnnostalgie in Ungarn. Hungaria Sport Egri Nyomda, Eger 902436.

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