Nadine Müller (Leichtathletin)

Nadine Müller (Leichtathletin)
Medaillenspiegel
Nadine Müller (2010 Bislett Games)
Nadine Müller (2010 Bislett Games)
Diskuswerfen
DeutschlandDeutschland Deutschland
Weltmeisterschaften
Silber 2011 Daegu 65,97 m
Deutsche Meisterschaften
Bronze 2006 Ulm
Bronze 2007 Erfurt
Silber 2008 Nürnberg
Gold 2009 Ulm 59,98 m
Gold 2010 Braunschweig 63,07 m
Gold 2011 Kassel 63,41 m

Nadine Müller (* 21. November 1985 in Leipzig) ist eine deutsche Leichtathletin.

Nadine Müller begann 1997 mit dem Diskuswurf und startet für die Halleschen Leichtathletik-Freunde. Sie wurde bis 2009 von Gerhard Böttcher, der auch Ilke Wyludda betreute, und nach dessen Renteneintritt von René Sack trainiert. Ihre außergewöhnliche Körpergröße von 1,93 m und eine Armspannweite von 2,07 m bieten ihr besonders gute Voraussetzungen für den Diskuswurf.[1] Als Jugendliche siegte sie zweimal bei Deutschen Meisterschaften, 2002 als B-Jugendliche und 2004 war sie Deutsche Jugendmeisterin. International trat sie erstmals 2003 im finnischen Tampere bei den 17. Junioren-Europameisterschaften in Erscheinung, als sie mit 53,44 Metern beim deutschen Doppelsieg in der Diskuskonkurrenz der Altersklasse U20 nur von Ulrike Giesa geschlagen wurde.[2] Im Jahr darauf erreichte sie mit 57,13 m Rang drei bei den Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaften 2004 (U20) hinter Ma Xuejun aus China und der Russin Darja Pischtschalnikowa.

Im Mai 2005 steigerte sie sich in Halle auf 59,35 m. Ihr erster Wurf über 60 Meter gelang ihr 2007 in Kienbaum mit 62,22 m.[3] Drei Monate später steigerte sie sich auf ihre Jahresbestweite von 62,93 Metern und erfüllte gleichzeitig die Norm für die Weltmeisterschaften in Osaka.[1] Dort konnte sie diese Leistung nicht annähernd wiederholen und beendete den Wettkampf mit 55,98 Metern als Elfte. Eine weitere Steigerung gelang ihr erst wieder zwei Jahre später, mit 63,46 Metern in Wiesbaden, damit war sie zum ersten Mal deutsche Jahresbeste.[4] Neben Franka Dietzsch, die die ganze Saison über von Verletzungen beeinträchtigt war, war Müller die einzige deutsche Starterin im Diskuswurf bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin. Ein einziger Wurf von 61,63 m reichte ihr für die direkte Finalqualifikation, Dietzsch hingegen schied aus. Beim überraschenden Sieg der Australierin Dani Samuels wurde Müller im Endkampf Sechste, ihre beste Weite im Finale betrug 62,04 Meter. Ebenfalls 2009 gewann sie zum ersten Mal die Deutsche Meisterschaft, den Titel verteidigte sie 2010.

Das Jahr 2010 begann Nadine Müller in starker Form, schon im Februar warf sie 62,04 m und verbesserte beim 10. Winterwurf-Europacup in Arles ihre persönliche Bestleistung auf 64,30 Meter.[5] Anfang Mai gelang ihr beim 15. Werfer-Cup in Wiesbaden eine weitere Steigerung, mit 67,78 Meter erhöhte sie ihre Bestweite gleich um 3,48 m und setzte sich damit an die Spitze der Weltjahresbestenliste.[6] Am 4. Juni 2010 gewann sie beim Diamond League-Meeting in Oslo mit 63,93 Metern,[7] vierzehn Tage später gelang ihr bei den Team-EM in Bergen ein weiterer Sieg mit 63,53 Metern. Der DLV nominierte sie für die Leichtathletik-Europameisterschaften 2010, wo sie allerdings mit einer Weite von 57,78 Metern nur den achten Platz belegte. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 in Daegu wurde sie mit einer Weite von 65,97 Metern Zweite hinter Li Yanfeng.

Nadine Müller ist Polizeiobermeisterin bei der Bundespolizei, sie lebt in Roitzsch bei Halle/Saale. Ihr Vater Hans-Jochen Müller war ebenfalls Diskuswerfer. Sie besuchte ein Sportgymnasium. In ihrer Freizeit betreibt sie zum Ausgleich Bergsteigen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Peter Grau/Christian Fuchs (19. Mai 2007): Herausragende Christina Obergföll in Halle. © Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  2. Event Result Database - Results European Junior Championships – Results output (search by Women Discus). www.european-athletics.org (2005). Abgerufen am 9. Mai 2010.
  3. Christian Fuchs (12. Februar 2007): Franka Dietzsch siegt vor starker Nadine Müller. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  4. Sofia Maurus (28. November 2009): leichtathletik.de-Check - Diskuswurf Frauen. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  5. Nico Elsäßer (20. März 2010): Nadine Müller mit Bestweite zum Sieg in Arles. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  6. Nico Elsäßer (8. Mai 2010): Nadine Müller überragt mit 67,78 Meter. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  7. Nico Elsäßer (4. Juni 2010): Nadine Müller gewinnt in Oslo. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 23. Juli 2010.

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